Kurztest: Hyundai Ioniq 5
Der Bessere ist des Guten Nachfolger: Der Hyundai Ioniq 5 jetzt mit Heckscheibenwischer.
Von 2012 bis 2017 war Alain Favey Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding Salzburg, seit Februar 2025 verantwortet als CEO die Geschicke von Peugeot. Wir trafen den Franzosen zum Interview.
Bei der Peugeot-Modellpalette geht es aktuell mit dem 208er los, oben ist beim 508er Schluss. Wäre da nicht an beiden Enden noch Luft? Auch Cabrio gibt es keines …
Ein Kleinwagen unter dem 208 ist schwierig, wir glauben nicht, dass das A-Segment wächst, zudem sehen wir uns im Upper-Mainstream-Segment. Wir sind weder Premium noch Low-Cost, daher sind wir mit den aktuellen Modellen gut aufgestellt. Mit einem Modell über dem 508 oder 5008 würden wir uns mit Premiummarken matchen, das macht auch keinen Sinn. Und was das Thema Cabrio betrifft, so wäre das natürlich toll, aber wir tun das nur, wenn sich die nötigen Investitionen rechnen.
Wie sieht generell Ihre Strategie für die Marke Peugeot aus?
Peugeot hat eine tolle Vergangenheit, die gerade neue Marken aus China nicht haben. Peugeot steht für viele Dinge, wie Heritage, Design, Sport. Daher wollen wir zum Beispiel auch das legendäre Kürzel GTI wieder aufleben lassen. Es unterstreicht die Sportlichkeit, zum Start jene des 208. Die vollelektrische Version soll an den Urahn 205 GTI erinnern, auch wenn der Antrieb ein anderer ist, der Fahrspaß wird mindestens genauso groß, unter anderem mit einem entsprechenden Fahrwerk. Was den Marktanteil betrifft, müssen wir weiter zulegen, der Plan sind 7 %, inklusive der leichten Nutzfahrzeuge.
Peugeot zählt ja zu den Vorreitern in Sachen Elektrifizierung, wie ist denn der status quo beim BEV-Anteil und wo möchten Sie in zwei, drei Jahren sein?
In Europa liegen wir derzeit bei 14 Prozent, im Hinblick auf die EU-Strafzahlungen reicht das natürlich noch nicht aus. Österreich ist da ein Vorbild, hier liegt Peugeot bereits bei einem BEV-Anteil von 20 Prozent. Wir haben die breiteste Palette an E-Fahrzeugen und auch eine vollelektrifizierte Transporter-Range, das Potenzial ist also jedenfalls vorhanden. In zwei, drei Jahren wollen wir eine Verdopplung des BEV-Anteils auf rund 30 Prozent.
Was braucht es aus Ihrer Sicht aktuell noch, damit mehr Kunden auf E-Fahrzeuge wechseln?
Ein sehr wichtiger Baustein ist die Ladeinfrastruktur, hier muss noch mehr investiert werden. Und es braucht weiter Incentives, sowohl für die Infrastruktur als auch die Fahrzeuge. Alle Hersteller haben damit gerechnet, dass die Umstellung schneller geht, aber der Punkt, wo „das Ketchup aus der Flasche kommt“, ist noch nicht erreicht.
Viele Kunden steigen aber auch wegen des höheren Preises und der Reichweite noch nicht auf E-Autos um, wie sehen Sie diese Argumente?
Zunächst einmal sind alle Autos teurer geworden, unabhängig vom Antrieb. Das ist natürlich auch verschiedenen Vorgaben geschuldet, die will ich auch gar nicht kritisieren. Aber die Technik hat ihren Preis. Wir haben beim E-3008 eine Reichweite von bis zu 700 Kilometern (WLTP) erreicht, ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass da noch mehr nötig sein wird.
Peugeot ist bei den Antrieben flexibler aufgestellt als andere Hersteller, ein großer Vorteil.
Die Kunden haben bei uns die Wahl zwischen sparsamen Mild-Hybriden, Plug-in-Hybriden – die neue Generation wird dann knapp 100 Kilometer rein elektrische Reichweite haben (WLTP) – und vollelektrischen Fahrzeugen. Unsere Multi-Energy-Plattformen erlauben es uns, rasch auf Kundenwünsche zu reagieren. Und dass wir fest an die E-Mobilität glauben, zeigt ein Pilotprojekt in Frankreich, das wir kürzlich gestartet haben. Wer sich einen elektrischen Peugeot kauft und innerhalb von drei Monaten draufkommt, dass er doch kein E-Auto möchte, kann problemlos auf einen Verbrennner wechseln: zufrieden oder Umtausch. Aber ehrlich gesagt wird das nicht passieren, wer einmal elektrisch fährt, bleibt dabei.
Als Teil der Stellantis-Gruppe greift man bei der Technik auf jene Bausteine zu, die auch den anderen Marken zur Verfügung stehen. Ist die Unterscheidung da ein Problem?
Überhaupt nicht. Es ist ein großes Glück für Peugeot, dass wir auf die Technologie eines so großen Konzerns zugreifen können. Wären wir auf uns alleine gestellt, hätten wir niemals so viele Modelle. Peugeot ist eine europäische Marke mit französischen Wurzeln, die sich auch beim Design von anderen Marken – egal ob innerhalb von Stellantis oder außerhalb – von anderen unterscheidet. •
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