Schon gefahren: Audi A5/S5
Bei Audi erkennt man die Antriebsart künftig an der Typenbezeichnung, gerade Zahlen für E-Antrieb, ungerade für Verbrenn...
Als Ergänzung zu unserem Vergleich der Kosten von Verbrenner und E-Auto haben wir die führenden Leasinganbieter in Österreich zu diesem Thema befragt.
Sales Director ALD Automotive Marlene Hauptmann
Kostenersparnis ist immer ein gutes Verkaufsargument. Der Wegfall von NoVA, Sachbezug und der motorbezogenen Versicherungssteuer bei BEV zählt genauso dazu wie die Möglichkeit zum Vorsteuerabzug. E-Fahrzeuge haben außerdem den Vorteil, tendenziell wartungsärmer zu sein. In Bezug auf die Unterhaltskosten hat auch das Ladeverhalten großen Einfluss. Lade ich an öffentlichen Schnellladesäulen, kann das mitunter teurer kommen. Gibtes jedoch die Möglichkeit, am Unternehmensstandort oder zu Hause zu laden und wird noch etwa in eine Photovoltaik-Anlage investiert, können langfristig die Kosten gesenkt werden.
Mag. (FH) Nikolaus Engleitner CCO Alphabet Austria
Natürlich wichtig, aber im Gesamtkostengefüge gar nicht der entscheidendste Faktor. Hier wiegen steuerliche Incentives oder günstigere "Treibstoffkosten" weit mehr. Reifenkosten gehen bei E-Fahrzeugen gerne auch mal in die andere Richtung, da höherer Verschleiß beziehungsweise spezielle Dimensionen.
Gregor Bilik Geschäftsführer Arval Österreich
Die Pandemie rückt die Kostenfrage noch stärker in den Vordergrund, etwa wenn weniger Kilometer gefahren werden. Dazu kommen Lieferengpässe bei den Fahrzeugen. Diese Situation macht eine tiefergehendere Beratung erforderlich. Wir reagieren rasch auf die geänderten Bedürfnisse, etwa um Leasingverträge anzupassen und so die Raten zu reduzieren. Unsere Kunden wollen genau wissen, was ihr Auto im Monat kostet. Der Vorteil von Operating Leasing ist die Planbarkeit. Man weiß genau, welche Ausgaben monatlich anfallen, denn Versicherung, Wartung und etwa auch neue Reifen sind in den Fixkosten inkludiert.
Mag. Ladislaus Bandri EBV-Leasing
Die größten Pluspunkte für eine günstige Kostenbilanz kann das E-Auto bei Wartung und Service verzeichnen. Es liegt unter anderem daran, dass bei einem Elektromotor wesentlich weniger verschleißund schadensanfällige Teile verbaut sind als bei einem Verbrennungsmotor. Dieser geringere Servicebedarf bedeutet jedoch nicht, dass man mit einem E-Auto seltener zur Inspektion muss.
Lorenz Loidl Commercial Director LeasePlan Österreich
Unsere Kunden achten besonders auf die Gesamtkosten (TCO), sprich die Entwertung (z. B. Leasing) und die Betriebskosten (inkl. Servicekosten). Hierzu ist eine strukturierte Car Policy inklusive klarem Regelwerk, die Modellauswahl und das passende Fahrzeug für das entsprechende Einsatzgebiet ausschlaggebend. Zudem kann durch Laufzeitoptimierungen eine budgetschonende Nutzung der Flotte erzielt werden.
Leitung Flottenmanagement Porsche Bank Roland Leitner
Die Unterhalts-und vor allem die Servicekosten stellen für unsere Kunden ein großes Einsparungspotenzial dar, dementsprechend hoch ist natürlich auch das Interesse an möglichen Kostenoptimierungen. Das Flottenmanagement der Porsche Bank greift bei der Kundenbetreuung auf über 55 Jahre Erfahrung zurück. Von diesem umfangreichen Know-how und unsererständigen Weiterentwicklung, aktuell vor allem in Richtung E-Mobilität und Digitalisierung, profitieren unsere Kunden in der Fuhrparkanalyse und damit verbundenen Kostenoptimierungen.
Dipl.-Ing. Renato Eggner GF Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement
Entscheidend sind für die Kunden die Gesamtkosten (Total Cost of Ownership - TCO). Aus welcher Kostenart diese kommen, ist letztlich nicht so entscheidend.
