Test: Toyota Proace Max Elektro
Der neue Toyota Proace Max ist elektrisch auch mit 4,25 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht zu haben. Dies bringt aber einig...
Im aktuellen NCAP-Crashtest wurden gleich 16 Modelle an die Wand gefahren, während es für die Hälfte fünf Sterne gab, kam der Dacia Bigster über deren drei nicht hinaus.
Im neuesten Euro NCAP-Crashtest wurden wieder zahlreiche aktuelle Fahrzeuge genauestens unter die Lupe genommen: Insgesamt 16 Kandidaten standen im Rahmen einer unabhängigen Bewertung auf dem Prüfstand, was ihre Verkehrssicherheit betrifft. "Fünf Sterne erhielten nur sieben der 16 getesteten Modelle bzw. acht, wenn man den Kia EV3 mit optionalem Sicherheitspaket mitrechnet. In der Basisausstattung erreichte er lediglich vier Sterne, ebenso sechs weitere Modelle. Einziger negativer Ausreißer war der Dacia Bigster, der nur drei Sterne erzielen konnte", fasst ÖAMTC-Techniker Thomas Hava die Ergebnisse der jüngsten Tests zusammen.
In einer weiteren Testrunde, die bereits im April stattfand, wurden sechs weitere Fahrzeuge getestet, die allesamt die Bestnote von fünf Sternen erhielten.Beim Euro NCAP Crashtest wird die Sicherheit eines Autos durch Tests bei Frontal-, Seiten- und Heckaufprall sowie hinsichtlich des Schutzes vulnerabler Verkehrsteilnehmer:innen und der Assistenzsysteme bewertet. Diese Untersuchungen bieten einen ganzheitlichen Blick auf die Sicherheit, einschließlich des Insass:innenschutzes und des Risikos für andere Verkehrsteilnehmer:innen – beispielsweise bei einer Kollision mit Fußgänger:innen oder einem anderen Fahrzeug.
In jüngster Zeit konnte der ÖAMTC einen Trend hin zu schwereren Fahrzeugen beobachten – eine Tendenz, die sich auch im aktuellen Test bestätigt. So ist das durchschnittliche Gewicht von in Europa verkauften Modellen in den vergangenen zehn Jahren um rund 100 kg gestiegen. "Verantwortlich dafür sind vor allem die anhaltende Beliebtheit von SUVs sowie der Übergang zur Elektromobilität. Beides führt zu schwereren und größeren Fahrzeugen, was sich negativ auf die Sicherheit und die Umweltbilanz auswirken kann", warnt der ÖAMTC-Experte.
Im Zusammenhang mit dieser Tendenz zu schwereren Karosserien gewinnt auch die sogenannte Kompatibilität der Fahrzeuge bei Frontalzusammenstößen – also das Verhalten gegenüber anderen beteiligten Fahrzeugen – zunehmend and Bedeutung. Tendenziell sind leichtere Fahrzeuge in solchen Szenarien immer im Nachteil gegenüber schwereren Modellen. Deshalb hat Euro NCAP auch im Jahr 2020 die Bewertungskriterien bei Frontalcrashs um eine Testkomponente aktualisiert: Die MPDB (Mobile Progressive Deformable Barrier). Dabei handelt es sich um eine bewegliche Barriere, die einen Frontalaufprall mit einem typischen Mittelklassewagen (rund 1.400 kg) simuliert.
Anhand der Deformationen an der Testbarriere lässt sich erkennen, ob ein Fahrzeugmodell eine gute oder schlechte Kompatibilität aufweist, ob es also andere Fahrzeuge im Crashverhalten übermäßig gefährdet.Obwohl alle 16 getesteten Fahrzeuge grundsätzlich einen guten Schutz für die eigenen Insass:innen bieten, zeigen die MPDB-Testergebnisse, dass einige Kandidaten für die Unfallgegner:innen bei einem Frontalaufprall potenziell deutlich gefährlicher sein können. So zeigte der Audi Q5 – ein mittelgroßer SUV mit einem Testleergewicht von 2.245 kg – eine schlechte Kompatibilität bei einer Kollision mit einem entgegenkommenden Pkw. Hava: "Die Analyse der Barriereverformung offenbarte, dass der Q5 aufgrund unnachgiebiger Strukturelemente an der Fahrzeugfront übermäßig aggressiv auf sein Gegenüber wirkt. Auch der neue Volkswagen Tayron – ein weiterer mittelgroßer SUV – wurde aufgrund unzureichender Kompatibilität leicht abgewertet."
Der Mobilitätsclub appelliert an die Automobilindustrie, die Kompatibilität bei Kollisionen bei künftigen Modellen weiter zu verbessern und sich nicht mit dem Status quo zufrieden zu geben. "Schwere Fahrzeuge dürfen leichtere nicht übermäßig gefährden. Hersteller können und sollten Frontstrukturen bauen, die Energie besser aufnehmen und verteilen", betont Thomas Hava. "Unsere Tests liefern wichtige Erkenntnisse – wir rufen die Industrie auf, das Thema Kompatibilität bei Neuentwicklungen noch stärker zu berücksichtigen."
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