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FPM-Umfrage: Die führenden Leasing-Anbieter im Gespräch

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Die Fuhrparkmanagement-Umfrage von FLOTTE gilt bereits seit Jahren als Stimmungsbarometer der Branche. Vier Fragen an die größten Leasing-Anbieter des Landes, die gerade heuer besondere Brisanz haben.

Viele Fuhrparkleiter sind verunsichert, jetzt einen Diesel oder Benziner anzuschaffen. Wird der Restwert konventionell betriebener Fahrzeuge schon zum Thema oder sollte man kürzere Laufzeiten ins Auge fassen?

Martin Kössler Geschäftsführer ALD Automotive
Die Restwerte konventionell betriebener Fahrzeuge sehen wir als sehr stabil. Als markenunabhängiger Anbieter liegt unsere Stärke in der Beratung rund um die richtige Fahrzeug- und Technologieauswahl. Unabhängig von der jährlichen Kilometerleistung ist es immer ratsam, die Vertragsdauer anhand der optimalen Laufzeit zu wählen.

Mag. (FH) Nikolaus Engleitner CCO Alphabet Austria
Dem Restwert konventioneller Fahrzeuge wird schon länger eine gesteigerte Aufmerksamkeit zuteil und das Restwertrisiko rund um diese Fahrzeuge ist sicherlich im Steigen. Nichtsdestotrotz kam es bis dato zu keinen allzu drastischen Abwertungen und sofern das Restwertrisiko an den Leasinggeber ausgelagert wird, müssen Fuhrparkleiter sich eigentlich nicht ängstigen. Einzig sehr CO2-intensive Fahrzeuge wurden herabgestuft, da ob diverser Steuererhöhungen von einer geringeren Attraktivität bei Gebrauchtwagenkäufern auszugehen ist.

Kálmán Tekse Managing Director Arval Österreich 
Noch ist das kein großes Thema, die Entwicklung müssen wir genau beobachten. Aber will man als Unternehmen auf der sicheren Seite zu sein, empfehlen wir, das Risiko auszulagern und ein Full-Service-Leasing zu wählen.

Mag. Ladislaus Bandri EBV-Leasing
Fuhrparkleiter stellen sich aktuell nicht so sehr die Frage nach Benzin oder Diesel. Vielmehr beschäftigt unsere Kunden der Einstieg in die Elektromobilität. Aufgrund der etwas knappen Verfügbarkeit von Neufahrzeugen hält sich der Restwert konventionell betriebener Fahrzeuge aber tendenziell stabil. Viele Kunden tendieren sogar zu längeren Laufzeiten.

Hessel Kaastra Managing Director LeasePlan Österreich
In Q1/2021 machten E-Fahrzeuge erstmals über zehn Prozent aller Neuzulassungen in Österreich aus. Da dieser Anteil weiter steigen wird, ist die zukünftige Entwicklung der Gebrauchtwagenpreise sehr unsicher. Aus diesem Grund werden Unternehmen mehr denn je von den garantierten Restwerten bei Operating Leasing profitieren. Kürzere Laufzeiten bringen hingegen keinen wirklichen Vorteil.

Roland Leitner Leitung Flottenmanagement Porsche Bank
Der Anteil von E-Fahrzeugen wird sich langfristig auch auf die Restwertgestaltung von konventionellen Antriebsarten auswirken. Aktuell sehen wir diese Entwicklung noch nicht. Daher empfehlen wir auch allen Fuhrparkleitern den Abschluss eines Operatingleasing-Vertrages, bei dem das Restwertrisiko auf den Fuhrparkmanager ausgelagert wird. Dann kann der Fuhrparkleiter sicher sein, dass er nicht mit nicht kalkulierten Mehrkosten zu rechnen hat, egal für welche Antriebsart.

Dipl.-Ing. Renato Eggner GF Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement
Derzeit braucht man sich noch keine Sorgen zu machen. Mit der stetig steigenden NoVA für Neufahrzeuge werden ältere Fahrzeuge am Gebrauchtwagenmarkt sogar im Vorteil sein. Grundsätzlich empfehlen wir immer Operatingleasing-Verträge abzuschließen. Bei diesen braucht sich der Kunde keine Gedanken über die Entwicklungen am Gebrauchtwagenmarkt zu machen.