Marlene Hauptmann
Wir haben zu diesem Thema intern schon einige Analysen durchgeführt. Das Ergebnis war stets das gleiche. Durch die eingangs erwähnten steuerlichen Vorteile in Kombination mit den aktuellen Förderungen des Bundes haben E-Autos trotz der höheren Anschaffungskosten im TCO-Vergleich oft die Nase vorn. Da die Preisspannen zwischen den einzelnen Marken und Modellen, Fahrerprofile und Einsatzzwecke aber sehr verschieden sind, lassen sich hier keine allgemein gültigen Aussagen treffen.
Nikolaus Engleitner
Hängt stark von Ausgangspunkt und Fahrzeugklasse ab, aber im B2B-Kontext sind fünfstellige Summen auf eine Nutzungsdauer von vier bis fünf Jahren keine Seltenheit.
Gregor Bilik
Die Anschaffung ist nach wie vor teurer als bei einem Benziner oder Diesel.Über die Laufzeit nivellieren sich aber die Gesamtkosten, die Total Cost of Ownership. So fällt keine motorbezogene Versicherung an. Günstiger sind bei Elektroautos auch die Wartungskosten, da weniger mechanische Teile im Einsatz sind und schon deshalb der Verschleiß geringer ist. Das kann eineErsparnis bis zu 50 Prozent bei der Wartung sein. Dazu kommen weitere Vorteile wie der Umweltbonus und lokale Förderungen sowie der Entfall des Sachbezugs.
Ladislaus Bandri
Eine generelle Aussage kann man nicht treffen und wäre auch unseriös. Ladeinfrastruktur, Ladeverhalten, Fahrzyklus, Kilometerleistung, Bundesförderungen und lokale Förderungen sind Variable. Zu berücksichtigen ist außerdem: Es fallen keine Parkgebühren an und keine motorbezogene Versicherungssteuer. Alle diese Faktoren haben einen sehr großen Einfluss auf die Gesamtkostenbetrachtung. Es bedarf einer tieferen Analyse des betroffenen Fuhrparks, um das Einsparungspotenzial herauszufinden.
Lorenz Loidl
Unser Car Cost Index 2021 zeigt deutlich, dass der Unterhalt für E-Autos vom Kleinwagen bis zur gehobenen Mittelklasse bereits deutlich günstiger ist als jener für Verbrenner. Im Durchschnitt liegen die TCO bei Elektroautos der gehobenen Mittelkasse bei 830 Euro und damit rund 320 Euro unter jenen von Dieselautos (1.156 Euro) und mehr als 200 Euro unter jenen von Benzinern (1.038 Euro). Plug-in Hybride sind zwar mit monatlichen Kosten von 979 Euro günstiger als Diesel und Benziner, aber dennoch rund 150 Euro teurer als Elektroautos.
Roland Leitner
Ein allgemeingültiger seriöser Prozentsatz kann dazu nicht genannt werden, da dies sehr individuell betrachtet werden muss. Fakt sind jedoch die attraktiven steuerlichen Vorteile wie die Vorsteuerabzugsfähigkeit und der Wegfall der motorbezogenen Versicherungssteuer. Mit dem Entfall des Sachbezugs bei E-Autosreduzieren sich zusätzlich die Lohnnebenkosten, was sowohl für Dienstwagennutzer*innen als auch für Unternehmen finanziell vorteilhaft ist. Hinzu kommen noch attraktive Förderungen seitens der Automobil-Importeure und des Bundes bei der Neuanschaffung eines E-Autos und der Ladeinfrastruktur.
Renato Eggner
So ganz allgemein lässt sich das nicht sagen, da viele Parameter auf die Kosten Einfluss haben: Fahrzeugsegment, Kilometerleistung, Förderungen, private Lademöglichkeiten. Weiters ist die Investition in Ladeinfrastruktur auch zu berücksichtigen. Im hier gezeigten Beispiel bringt das E-Fahrzeug auf vier Jahre gerechnet eine Preisersparnis von 15 Prozent gegenüber dem Diesel.
Marlene Hauptmann
Die Reifen sind ein guter Punkt. Hier kann es durch das höhere Drehmoment tatsächlich zu einem höheren Verschleiß kommen. Darüber hinaus sollten die Bremsen von Elektrofahrzeugen regelmäßig überprüft werden. Durch die Rekuperation werden diese weniger oft verwendet, was sie anfälliger für Rost machen könnte. Sollten Probleme mit der Antriebsbatterie auftreten, so fallen hier auch tendenziell höhere Kosten an, da Arbeiten an Hochvoltfahrzeugen nur in qualifizierten Werkstätten stattfinden dürfen.
