Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass E-Wagen einen höheren Reifenverschleiß haben als als Autos mit Verbrennermotor. Da sich diese Erkenntnis auch immer mehr bei den Nutzern rumspricht, setzen BEV-User laut Uscale-Reifenstudie beim Reifenkauf auf völlig andere Prioritäten.
Geht es bei Benzin und Diesel vor allem um Fahreigenschaften in besonderen Situationen oder Wetterverhältnissen, sehnen sich die E-Pioniere laut Studie vor allem nach niedrigem Verbrauch und Laufruhe. Das nächste Käufersegment, die sogenannten Early Adopter, achtet indes vor allem auf den Verschleiß.
Nachdem bei den meisten Reifentests etablierter Autofahrerclubs aber vor allem vor die klassischen Disziplinen rund um Sicherheit und Fahrverhalten im Vordergrund stehen, führen die unterschiedlichen Ansprüche dazu, dass EV-Fahrer beim Reifenkauf genauer hinschauen: So ist drei Viertel bekannt, dass es spezielle E-Reifen gibt, die Hälfte hat beim Kauf schon darauf geachtet, allerdings fühlt sich nur weniger als die Hälfte im Kaufprozess gut informiert.
Immerhin: Mehr als die Hälfte der Befragten würde sich beim nächsten Kauf (wieder) spezielle EV-Reifen kaufen. Beim nächsten Segment der Elektroautokäufer ist der Anteil sogar noch höher als bei den Pionieren. Reifenhersteller und Händler verpassen laut Uscale somit Chancen, wenn sie keine speziellen EV-Reifen anbieten.
Axel Sprenger, Geschäftsführer Uscale GmbH: „Die Reifenbranche geht bislang davon aus, dass spezielle Reifen für Elektroautos nicht notwendig sind. Technisch mag das stimmen. Doch aus Vermarktungssicht übersieht die Branche die Chancen: E-Auto-Fahrer setzen andere Prioritäten als Verbrennerfahrer. Für Hersteller und Händler lohnt es sich also, die zahlungskräftige Gruppe der Elektroautofahrer genauer in den Blick zu nehmen.“
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