 

Im ersten Halbjahr kam es durch die NFZ-NoVA zu vielen Vorziehkäufen. Rechnen Sie nun mit einer Verschiebung zu den elektrischen NFZ-Modellen oder kann der Diesel – vor allem bei den größeren Fahrzeugen – wieder Fuß fassen?

Martin Kössler
Mit einer Verschiebung zu den elektrischen NFZ-Modellen rechnen wir aktuell nicht. Das liegt vor allem an der eingeschränkten Modellauswahl und den begrenzten Reichweiten. Gleichzeitig haben unsere Kunden großes Interesse an den Einsatzmöglichkeiten dieser Fahrzeuge.

Mag. (FH) Nikolaus Engleitner
Die Vorziehkäufe belegen letzten Endes, dass der Diesel noch immer vielfach bevorzugt angeschafft wird oder noch immer die einzige Option für viele Anwendungsfälle ist. Da diese Anschaffungen jetzt getätigt sind, wird in den nächsten Monaten rein mathematisch allein dadurch der Elektroanteil bei NFZ gepusht. Mit der ständigen Ausweitung des Angebotes und einer Verschiebung in den TCO bekommen E-NFZ aber nun sicher auch nachhaltig mehr Rückenwind.

Kálmán Tekse
Wir sehen vor allem bei großen Firmen, dass sie in ihrer Car Policy strengere CO2-Ziele formulieren. Die Nachfrage nach elektrischen Modellen wird höher sein als in der Vergangenheit. Man muss sich aber auch hier die Nutzung anschauen: Wie hoch sind die Reichweiten, wie sind die Lademöglichkeiten gewährleistet? Bei Viel -und Weitfahrern hat der Diesel noch immer seine Vorzüge.

Mag. Ladislaus Bandri
Dies hängt sehr stark von der Verfügbarkeit der Modelle beziehungsweise den Anforderungen des jeweiligen Kunden an die Voraussetzungen, die das Fahrzeug zu erfüllen hat, ab. Dieselbetriebene Nutzfahrzeuge werden daher nicht so schnell substituierbar sein.

Hessel Kaastra
Ich glaube, dass langfristig alle NFZ elektrisch angetrieben sein werden. Wie bei Pkw folgt dieser Übergang aber in einer typischen S-Kurve mit wenigen Modellen am Anfang und einer immer breiteren Auswahl mit zunehmendem technischen Fortschritt.

Roland Leitner
Da das Nutzfahrzeugangebot für das E-Segment noch nicht allzu groß ist, überwiegt derzeit bei Weitem noch das Dieselsegment. Hier wird es unserer Meinung nach noch etwas dauern, bis ein größeres Angebot an E-Nutzfahrzeugen als echte Alternative vorhanden ist.

Dipl.-Ing. Renato Eggner
Solang es in der jeweiligen Nutzfahrzeugklasse noch keine praktikable (und wirtschaftliche) Lösung für den jeweiligen Einsatzzweck gibt, haben die Kunden keine Alternative zum Dieselmotor. In den kleineren Nutzfahrzeugklassen ist der Einfluss der NoVA nur sehr gering oder gar nicht vorhanden. Dieselfahrzeuge werden daher noch länger von Kunden nachgefragt und im Einsatz bleiben.

 

Pandemie und Halbleiter-Knappheit verursachen mitunter lange Lieferzeiten bei etlichen Fahrzeugen. Ab wann rechnen Sie mit einer Entspannung der Lage und was raten Sie Ihren Kunden?

Martin Kössler
Wir verfolgen die Entwicklungen sehr intensiv und stehen im ständigen Austausch mit den Fahrzeugherstellern. Derzeit gehen wir davon aus, dass sich die Lieferengpässe bis zum 4. Quartal 2021 fortsetzen. Unseren Kunden raten wir daher, sich weiterhin auf verlängerte Lieferzeiten einzustellen. Mit unseren ALD-Flex-Fahrzeugen können wir diese Zeiträume überbrücken und unsere Kunden bleiben mobil.

