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RDKS -Was Sie jetzt darüber wissen müssen!

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Ab 1. November müssen alle Neufahrzeuge mit einem Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) ausgerüstet sein - das ist seit mehreren Jahren bekannt. Doch je näher der Termin rückt, desto deutlicher wird, dass in der Branche immer noch Wissenslücken bezüglich der steigenden Kosten, der längeren Montagedauer und dem Verschleiß der Systeme herrschen.

Verteuert sich der Reifenwechsel? - Ja. Kann man die zusätzlichen Kosten wieder reinfahren? - Unter Umständen. Dauert die Pneu-Montage nun länger? - Ja. Und wie lang halten die Reifendruck-Kontrollsensoren im Alltag? - Bis zu zehn Jahren. Muss auch das Reserverad mit solchen Drucksensoren ausgestattet sein? - Nein. All diese Fragen bringen viele Fuhrparkverantwortliche derzeit noch gehörig ins Schwitzen. Solch klare Antworten finden sie trotz der Dringlichkeit des Themas aber nur selten. FLOTTE&Wirtschaft hat sich deshalb bei Experten umgehört und die wichtigsten und interessantesten Informationen über die Reifendruck- Kontrollsysteme zusammengefasst.

Ist die Einführung der RDKS-Pflicht übertrieben oder gerechtfertigt?

Fest steht: Mangelhafter Reifendruck ist eine Volkskrankheit. DerÖAMTC begrüßt laut Friedrich Eppel, stellvertretender Cheftechniker des Autofahrer-Clubs, deshalb "grundsätzlich die Verwendung von RDK-Systemen"."Internationale Studien haben gezeigt dass sich viele Autofahrer nicht die Zeit nehmen, den Luftdruck zu überprüfen, obwohl sich wegen eines mangelhaften Reifendrucks der Verschleiß und der Spritverbrauch maßgeblich erhöhen."

Wie messen die RDK-Systeme den Luftdruck im Reifen?

Prinzipiell gibt es die direkte und die indirekte Methode zur Messung des Luftdrucks. Welche davon zur Anwendung kommt, entscheidet der Fahrzeughersteller. Und welche Vor- und Nachteile die beiden Systeme kennzeichnen, das hat Prof. Dipl.-Ing. Dr. Bernhard Geringer, Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik an der TU Wien, in seiner Kolumne "RDKS: System-Unterschiede" auf Seite 36 zusammengefasst.

Wird der Reifentausch in Zukunft teurer?

Ja, davon ist Dipl.-Ing. Renato Eggner, Vorsitzender des Fuhrparkmanagement-Ausschusses im VerbandÖsterreichischer Leasinggesellschaften (VÖL) überzeugt: "Aus heutiger Sicht werden die Reifenkosten um 30 Prozent steigen." Zu kalkulieren seien aber nicht nur die Sensorkosten von zumindest 150 bis 170 Euro, sondern auch der "derzeit kaum noch absehbare" Verwaltungs-und Zuordnungsaufwand für die je nach Hersteller völlig unterschiedlich geregelte RDKS-Einführung. Laut Eggner gebe es nämlich "keine komplette Liste", weil derzeit noch "von vielen Herstellern eine Auflistung fehle, welche Fahrzeuge mit welchen Systemen ausgestattet sind".

Muss ich mich beim Reifentausch auf längere Wartezeiten einstellen?

Ja, bei optimaler Vorbereitung wird der Reifentausch rund 15 Minuten länger als bisher dauern. Christian Thaller, Geschäftsführer der Alcar Heringrad, warnt deshalb vor Verzögerungen: "Gerade im Flottenbereich mit einem hohen Anteil an Neufahrzeugen ist RDKS ein großes Thema. Um lange Warte-und Standzeiten zu vermeiden, sollten sich die Fuhrparkbetreiber spätestens jetzt mit dem Thema beschäftigen". Der Reifenhändler Plankenauer stockt vor dem Hintergrund längerer Wartezeiten für den Kunden auch den Fuhrpark mit 17 neuen Leihfahrzeugen auf.

Kann ich die zusätzlichen Kosten wieder reinfahren?

Ja, denn wie Hans-Jürgen Drechsler, Geschäftsführer des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkaniseur- Handwerk (BRV), beim VRÖ-Informationstag erklärte, sei "bei richtigem Luftdruck eine Laufleistungsverlängerung von 45 Prozent und eine Kraftstoffersparnis von 40 Liter pro Jahr realisierbar". Das entspreche einerEinsparung von 127 Euro pro Jahr. Drechsler: "Bei einer Laufleistung von 14.210 km haben sich die RDKS-Kosten in drei Jahren amortisiert."

Unterliegen die RDKS-Sensoren einem Verschleiß?

Wie alle technischen Komponenten unterliegen auch RDK- Systeme einem Verschleiß. Dies kann sich bei den direktmessenden Sensoren etwa durch Defekte während der Nutzungsdauer äußern. Viel häufiger wird in der Praxis allerdings die Lebensdauer der Sensoren durch die Lebensdauer der darin verbauten Batterien begrenzt werden. Damit nämlich weder Wasser oder Schmutz in die Sensoren eindringen kann, sind sie in einem dichten Gehäuse verschweißt. Dadurch ist ein einfacher Batteriewechsel unmöglich. Ergo: Ist der Stromspeicher leer, muss der komplette Sensor getauscht werden.

Können defekte Sensoren die Verkehrssicherheit gefährden?

Defekte Sensoren nicht, mangelhafter Luftdruck sehr wohl. Laut dem Bundesministerium werden deshalb fehlende bzw. defekte Drucksensoren, die im Rahmen der§-57a-Überprüfung entdeckt werden, als "leichter Mangel" gewertet. ÖAMTC Experte Eppel: "Man bekommt also trotzdem das Pickerl - zumindest bis 2017. Dann muss ein offensichtlich nicht funktionstüchtiges oder fehlendes RDK-System als "erheblicher Mangel" eingestuft werden. Das Pickerl darf dannalso nicht mehr vergeben werden."

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