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Nachhaltigkeit mit System

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Wie gut es sein kann, wenn der Fuhrpark einer anderen Abteilung untergeordnet ist, zeigt die Lebenshilfen-Soziale Dienste GmbH aus der Steiermark. Denn modernes Gebäude-Management hat durchaus interessante Ansatzpunkte für eine schlau verwaltete Flotte.

Die Hecktüren öffnen, dann reicht ein Knopfdruck – und die Rampe fährt vollautomatisch nach unten. So können Rollstuhlfahrer schnell und einfach den Renault Master entern und an ihr Ziel transportiert werden. "Gerade für die Stadt ist der Master manchen Fahrern aber zu groß. Daher lassen wir jetzt drei VW Caddy umbauen", erzählt Mario Kristandl, der bei Lebenshilfen-SD insgesamt 67 Fahrzeuge, verteilt auf 30 Standorte, betreut, aber nicht nur. "Ich bin für den strategischen Einkauf sowie Bau-und Facility-Management zuständig, da fallen die Fahrzeuge jeweils hinein." Es geht also darum, die Fahrzeuge als Teil der gesamten Infrastruktur möglichst effizient einzugliedern.

Langzeit-Strategie
"Wir bauen und betreiben alles nachhaltig", erzählt der studierte Gebäudemanager und alles startet bei Immobilien genauso wie bei den Mobilien: mit einer exakten Analyse des Status quo. "Wir haben uns genau angesehen, welche Fahrzeuge die höchsten Reparaturkosten haben und ableitend daraus entschieden, welche Modelle dann angeschafft werden."So ließ sich rasch erkennen, bei welchen Typen bei den immer gleichen Kilometerständen immer die gleichen Teile Probleme machen, "und so haben wir uns dann entschieden, gewissen Marken den Vorzug zu geben." Generell sind die Rahmenbedingungen aber exakt definiert: "Bei uns sollte ein Fahrzeug zehn Jahre in Betrieb sein. Nach 100.000 Kilometer Laufleistung analysiert eine unserer Partnerwerkstätten den Zustand und entscheidet, ob der Wagen ausgemustert wird. Aber warum sollten wir ihn tauschen, wenn er noch gut ist?", erklärt Kristandl weiter und fügt hinzu, dass diese Vorgehensweise natürlich nur funktioniert, weil Lebenshilfen-SD jedes Auto erwirbt. "So bekommen wir guten Flottenrabatt, sind nicht an Versicherungen gebunden, haben keine Kilometer-Einschränkungen und auch der Gebrauchtmarkt ist ein gutes Geschäft." Ein Sonderfall sind die rund 14.000 Euro teuren Spezialumbauten, diese bleiben so lang wie möglich in Gebrauch. Kristandl: "Wir merken, dass die Lebensdauer der Liftanlagen oft geringer ist als die des Fahrzeugs. Die frühen hatten oft das Thema Rost, aber mit den Aluminium-Bühnen ist das schon deutlich besser."

Partnerwahl
"Angekauft werden die Autos in der Regel bei einem Händler in der Region, der in den ersten vier Jahren auch die Servicearbeiten durchführt, damit die Mobilitätsgarantie erhalten bleibt", erklärt Kristandl. "Nach vier Jahren übernimmt dann eine freie Werkstatt vor Ort. Mit fix zugewiesenen Konditionen. Das funktioniert sehr gut und in hoher Qualität." Das geht bis hin zur Reifenwahl, wo je nach Laufleistung bei den Fahrzeugen entweder Vredestein oder Michelin zum Einsatz kommen, aber nie Ganzjahrespneus. "Wir transportieren Kunden. Da steht Sicherheit immer an oberster Stelle." Getankt wird mit UTA als Partner und das nicht nur, weil der Grundpreis des vorherigen Anbieters viel höher war. "Neben dem flächendeckenden Netz haben wir dank der Möglichkeit, Discounter anzufahren, auch im Bereich des Kraftstoffs alles optimiert. In Summe bietet das alles einen Riesenvorteil."