Mag. (FH) Nikolaus Engleitner
Laut den uns vorliegenden Informationen diverser Hersteller wird uns das Thema definitiv bis Anfang 2022 begleiten, bevor von einer allmählichen Entspannung auszugehen ist. Unseren Kunden raten wir, Bestellungen ehestmöglich verbindlich zu platzieren, denn mit Zuwarten reiht man sich noch weiter hinten ein. Bis es dann soweit ist, helfen wir gerne mit unkomplizierten Vertragsverlängerungen oder Interimsfahrzeugen via AlphaRent aus.

Kálmán Tekse
Die Lieferzeiten sind angespannt, bis Ende des Jahres rechnen wir weiterhin mit Wartezeiten von drei bis sechs Monaten. Bei Engpässen finden wir gute Lösungen für unsere Kunden: mit einer entsprechenden Vertragsverlängerung oder mit unserer Mid-Term-Rental-Flotte, mit der wir genau solche Phasen überbrücken können.

Mag. Ladislaus Bandri
Wir rechnen nicht vor 2022 mit einer Entspannung hinsichtlich Lieferzeiten. Wir empfehlen unseren Kunden, ihre Fahrzeuge optimal in ihrem Fuhrpark einzusetzen und entsprechend die Laufzeiten zu verlängern.

Hessel Kaastra
ExpertInnen zufolge wird sich die aktuelle Situation erst Mitte 2022 entspannen. Bis dahin haben unsere KundInnen mehrere Optionen: Vertragsverlängerungen bei auslaufenden Fahrzeugen, Langzeitmiete oder Gebrauchtwagenleasing. Alternativ kann es auch sinnvoll sein, die Markenwahl zu überdenken, da nicht jeder Hersteller im gleichen Ausmaß von der Halbleiter-Knappheit betroffen ist.

Roland Leitner
Durch die aktuellen Lieferverzögerungen ist ein enger Austausch mit unseren Kunden erforderlich. Wir bieten unseren Kunden flexible Vertragsanpassungen oder Verlängerungsmöglichkeiten an, um auf die aktuellen Gegebenheiten bestmöglich zu reagieren. Eine Entspannung der Situation erwarten wir ab 2022.

Dipl.-Ing. Renato Eggner
Eine Entspannung kann unserer Meinung nach wohl erst ab dem zweiten Quartal 2022 eintreten. Durch die neue NoVA kam es im ersten Halbjahr 2021 zu sehr vielen Vorziehkäufen, wodurch es zu einem regelrechten Ausverkauf bei Nutzfahrzeugen kam. Hier erwarten wir erst im zweiten Quartal 2022 wieder eine Entspannung. Gleichzeitig leidet die Automobilindustrie unter Lieferengpässen bei Halbleitern, die sich wohl erst im ersten Quartal 2022 wieder einpendeln werden.

 

Plug-in-Hybride erfreuen sich bei Firmen großer Beliebtheit, machen aber nur bei bestimmten Streckenprofilen Sinn. Was raten Sie Unternehmen, die solche Autos ins Auge fassen?

Martin Kössler
Plug-in-Hybride machen besonders dann Sinn, wenn die elektrische Reichweite möglichst oft genutzt wird. Daher raten wir hier zu einer genauen Analyse des Einsatzzwecks, des Fahrprofils und der Ladeinfrastruktur. In all diesen Teilbereichen beraten wir unsere Kunden, um die optimale Lösung zu finden.

Mag. (FH) Nikolaus Engleitner
Zuallererst weisen wir darauf hin, dass das Thema "Laden" genauso vollständig geklärt werden muss wie bei einem rein elektrischen Fahrzeug. Anderenfalls geht die Rechnung auch mit dem richtigen Streckenprofil nicht auf. Die traurige Realität ist jedoch, dass dies eher selten der Fall ist.

Kálmán Tekse
Plug-in-Hybride spielen ihre Vorteile nur dann aus, wenn sie richtig genutzt werden. Daher empfehlen wir unseren Kunden, Nutzungsvereinbarungen zu treffen, die festlegen,überwiegend im Elektrobetrieb zu fahren und damit regelmäßig aufzuladen. Auch Schulungen und Fahrtrainings helfen den Fahrer:innen, sich mit den Besonderheiten eines Plug-in-Hybrids und einer umweltbewussten Fahrweise vertraut zu machen.