Nikolaus Engleitner
Ganz klar - Reifen oft der Fall (seltene Dimension, Verschleiß aufgrund Drehmoment), aber schon Eingangsparameter Kaufpreis und schwächerer Restwert treiben Kosten am Anfang einer TCO-Kalkulation nach oben. Bei Versicherungskosten kann es je nach Anbieter aufgrund Leistung und Listenpreis auch nach oben gehen.
Gregor Bilik
E-Autos werden in der Regel mit größeren Reifen ausgestattet als Autos mit Verbrennungsmotoren. Zum einen, weil E-Autos deutlich schwerer sind als Verbrenner, zum anderen, weil die ganze "Power" der Fahrzeuge auf die Straße gebracht werden muss. Das hohe Drehmoment und das Gewicht der Fahrzeuge tragen dazu bei, dass die Reifen schneller verschleißen, somit sind die Reifenkosten auch etwas höher.
Ladislaus Bandri
Dies ist sehr vom Hersteller abhängig. Manche Fahrzeugproduzenten bieten ihre Modelle mit speziellen Leichtlaufrädern und auch in Sondergrößen an. Die notwendige Ladeinfrastruktur gilt für viele Betriebe als sehr große finanzielle Hürde. Der größte Kostenblock bei E-Fahrzeugen sind jedoch die Lithium-Akkus.
Lorenz Loidl
Bei Elektrofahrzeugen kommt es zu einer Verschiebung der TCO, speziell bei den Betriebskosten. Auf der einen Seite reduzieren sich die Servicekosten, auf der anderen Seite kommt es zu höheren Reifenkosten aufgrund des höheren Reifenverschleißes.
Roland Leitner
Wir betrachten die TCO und erstellen Kostenvergleiche, welche die steuerlichen Auswirkungen ersichtlich machen. So bieten wir den Kunden eine fundierte Entscheidungsbasis. Je nach Modell entstehen unterschiedliche Kosten, wobei hier kein klarer Trend zwischen Verbrenner-und E-Modellen erkennbar ist. Ein entscheidender Faktor für Unternehmen ist auch, wo die E-Modelle geladen werden und wie die Übernahme der Ladekosten zwischen Unternehmen und Dienstwagennutzer*in vereinbart sind.
Renato Eggner
Ja, die Finanzierungskosten (durch höhere Anschaffungskosten), die Reifenkosten (durch größere Dimensionen) und die Kaskoprämie (durch höhere Anschaffungspreise) sind bei einem E-Fahrzeug vergleichsweise höher als bei einem Diesel.
Marlene Hauptmann
Beim Operating Leasing haben Leasingnehmer sogar den entscheidenden Vorteil, dass das Marktwertrisiko beim Leasinggeber liegt. Durch die schnelle Entwicklung der Technologie lässt sich derzeit schwer abschätzen, wie viel ein E-Fahrzeug in einigen Jahren noch Wert sein wird. Unsere Kunden geben das geleaste Fahrzeug allerdings am Laufzeitende zurück und müssen sich über die Verwertung des Fahrzeugs und somit den Restwert keine weiteren Gedanken mehr machen.
Nikolaus Engleitner
Operating Leasing passt perfekt zum Thema E-Mobilität und bedarf im engeren Sinn keiner Überarbeitung. Abseits der negativen Effekte einer Investitionsprämie, die das Thema Leasing generell sträflich ignorierte, sind die Operating-Leasing-Quoten auf E-Fahrzeuge seit jeher höher, da das Thema Restwertrisiko von den Kunden besser denn je verstanden wird. Es ist aber für eine maximale Kundenzufriedenheit anbieterseitig klar um andere Services und Kompetenzen anzureichern -z. B. Beratung, Ladelösungen, Förderungen etc.
Gregor Bilik
Operating Leasing lohnt sich bei E-Autos auf jeden Fall, denn die Investitionskosten sind bei E-Autos in vielen Fällen höher als bei Verbrennern. Im Hinblick auf die steigenden Preise der Fahrzeuge bietet sich Full Service Leasing immer mehr als optimale Lösung für Unternehmen an. Darüber hinaus braucht es andere flexiblere Mobilitätsangebote: So steigt der Bedarf an Autos mit kürzerer Behaltedauer. Arval hat daher das Angebot Mid-Term Rental großteils mit alternativen Antrieben ausgebaut. Und auch E-Bikes halten Einzug in Fuhrparks.
