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Französische Revolution: Trafic, Estafette und Goelette

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Foto: Renault

Bereits vor 15 Jahren zählte Renault mit dem Kangoo Z.E. zu den Vorreitern bei elektrischen Nutzfahrzeugen, die neuen Modelle Trafic, Estafette und Goelette sind nun aber nicht weniger als eine echte Revolution im Segment und überraschen mit coolen Lösungen und ultraschnellem Laden.

Als Renault bei der Nutzfahrzeug IAA im Herbst das Concept Estafette präsentiert hat, war noch nicht ganz abzuschätzen, wieviel Studie ein künftiges Serienfahrzeug in sich tragen würde. Wie wir bereits bei einem Termin in der Renault-Zentrale Guyancourt vor der eigentlichen Weltpremiere anlässlich der Nutzfahrzeugshow in Birmingham feststellen durften, ist das eine ganze Menge. Mit dem Nutzfahrzeug-Trio Estafette, Goelette und Trafic – bei allen weist der Zusatz „E-Tech Electric“ auf den vollelektrischen Antrieb hin – startet Renault in eine neue Ära.

Ultraschnelles Laden

Die sich zunächst technisch von so gut wie allem unterscheidet, was aktuell auf dem Markt ist. Die Basis aller drei Fahrzeuge ist eine Skateboard-Plattform, die eine große Vielfalt bei den Aufbauten ermöglicht. Eine weitere Besonderheit ist die skalierbare und flexible Software-Architektur, die einfache Updates ermöglicht, und – besonders wichtig – sich mit den Systemen der Nutzer verbinden lässt. Damit wird etwa die Bedienung eines hauseigenen Logistik-Systems direkt über den Touchscreen im Fahrzeug ermöglicht, ohne dass es zusätzliche Installationen oder Geräte benötigt. Mehr als beachtlich ist aber auch die 800-Volt-Technologie, die erstmals bei Renault zum Einsatz kommt und bis dato auch bei den Pkw-Modellen noch nicht zu finden war. Über die genaue Ladeleistung gibt es zwar noch keine Informationen, über 200 kW gelten aber als gesetzt, die kleine Batterie soll in unter 20 Minuten von 15 auf 80 Prozent geladen sein.

Bis zu 450 Kilometer Reichweite

Womit wir bei den Akkus angelangt wären. Renault bietet hier zwei Optionen, je nach geplantem Einsatzgebiet. Im urbanen Bereich soll man mit der 60-kWh-Batterie und einer Reichweite von rund 350 Kilometern das Auslangen finden, zudem kommt diese dank LFP-Technologie (Lithium-Eisenphosphat) ohne Kobalt und Nickel aus. Im Gegensatz dazu basiert die größere 81-kWh-Batterie auf der Nickel-Mangan-Kobalt-Technologie, dank höherer Energiedichte sind hier rund 450 Kilometer möglich, ebenfalls basierend auf dem Trafic.

Revolutionärer Estafette

Vor allem der Estafette hebt sich stark von traditionellen leichten Nutzfahrzeugen ab. Mit einer Breite von 1,92 und einer Länge von 5,27 Metern bleibt die Grundfläche kompakt und auch in Innenstädten gut zu bewegen, außergewöhnlich ist die Höhe von 2,60 Metern. Im Visier hat man damit vor allem die Paketdienste auf der letzten Meile, die durch den Zuwachs der Online-Bestellungen in den letzten zehn Jahren ordentlich zugenommen haben. Neben einem erhöhten Nutzwert hatte Renault auch die Ergonomie aus Fahrersicht im Visier, so bietet der Laderaum eine Stehhöhe von 1,90 Metern.

Statt wie gewohnt zunächst auszusteigen und hinten oder seitlich in den Transportraum zu klettern, verbleibt der Fahrer im Auto, geht direkt in den Laderaum und verlässt das Fahrzeug dann über die rechte Schiebetür auf der für ihn zumeist sichereren Seite. Auf einen normalen Beifahrersitz wurde verzichtet, im Regelfall unnötiger Ballast. Ein Klappsitz ermöglicht dennoch das Mitfahren einer zweiten Person im Bedarfsfall. Das Beladen des Estafette am Logistik-Hub erfolgt über ein Rollo am Heck, größere Pakete lassen sich dort auch entladen, ohne den zusätzlichen Platzbedarf einer Heckklappe oder von Flügeltüren.

Trafic noch alltagstauglicher

Auf gleicher Skateboard-Plattform wird auch der künftige Renault Trafic E-Tech Electric gebaut, das Verbrennermodell bleibt übrigens unverändert im Programm. Die Breite ist mit 1,92 Metern identisch mit Estafette und Goelette, als L1 mit einer Länge von 4,87 Metern liegt das Ladevolumen bei 5,1 m3, die L2-Version mit 5,27 Metern Länge bringt es auf 5,8 m3. Die Höhe wurde übrigens auf 1,90 Meter reduziert, was die problemlose Einfahrt in die allermeisten Tiefgaragen erlaubt. Das futuristische Styling wird von einem Leuchtenband samt hinterleuchtetem Logo sowie einer speziellen Windschutzscheibe geprägt. In der Art eines Triptychon ist dank fast fließend ineinander übergehender Seitenflächen die Sicht deutlich besser, da breite A-Säulen entfallen. Gerade in der Stadt ein wichtiges Sicherheitskriterium.

Ein großes Augenmerk legten die Designer – wie auch bereits beim neuen Master – auf eine stromlinienförmige Aerodynamik, die den Verbrauch weiter senkt. Das Cockpit – bis auf den Beifahrerbereich nahezu ident mit dem Estafette – umfasst gleich zwei große Bildschirme, einen mit 10 Zoll hinter dem Lenkrad und einen Touchscreen mit 12 Zoll in der Mitte des Fahrzeuges. Die jeansartigen Bezugsstoffe der Sitze kennt man in ähnlicher Form bereits aus dem elektrischen Renault 5, diese sehen nicht nur gut aus, sondern sind auch sehr robust.

Vielfältiger Goelette

Der Goelette E-Tech Electric ist der Dritte im Bunde. Plattform und Fahrerkabine entsprechen dem des Trafic, die verstärkten Achsen erlauben Lasten von bis zu 1,4 Tonnen. Das Fahrgestell kann entweder direkt bei Renault oder bei zertifizierten Umbauern bestückt werden und ermöglicht sogar Aufbauten mit über 10 m3 Ladevolumen. Auch ein verlängertes Fahrerhaus mit Platz für sechs Personen kann geordert werden. Alle drei Modelle sind mit vorausschauender Wartung ausgestattet, was die Planung für Fuhrparkleiter erleichtert und Kosten spart.

Produziert wird das Trio im Renault-Werk Sandouville, der Marktstart ist für 2026 geplant. •

Link: https://www.renault.at

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