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Der Wasserstoff-Pkw ist tot – bevor er gelebt hat

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Die OMV schließt demnächst alle österreichischen Wasserstoff-Tankstellen. Das bedeutet das Ende des Wasserstoff-Pkw, noch bevor seine Zeit überhaupt begonnen hat.

Für viele Leute in der Branche kommt die Nachricht nicht unerwartet: Wie von mehreren Medien berichtet und auf Anfrage der Kronen Zeitung von der OMV bestätigt, werden alle OMV-Wasserstoff-Tankstellen in Österreich geschlossen: Wien ist bereits zu, in den nächsten Monaten folgen Asten, Wr. Neudorf und Innsbruck. Damit gibt es in ganz Österreich keine öffentliche H2-Tankstelle mehr. Für die ohnehin schon leidgeprüften Fahrer von Wasserstoff-Fahrzeuge fehlt nun jegliche Infrastruktur. Ende 2024 waren es übrigens laut Statistik gerade einmal 62 Pkw.

Die Schließungen sind also keine Überraschungen, sowohl aufgrund des Fahrzeug-Bestandes und der Entwicklung wie auch im Hinblick auf die europaweite Tendenz, die in die selbe Richtung geht. Auch in anderen europäischen Ländern werden H2-Tankstellen nach und nach geschlossen.

Keine Trendwende mehr zu erwarten
Dabei ist auch keine Trendwende zu erwarten, denn der Wasserstoff-Pkw ist bereits sehr weit entwickelt, Modelle wie der Hyundai Nexo oder der Toyota Mirai sind schon viele Jahre – erfolglos – am Markt. Die Herstellung des H2-Speicher im Fahrzeug ist nach wie vor teuer und CO2-intensiv, bei der Reparatur oder bei Unfällen gibt es nicht nur Herausforderungen durch Hochvolt, sondern auch durch den problematischen Wasserstoff.

Das Hauptthema ist aber die Produktion des Wasserstoffs: Erstens sind wird noch weit davon entfernt, grünen Wasserstoff in nur annähernd erforderlichen Mengen zu produzieren und zweitens wird der aus erneuerbarer Energie erzeugte Wasserstoff IMMER teurer sein als die Verwendung des grünen Stroms direkt – also über Batterie – im Pkw.

In Anwendungen, wo man die nötige Reichweite nicht mit Batterien erzielen kann, kann Wasserstoff eine Rolle spielen, aber eben teurer als mit Akkus. Ein Beispiel ist der Langstrecken-Lkw-Schwerverkehr, aber selbst hier ist die Entscheidung noch nicht gefallen. Vor allem ist noch nicht klar, ob hier flüssiger oder gasförmiger H2 verwendet wird, was wiederum Auswirkungen auf die Produktion und die Infrastruktur hat.

Wasserstoff für die Energiewende wichtig, aber nicht für den Pkw 
Wasserstoff im Pkw ist – zumindest in Europa – eines der rosa Einhörner der Mobilitätswende (wie wohl er in der Energiewende eine wichtige Rolle spielen wird). Das Problem in der Diskussion ist die massive Verunsicherung der Konsumenten. In vielen Gesprächen – innerhalb und außerhalb der Branche – wird immer wieder von einem Abwarten auf den Wasserstoff erzählt. 

Die Hoffnung auf neue Lösungen, verpackt in das Gequatsche der Technologieoffenheit, schadet dem aktuellen Geschäft. Während im Elektrobereich gefühlt wöchentlich neue Rekorde bei Ladegeschwindigkeit und Reichweite sowie bei dem Fall der Akku-Preise gemeldet werden, glauben manchen noch immer, dass nächstes Jahr eine andere Antriebsrevolution vom Himmel fällt, gleichzeitig mit der Serienreifen der Kernfusion.

Technologieoffenheit bedeutet, dass der Kunde die heute verfügbaren und ausgereiften Antriebe kaufen und langfristig nutzen kann: in Benzin- und Diesel-Modellen, in deren verschiedenen Hybrid-Varianten sowie im batterieelektrischen Pkw. Dabei wird der Anteil der Verbrenner-Modelle sukzessive sinken und der BEV-Anteil laufend steigen. 

Andere Erzählungen oder Verweise auf anderen Technologien verunsichern den Kunden und schaden der ohnehin stark gebeutelten Autobranche.

Der A&W-Verlag bildet ein breites Meinungsspektrum ab. Kommentare müssen nicht der Meinung des Verlages entsprechen.

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