Ladislaus Bandri
Das Operating-Leasing-Modell bei E-Fahrzeugen erfordert dem Kunden gegenüber einen detaillierten Beratungsprozess. Am Ende des Lebenszyklus wird der Zustand der Akkuzellen und auch die permanent fortschreitende Entwicklung von größter Relevanz sein.
Lorenz Loidl
Wir können bei Elektrofahrzeugen dasselbe Produktportfolio anbieten wie bei Verbrennern. LeasePlan war der erste Fuhrparkmanager, der bereits bei der Markteinführung des Mitsubishi i-Miev Kostengarantien angeboten hat. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung fällt es uns nun wesentlich einfacher, denaktuellen Wandel mitzugestalten und somit auch unsere Kunden mit attraktiven Angeboten zu versorgen.
Roland Leitner
Operating Leasing als Finanzierungvariante von E-Fahrzeugen ist für unsere Kunden die ideale Lösung. Die Porsche Bank übernimmt das Risiko der Verwertung, was unseren Kunden gerade bei der Anschaffung von Modellen mit neuen Antriebtechnologien die Unsicherheit nimmt und das Risiko minimiert. Für einen einfachen Umstieg in die E-Mobilität oder einen kurzfristigen Bedarf (3,6 oder 12 Monate) steht den Kunden der Porsche Bank zudem mit autoabo ein innovatives und flexibles Mobilitätskonzept zur Verfügung.
Renato Eggner
Die Kostenarten sind zwar gleich, es gibt aber mehr zu berücksichtigen. Für den Fuhrparkmanager ist es deutlich schwerer, das Preisniveau für BEV am Gebrauchtwagenmarkt richtig einzuschätzen. Beim Verbrenner hat in der Regel eine Tankkarte gereicht, was bei E-Fahrzeugen (eine Ladekarte) oft nicht ausreicht, speziell, wenn regelmäßig weitere Fahrten unternommen werden. Weiters ist es mit einem Fullservice-Leasing-Angebot nicht getan. Die Kunden erwarten sich eine kompetente Beratung zum Thema Ladeinfrastruktur und Förderungsmöglichkeiten.
Die Anbieter im Detail
ALD Automotive ist seit 2004 in Österreich tätig und betreut mit rund 80 Mitarbeitern internationale als auch österreichische Unternehmen jeder Größenordnung und unterschiedlicher Branchen. Die Flotte beläuft sich aktuell auf rund 8.200 Fahrzeuge.
www.aldautomotive.at
Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement ist seit 1995 auf dem heimischen Markt tätig und managt derzeit über 13.000 Fahrzeuge. Als Pionier in der E-Mobilität sind aktuell 44,3 Prozent aller Neuverträge E-Fahrzeuge.
www.raiffeisen-leasing.at
Alphabet Austria fungiert seit 2000 als separat aufgestelltes Dienstleistungsunternehmen im rein gewerblichen B2B-Fuhrparkmanagement für Flotten ab fünf Fahrzeugen. In Österreich werden 8.000 Pkw und Nfz verwaltet, weltweit sind es mehr als 700.000 Fahrzeuge.
www.alphabet.at
Arval wurde 1989 gegründet und ist seit 2001 in Österreich tätig. Weltweit umfasst die Arval-Flotte über 1,4 Millionen Fahrzeuge, in der globalen Element-Arval-Gruppe sogar drei Millionen.
www.arval.at/autoleasing
Die EBV-Leasing GmbH ist seit 1979 in Österreich tätig. Aktuell betreuen wir circa 8.500 gemanagte Fuhrparkfahrzeuge und circa 63.000 privat-finanzierte Kraftfahrzeuge.
www.ebv-leasing.at
LeasePlanÖsterreich ist Teil der LeasePlan Gruppe, wurde im Jahr 1983 gegründet und ist der führende Spezialist für Flottenmanagement in Österreich. LeasePlan verwaltet weltweit über 1,9 Millionen Fahrzeuge in mehr als 30 Ländern.
www.leaseplan.at
Die Porsche Bank kann auf mehr als 50 Jahre Erfahrung zurückblicken und ist die Nr. 1 am österreichischen Kfz-Finanzierungsmarkt. Sie verwaltet weltweit mehr als 150.000 Fahrzeuge im Rahmen des Fuhrparkmanagements.
www.flottenmanagement.at
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