Wer nachhaltig sagt, kommt an alternativen Kraftstoffen natürlich nicht vorbei. Und hier zeigt sich, dass E-Mobilität – wenn man sie richtig angewendet – ebenso ins Konzept passen kann. Kristandl: "Ein Pool-Fahrzeug in der Zentrale ist ein E-Fahrzeug. Zugriff hat zum Beispiel das Facility Management oder die IT. Und dank der PV-Anlage im Innenhof erzeugen wir auch selbst den Strom dafür." Das Modell? Ein Nissan NV-200, ein wenig aus der Not heraus. "Wir wollten unbedingt eines haben", erzählt Kristandl, "aber es gab kaum Fahrzeuge, die zur Verfügung standen. Und da etwa die IT einen größeren Kofferraum braucht, haben wir uns dann für den Nissan entschieden."

Zwickmühlen
Da drängt sich die Frage auf, ob reiner E-Antrieb nicht generell schlau wäre. Die Entscheidung, welcher Antrieb zum Einsatz kommt, unterliegt klar geregelten Prozessen. "Werden weniger als 5.000 Kilometer pro Jahr gefahren, wird ein Benziner angeschafft, darüber ein Diesel", erklärt Kristandl, wobei voreilige Entschlüsse nicht ins nachhaltige Konzept passen. "Mein Ansatz ist, Altbewährtes zu lassen. Das ist gut, wie es ist. Eher schauen wir, wie wir es verbessern können. Und gleichzeitig sehen wir mit unserem E-Nissan, wo es bei der E-Mobilität noch hapert und wo schon ein Vorteil da ist."

Da der Aktionsradius bei gut 45 Kilometern liegt, kann der NV-200 seine Aufgabe tadellos erfüllen, muss nicht einmal täglich nachgeladen werden. Bei großen Nutzfahrzeugen gibt es aber klare Nachteile. Kristandl: "Ein Kriterium wäre, 300 Kilometer in Graz und Umgebung fahren zu können, aber das schafft man noch nicht. Zudem ist ein Umbau nur schwer möglich." Auf der anderen Seite würde eine regelmäßig auftretende Problematik für einen Umstieg sprechen. "Unsere Transporter sind für Graz-Fahrten nicht gut geeignet, weil sich der Dieselpartikelfilter schnell zusetzt. Aber es gibt kein Fahrzeug mit diesen Eigenschaften, das nicht dieselbetrieben ist. Trotzdem werden wir Einrichtungen, die die Möglichkeit dazu haben, schon mit PV-Anlagen ausstatten, um Ladestationen zu installieren. Das ist das Ziel für die nächsten fünf Jahre."

Digitale Möglichkeiten
Ein längerfristiges Projekt ist das digitale Fahrtenbuch. "Wichtig ist, dass der Mitarbeiter so User-freundlich das Auto in Betrieb nehmen kann, ohne ein Fahrtenbuch suchen zu müssen", erklärt Kristandl. "Denn oft sind es nur Kleinigkeiten, die Ärger bereiten können." Etwa wenn der Kugelschreiber nicht funktioniert, der Kunde schon im Auto und man spät dran ist. "Und ehe es man sich versieht, ist der Eintrag nicht getätigt worden." Eine Lösung: eine Karte, ohne der sich der Wagen nicht starten lässt. Derzeit sieht es aber eher nach einer App-basierenden Variante aus. "Die Problematik ist hier aber, dass nicht alle Mitarbeiter ein Firmenhandy haben. Gerade die bei uns tätigen Zivildiener", so Kristandl weiter, wobei auch diese Smartphone-Lösung nicht immer smart arbeitet. "Wir haben gegenüber dem Finanzamt ja die Verpflichtung, den Fahrtzweck anzugeben. Und das erkennt das System ja nicht selbst." Ein Drop-down-Menü könnte Abhilfe schaffen, wobei all das eine gewisse Affinität voraussetzt. "Für manche ist das Bedienengar nicht so einfach. Und alle 1.300 Mitarbeiter auf ein gleiches Niveau in der Bedienung bringen, das ist schon eine echte Herausforderung."

Lebenshilfen-SD in Fakten
Unternehmen Lebenshilfen-Soziale Dienste GmbH
Fuhrpark Marken: VW, Renault, Peugeot, Ford,Škoda, Nissan, Seat, Opel 
Anzahl Pkw: 60;
Anzahl Nutzfahrzeuge: 7
Laufleistung: durchschnittlich 7.293 km/Jahr
Behaltedauer: 10 bis 15 Jahre (Kauf)


www.lebenshilfen-sd.at
 

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