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VW T-Roc R-Line im Test

David der Moderne

Der VW T-Roc gibt Anlass zu philosophischen Betrachtungenüber Größe und die Zeiten, in denen wir leben. Zwischen "New Erdbeersteigerl" und T-Roc R testen wir die Variante mit 150-PS-Benziner.

Bernhard Katzinger

Als der biblischen Legende zufolge die Israeliten gegen die Philister Krieg führten, trat, glaubt man den Paläontologen, mit David ein für damalige Verhältnisse durchschnittlich großer 1,60-Meter-Typ gegen den "Riesen" Goliath an, der nach heutigen Maßstäben mit 1,90 ein durchschnittlicher Holländer sein könnte.

Die Zeichen der Zeit
Ja, auch die Größe ist eine Tochter der Zeit, könnte man jetzt dahinsinnieren, und der VW T-Roc einer ihrer vielen Söhne. Denn der hätte vor noch ein, zwei Autofahrergenerationen als ziemliches Trumm von einem Auto gegolten, mit 4,20 Meter Länge und einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von 1,8 Tonnen. Heute schafft er es gerade mal in die Kategorie Kompakt-SUV.

Ebenfalls ein Zeichen unserer Zeit ist, dass man heutzutage sehr agile 150 PS und 250 Newtonmeter Drehmoment aus knapp 1,5 Liter Hubraum schöpft und gleichzeitig dank einer intelligenten Zylinderabschaltung beim Bummeln Sprit sparen und die Umwelt schonen kann. Im Eco-Modus segelt sich's auch ganz gut in Richtung WLTP-Wert. Insgesamt kamen wir im Alltagseinsatz mit dem T-Roc durchaus unter die 7-Liter-Marke, ohne dass wir als rollendes Hindernis im Verkehr negativ aufgefallen wären.

Wenn der sportlich motivierte Fahrer will, kann der agile Motor auch anders, nämlich recht forsch. Dann ist allerdings bald das Fahrwerk der limitierende Faktor und ruft dem Möchtegern-Verstappen mahnend zu, er hätte doch anstatt zur R-Line gleich zum sportlicheren T-Roc R greifen sollen. Aber 300 PS sind halt auch nicht jedermanns Sache. Und wenn wir gerade bei erhältlichen Varianten sind: Ganz frisch steht – für die extrasteile Meile – jetzt das T-Roc Cabrio im VW-Konfigurator, sozusagen als Erbe des Erdbeersteigerls.

Wisch und weg
Keine VW-Besprechung kommt dieser Tage ohne Lamento über die Touch-Bedienelemente am Lenkrad aus. Die sind auch echt lästig, uns wollen partout keine Argumente einfallen, warum das jetzt besser sein soll als die konzernintern an denselben Stellen verwendeten "herkömmlichen" Drehrädchen und Knopferl. Wir stimmen in den Tenor ein: übertrieben moderner Schnickschnack, der weg kann.

In Sachen Platzangebot sitzt der T-Roc ein wenig knapper als vergleichbare Kompakt-SUV, was naturgemäß eher auf den hinteren Plätzen, aber auch in Sachen Kofferraum gilt. Dem ist allerdings hinzuzufügen, dass auch dieses Werturteil ein relatives ist: Die Menschen werden – siehe oben – halt nicht nur immer größer, sondern auch immer verwöhnter.

Technische Daten:
VW T-Roc R-Line TSI ACT DSG
Hubraum | Zylinder
1.498 cm3 | 4
Leistung 150 PS (110 kW)
Drehmoment 250 Nm bei 1.500/min
0–100 km/h | Vmax 8,6 s | 205 km/h
Getriebe | Antrieb 7-Gang DSG | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2 6,1 l S | 138 g/km (EU6d)
Kofferraum | Zuladung 445–1.290 l | 505 kg
Basispreis | NoVA 40.360 € (inkl.) | 6 %

Das gefällt uns: die neue Größe der kleinen Klasse
Das vermissen wir: die gute alte Zeit der Radln und Knopferln
Die Alternativen: Kia Stonic, Renault Captur, Nissan Juke

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