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Autonomes Fahren: Österreicher nach wie vor skeptisch

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stock.adobe.com/Have a nice day

Geht es nach einer aktuellen Umfrage der Verkaufsplattform Willhaben, stehen Österreicher selbstfahrenden Autos nach wie vor skeptisch gegenüber. Nur ein Drittel setzt Hoffnung in passende politische Regelungen.

Vor wenigen Jahren noch, da war das Thema „Autonomes Fahren“ in aller Munde und gefühlsmäßig kurz vor der Durchsetzung. Jetzt, nach der Pandemie und der starken Verbreitung der E-Mobilität ist dieses ehemalige Zukunftsthema fast in Vergessenheit geraten. Aber eben nur fast. Wie eine Umfrage von Willhaben unter 2.644 Usern zeigt, beschäftigen sich Herr und Frau Österreicher sehr wohl mit dieser Thematik. „Aktuell erwarten große Teile der Branche mit Spannung die Entscheidung der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) zur autonomen Fahrregulierung“, sagt Alexander Reissigl, Head of Auto & Motor bei willhaben. „Aus diesem Anlass haben wir im März mehr als 2.640 willhaben-UserInnen befragt, ob sie tatsächlich von selbstfahrenden Autos träumen – oder ob sie doch lieber selbst hinter dem Steuer sitzen.“ 

Eher skeptisch
Wie sehen die Ergebnisse nun also aus? Der Anteil jener, die die Entwicklungen auf dem Gebiet der Kameras und künstlichen Intelligenz als „eher negativ“ oder „sehr negativ“ empfinden, ist mit 45,2 Prozent doch deutlich höher als jene 36,9 Prozent, die dies „sehr positiv“ oder „eher positiv“ betrachten. „Dabei zeigt sich, dass die BefürworterInnen dieser Technologie tendenziell eher männlich und unter 59 Jahren alt sind, in Wien, Salzburg und Oberösterreich leben, oftmals über ein höheres monatliches Netto-Einkommen von 2.500 Euro oder mehr verfügen und in das zuletzt gekaufte Auto häufig überdurchschnittlich viel – und zwar ab 30.000 Euro oder gar weitaus mehr – investiert haben“, so Reissigl weiter „Frauen hingegen äußern sich deutlich öfter kritisch. Besonders ausgeprägt ist die Skepsis jedoch auch mit zunehmendem Alter, insbesondere ab 60 Jahren sowie bei Personen, die in Vorarlberg, Tirol und im Burgenland leben. Ein wesentlicher Faktor ist, abseits der Demographie, jedoch auch die Nutzungsintensität: Personen, die seltener mit dem Auto fahren, befürworten autonome Fahrzeuge tendenziell stärker.“

Lieber selber
Besonders hoch sind die Zweifel bei der Frage „Wie wahrscheinlich ist es, dass du in den nächsten zehn Jahren ein Auto mit Full Self Driving nutzen würdest?“ Dies empfinden 66,6 Prozent als „sehr unwahrscheinlich“ (47,4 Prozent) bzw. „eher unwahrscheinlich“ (19,2 Prozent). Begründet wird das vor allem mit den Aussagen wie „Ich fahre lieber selbst und habe kein Interesse an autonomem Fahren“ (55,7 Prozent), „Bedenken hinsichtlich der Sicherheit autonomer Fahrzeuge“ (42 Prozent) und der Annahme, „dass die Technologie bis dahin noch nicht ausreichend ausgereift sein wird“ (26,7 Prozent), wobei Mehrfachnennungen möglich waren.

Mehr als ein Viertel der Befragten glaubt allerdings, bis 2035 mit einem autonomen Fahrzeug unterwegs zu sein – unter anderem, weil sie „darauf vertrauen, dass die Technologie in den nächsten Jahren ausgereift und zuverlässig wird" (71 Prozent), weil sie „erwarten, dass politische und rechtliche Rahmenbedingungen bis dahin geschaffen werden, um den sicheren und geregelten Einsatz autonomer Fahrzeuge zu ermöglichen“ (52 Prozent) und weil „autonomes Fahren den Verkehr flüssiger und umweltfreundlicher gestaltet“ (50,4 Prozent). Auch hier waren Mehrfachnennungen eine Option. 

Ein Fünftel würde zahlen
Ob sich die Befragen vorstellen könnten, ein selbstfahrendes Auto zu kaufen? Knapp die Hälfte zeigt sich ablehnend und meint, dass dies einen „geringen“ (15,5 Prozent) oder „keinen Einfluss“ (32 Prozent) auf ihre Kaufentscheidung hätte. Auf der anderen Seite bewegt sich knapp ein Viertel der AutofahrerInnen, die von einem „sehr großen Einfluss“ (10,4 Prozent) sprechen und gezielt ein autonomes Auto wählen würden oder einen „großen Einfluss“ (13 Prozent) verorten und dies bei ihrer Wahl stark berücksichtigen würden. Die verbleibenden 18,3 Prozent sagen: Es wäre ein interessantes Extra, aber nicht entscheidend. 

Entscheidend ist hierbei natürlich eines: der Preis. Nur 19,6 Prozent meinen, für ein autonomes Fahrzeug mehr zahlen zu wollen – und zwar bevorzugt „bis zu 10 Prozent mehr“ (40,8 Prozent der Befragten, für die dies in Frage käme), „bis zu 15 Prozent mehr“ (20,1 Prozent) oder „bis zu fünf Prozent mehr“ (19,5 Prozent). 

Sicher statt menschlich
„Auf die Frage, welchen Herstellern sie die Entwicklung eines sicheren, autonomen Fahrzeuges am ehesten zutrauen würden, haben folgende fünf Marken in ebendieser Reihenfolge die Nase vorn: Mercedes-Benz, BMW, Audi, Volkswagen und Tesla. Herstellern, die für Qualität stehen oder sich als Tech Leader positioniert haben, wird also auch die Sicherheitskomponente am ehesten zugetraut“, sagt Reissigl, wobei hier ein entscheidender Faktor für die Umsetzung dieser Technologie nicht zu übersehen ist: die Sicherheit. Hier ist das Image von Full Self-Driving noch eher durchwachsen: So glaubt die eine Hälfte, dass autonomes Fahren langfristig sicherer sein wird als menschliche Fahrer, die andere zweifelt dies noch an. Außerdem sagen mehr als 55 Prozent, dass sie sich als Lenker eines selbstfahrenden Autos „eher unsicher“ (23,3 Prozent) oder „sehr unsicher“ (31,7 Prozent) fühlen würden. Als Mitfahrender hätten mit 59,6 Prozent sogar noch mehr Menschen ein mulmiges Gefühl. „Streitbar ist last but not least auch die Frage, wer für Unfälle mit autonomen Fahrzeugen haften soll. Hier würden die befragten Personen mit deutlichem Vorsprung den Hersteller in die Pflicht nehmen.“

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