AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Der Star der Familie

Hochdachkombis gelten als Familienautos schlechthin, mit dem Citan (dessen Bruder T-Klasse folgt) mischt Mercedes in diesem Segment kräftig mit. Wir probierten den kleinen Benziner.

Mag. Bernhard Katzinger

Über die Praktikabilität der Kastenwagen in ihren Zivilvarianten braucht man kein Wort zu verlieren: Wer mit Buggy, Laufrad und Kindersitz verreist, lernt die angenehme Höhe und überhaupt viel umbauten Raum schnell schätzen. Mehr Diskussionsbedarf löst schon das Außendesign der Hochdachkombisaus, daran ändert auch der Citan nichts, trotz recht gefälliger Frontpartie mit schicken LEDs.

Nicht so viel fernsehen, Kinder!
Dieser nicht überraschende, aber doch etwas "unterwältigende" Eindruck setzt sich zunächst auch im Inneren fort: Wer mercedes-typische großzügige Bildschirmlandschaften erwartet, wird vom Familienlaster enttäuscht. Zwar ist das MBUX-System samt der gut funktionierenden Sprachsteuerung erhältlich, aber das große Kino-Erlebnis ist im Citan nicht zu haben. Allerdings sind maximierte Monitorflächen vermutlich auch nicht das, was die Zielgruppe erwartet, ebenso wenig wie überragend spritzige Motorisierung, knackig-sportliche Handschaltung oder agil-nervöses Fahrwerk.

Mehr als anderswo bestimmt in der Fahrzeugkategorie die Form auch die Funktion, will heißen: Schaut groß aus, ist auch groß und bietet entsprechend Platz. Und dieser ist leicht zugänglich, dank (manueller) Schiebetüren seitlich auch in engen Parklücken. Die Doppeltüren hinten schonen Papas und Mamas Rücken, auch die niedrige Ladekante erfreut ergonomisch. Die Sitze sind nicht super-comfy, machen aber den Eindruck, als ließen sie sich problemlos mit viel Wasser von all den Dingen säubern, welche der Nachwuchs auf der großen Fahrt halt eben fallen lässt. An Ablagen ist kein Mangel, die Materialien wirken hochwertig (Lenkrad) bis "na ja" (Türverkleidungen, Mittelkonsole). Ein bisschen kommt in einigen Belangen das Nutzfahrzeug durch, aber im Gegenzug spielt der Citan seine Stärken als voll langstreckentaugliches Papaund Mamamobil beim Verreisen mit Zimmer, Kuchl, Kabinett locker aus und stellt dabei das Gros der trendigen SUV-Konkurrenz in den Schatten.

Fossilien for Vortrieb
Auch die Motorisierung – in unserem Fall ein 1,3-l-Benzinmotor mit nominell nicht gerade aufregenden 102 PS – erweist sich als für den Einsatzzweck voll tauglich und bleibt im Test etwa 20 Prozent über dem bescheinigten 6,7-Liter-Verbrauch. Abgerundet wird das Package durch eine Fülle erhältlicher Helferlein bis hin zur Parktronic, die auch seitliche Hindernisse erkennt.

Technische Daten:
Mercedes Citan Tourer 110
Hubraum | Zylinder:
1.332 cm3 | 4
Leistung 102 PS (75 kW)
Drehmoment 200 Nm bei 1.500/min
0–100 km/h | Vmax 14,7 s | 168 km/h
Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2 6,7 l S | 151 g/km (EU6d)
Kofferraum | Zuladung 520 l | 539 kg
Basispreis | NoVA 22.771 € (inkl.) | 8 %

Das gefällt uns: praktischer Formfaktor
Das vermissen wir: elektrifizierte Varianten
Die Alternativen: VW Caddy, Ford Tourneo Connect, Citroen Berlingo

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

So wurde der Lamborghini Diablo zum Pop-Hit

Eine Dekade alt: "Maschin" von Bilderbuch

Autos in Musikvideos sind nicht neu. Doch wie die österreichische Band Bilderbuch den gelben Sportwagen in ihrem Musikvideo zu "Maschin" einsetzte, definierte die Grenzen zur Kunst neu. Wir feiern das Video, die Band und den Diablo bis heute – mit euch!

Lexus LBX – schon gefahren

Luxuriöser Einsteiger für Aufsteiger

Ein gewöhnlicher B-Crossover passt nicht mehr zur dienstlichen Position? Dann bietet Lexus mit dem LBX künftig das Passende. Das kleinste Modell der Japaner liefert gewohntes Premium-Flair.

Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.

Subaru Crosstrek im Test

Robustes Einstiegsmodell der Allradmarke

Mit dem Übergang von XV zu Crosstrek fällt der günstige Benziner weg. Doch auch mit dem e-Boxer bleibt das SUV der günstigste Subaru am Markt.

Gut organisiert ist halb geschraubt

Ordnung in der Werkstatt

Ein Handwerksbetrieb kann nur dann funktionieren, wenn alle Geräte nebst Zubehör geordnet und sicher verstaut sind, damit sie bei Bedarf erreichbar sind.