Kompakte SUVs stehen derzeit besonders hoch im Kurs, bieten sie ihren
Fahrern doch gleich mehrere Annehmlichkeiten. Wir haben uns einen der
jüngsten Vertreter dieser Spezies, den Ford Kuga, näher angesehen und
die Kosten mit dem Mitbewerb verglichen.
Während das Mittelklasse-Segment stetig schrumpft, zeigt die Kurve
der kompakten SUVs steil nach oben. Auch immer mehr Firmen wechseln
von der klassischen Limousine oder dem herkömmlichen Kombi in eines
der immer zahlreicher werdenden Sport Utility Vehicles.
Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Von der besseren
Übersichtlichkeit über das einfachere Ein-und Aussteigen -gerade bei
Firmenautos ein starkes Argument -bis hin zur perfekten
Wintertauglichkeit und dem größeren Platzangebot reichen die
Argumente Pro-SUV.
Zumindest das Winter-Argument gilt im Falle unseres
Flottencheck-Kandidaten nicht, leitet unser Test-Kuga seine Kraft
doch nicht an alle 4 Räder, sondern nur auf die Vorderachse, womit
man aber selbst im schneereichen Österreich in 99 Prozent der Fälle
gut bedient ist. Alle anderen genannten Vorteile erfährt man im
wahrsten Sinn des Wortes schnell und lernt, diese auch zu schätzen.
Turbobenziner als Diesel-Alternative
Motorisch haben wir dieses Mal auf den 150 PS starken Ecoboost
Turbobenziner mit 1,6 Liter Hubraum gesetzt. Da im Firmenund
Flottenbereich aber nach wie vor der Diesel die Nase vorn hat, bekam
dieser den Zuschlag bei den Service-und Restwertberechnungen auf der
nächsten Doppelseite.
Zurück zu unserem Testauto. 150 PS verhelfen dem Kuga zu ordentlichen
Fahrleistungen, wenngleich der idente Motor im Focus doch spürbar
spritziger wirkt. Hier wie dort erfreut das Aggregat mit
Verbrauchswerten, die man einem Turbobenziner in so einem Fahrzeug
gar nicht zugetraut hätte. Mit knapp über 7 Litern findet man das
Auslangen, ohne zum Verkehrshindernis zu werden. Sparsame Naturen
zaubern eine 6 vors Komma, aber auch über 8 Liter sind natürlich
möglich. Im Gegensatz zum Focus gibt es übrigens beim Kuga auch den
182-PS-Benzinmotor mit Automatikgetriebe, die Doppelkupplung bleibt
dem Diesel vorbehalten. Dank dem Fordtypischen, knackigen Fahrwerk
kommt auch beim Kuga richtig Fahrspaß auf, zu flott gefahrene Kurven
werden mit dezentem Untersteuern quittiert. Den Allradantrieb
vermisst man im Sommer freilich nicht, Traktionsprobleme sind dem
kompakten SUV fremd.
Mehr Platz als beim Vorgänger
Apropos kompakt, gegenüber dem Vorgänger ist der Kuga spürbar
gewachsen, was sich positiv auf die Platzverhältnisse im Innenraum
auswirkt. Vor allem in der zweiten Reihe geht es nun luftiger zu, der
Kofferraum ist von 410 auf 456 Liter angewachsen und lässt sich durch
das Umklappen der Rücksitzlehnen bis zu 1.653 (Vorgänger 1.405) Liter
erweitern.
Schwächen in der Bedienungsergonomie
Während es an der Material-und Verarbeitungsqualität kaum etwas zu
Kritisieren gibt, muss sich der Kuga in Sachen Ergonomie ein paar
Schelten gefallen lassen. Zu viele Knöpfe und Schalter sind über die
Mittelkonsole verteilt, zudem ist der Bildschirm des
Navigationssystems ziemlich klein ausgefallen.
Schade zudem, dass das rechte Steuerkreuz am Lenkrad nicht mehr wie
beim Focus zum Bedienen des Navigationssystems ausgelegt ist, sondern
-die beim Focus weiter unten angebrachte -die Telefonsteuerung
beinhaltet. EineÜberlegung ist gerade für Vielfahrer das
Sicherheitspaket (u. a. Totwinkel-Assistent, City-Notbremsassistent,
Verkehrsschilderkennung, aktiver Spurhalteassistent) wert.
Ab 26.900 geht"s los
Die Basisausstattung "Trend" ist OK, aber nicht berauschend. So ist
die Klimaanlage lediglich manuell, Alufelgen, Freisprecheinrichtung,
Regensensor und weitere Annehmlichkeiten kosten extra. Unterm Strich
ist es somit vernünftiger, gleich zur "Titanium"-Ausstattung zu
greifen, dort sind diese und weitere Goodies serienmäßig.
Empfehlenswert ist die per Fußschwenk automatisch öffnende
Heckklappe.
Ab 27.300 Euro ist der Ford Kuga zu haben, der günstigste Turbodiesel
mit 140 PS kostet 2.300 Euro mehr. Ob und ab wann sich der
Selbstzünder rechnet, hängt von der Jahresfahrleistung ab. Der
Aufpreis für den Allradantrieb liegt bei rund 3.000 Euro.
Die FLOTTEN-Check-Bilanz
Der neue Ford Kugaüberzeugt mit geräumigem Innenraum und praktischen
Features wie der automatischen Heckklappe. In Sachen Verbrauch führt
er das Feld allerdings an, preislich liegt er nur knapp hinter dem VW
zurück. Beim Restwert halten sich alle 4 Modelle in etwa die Waage.
Mit nur 4,6 Liter Verbrauch entscheidet der Mazda CX-5 dieses Kapitel
klar für sich, zudem ist er in der Anschaffung der günstigste des
Quartetts. Nicht so bei den Wartungs-und Verschleißkosten, hier ist
der Japaner der teuerste im Vergleich.
Der Toyota RAV4 kann sich beim Kofferraumvolumen deutlich von der
Konkurrenz absetzen, mit 647-1.848 Litern gewinnt er dieses Kapitelüberlegen. Trotz der geringeren Leistung steht er den Mitbewerbern
bei den Fahrleistungen um nichts nach.
Der Volkswagen Tiguan ist der Teuerste des Quartetts und liegt bei
den technischen Daten im Mittelfeld. Dafür überrascht er mit den
geringsten Wartungs-und Verschleißkosten. In absoluten Zahlen hat er
aber den höchsten Wertverlust.