Mag. Ladislaus Bandri
Wie Sie schreiben: Dies ist sehr stark vom Streckenprofil des Kunden abhängig. Fahren Mitarbeiter täglich unter 50 Kilometer und nur fallweise größere Distanzen und legen Wert auf geringeren Sachbezug sind Plug-in-Hybride sicher eine Option. Ebenso muss eine entsprechende Ladeinfrastruktur vorhanden sein.

Hessel Kaastra
Plug-in-Hybride vereinen die Vorteile beider Antriebswelten wie Steuerbegünstigungen und größere Reichweite, haben aber auch Nachteile wie ein eingeschränktes Platzangebot und ein höheres Gewicht. Ob die Anschaffung von Plug-in-Hybriden für ein Unternehmen sinnvoll ist oder nicht, liegt an den jeweiligen Anforderungen. Insofern können wir hier auch keine pauschaleAussage machen.

Roland Leitner
Zur Festlegung der Fahrzeugkategorie in der Car Policy ist es erforderlich, im Vorfeld eine Nutzungsanalyse durchzuführen. Gerade bei Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen ist ein passendes Fahrerprofil Voraussetzung für eine ökonomische und ökologische Nutzung. Wir empfehlen unseren Kunden, gemeinsam mit unseren KeyAccount Managern eine entsprechende Fuhrparkanalyse durchzuführen und beraten unsere Kunden bei der Erstellung der jeweiligen Car Policy.

Dipl.-Ing. Renato Eggner
Plug-in-Hybride sind nur dann sinnvoll, wenn das individuelle Fahrprofil dazu passt und wenn es eine Lademöglichkeit am Firmenstandort und/oder zu Hause gibt, da Plug-in-Hybride öfter geladen werden müssen. Vollelektrische Fahrzeuge haben eine deutlich höhere Reichweite und müssen je nach Kilometer-Leistung nur einmal in der Woche geladen werden, da sind auch öffentliche Ladestationen ausreichend. Gerne beraten wir Unternehmen daher auch über Ladeinfrastruktur, oft auch in Kombination mit PV-Anlagen auf den Firmendächern.

 

Fakten 

ALD Automotive ist seit 2004 in Österreich tätig und betreut mit rund 80 Mitarbeitern internationale als auch österreichische Unternehmen jeder Größenordnung und unterschiedlicher Branchen. Die Flotte beläuft sich aktuell auf rund 8.200 Fahrzeuge.
www.aldautomotive.at

Alphabet Austria fungiert seit 2000 als separat aufgestelltes Dienstleistungsunternehmen im rein gewerblichen B2B-Fuhrparkmanagement für Flotten ab fünf Fahrzeugen. In Österreich werden 8.000 Pkw und NFZ verwaltet, weltweit sind es mehr als 700.000 Fahrzeuge.
www.alphabet.at

Arval wurde 1989 gegründet und ist seit 2001 in Österreich tätig. Weltweit umfasst die Arval-Flotte über 1,4 Millionen Fahrzeuge, in der globalen Element-Arval-Gruppe sogar drei Millionen.
www.arval.at

Die EBV-Leasing GmbH ist seit 1979 in Österreich tätig. Aktuell betreuen wir circa 8.500 gemanagte Fuhrparkfahrzeuge und circa 63.000 privat-finanzierte Kraftfahrzeuge.
www.ebv-leasing.at

LeasePlan Österreich ist Teil der LeasePlan Gruppe, wurde im Jahr 1983 gegründet und ist der führende Spezialist für Flottenmanagement in Österreich. LeasePlan verwaltet weltweit über 1,9 Millionen Fahrzeuge in mehr als 30 Ländern.
www.leaseplan.at

Die Porsche Bank kann auf mehr als 50 Jahre Erfahrung zurückblicken und ist die Nr. 1 am österreichischen Kfz-Finanzierungsmarkt. Sie verwaltet weltweit mehr als 150.000 Fahrzeuge im Rahmen des Fuhrparkmanagements.
www.flottenmanagement.at

Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement ist seit 1995 auf dem heimischen Markt tätig und managt derzeit über 13.000 Fahrzeuge. Als Pionier in der E-Mobilität sind aktuell 20 Prozent aller Neuverträge E-Fahrzeuge.
www.raiffeisen-leasing.at

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