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Smatrics E-Mobility Talk: Von neuen und alten Möglichkeiten

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Smatrics

Wie wird sich das Ladenetz weiter entwickeln? Haben anonyme Ladeparks Zukunft? Rewe und Orlen sehen HPC-Punkte als probate Möglichkeit, Kerngeschäfte genauso zu stärken wie unrentable Standorte fit für die Zukunft zu machen.

Was haben Supermärkte und Tankstellen gemeinsam, hm? Richtig, an beiden Orten kann man Snacks und kühle Getränke kaufen, doch deren eigentliches Kerngeschäft ist jeweils etwas völlig anderes und komplett konträr. Doch das könnte sich bald ändern. Der REWE-Konzern und Orlen Austria – frischer Eigentümer der Turmöl-Tankstellen – planen jeweils, ihr Angebot an HPC-Ladepunkten in den nächsten Jahren kräftig auszubauen. Beide vertrauen sie auf Smatrics als Partner für die Infrastruktur, die anderen Beweggründe sind indes naturgemäß ziemlich unterschiedlich.

REWE
„Für REWE ist es ein wichtiger Treiber, das wird eine große Rolle spielen,“ sagt Stefan Pany, Direktor Technische Abteilung REWE International AG: „Wir haben 2.500 Standorte, viele davon mit Parkflächen, da werden wir ein wesentlicher Unterstützer im Ausbau der E-Mobilität sein.“ Derzeit werden schon an 85 Standorten insgesamt 10 kWh pro Tag geladen, Tendenz natürlich schnell steigend. „Alleine in den letzten zwei Jahren gab es eine deutliche Steigerung, und seit zehn Jahren arbeiten wir mit Smatrics zusammen.“

 Ganz nach Plan läuft es in der Praxis aber leider nur selten, wie Pany betont. „Die Reaktionszeiten des Netzbetreiber ist natürlich wichtig, und auch bei den Behörden weiß Rewe schon, wo man anfragen und ansetzen muss. Aber die Verfügbarkeit ist nicht immer gegeben.“ So gibt es Standorte, wo zwei Hypercharger in Planung sind. Aber wegen der fehlenden Kapazität der Hersteller ist die Umsetzung leider unmöglich. „Dazu kommt, dass 50 Prozent Mietstandorte sind, und der Bestandgeber ist natürlich auch daran interessiert, mitzupartizipieren. Damit wird die Angelegenheit natürlich noch komplexer. Auch bei den benötigten Trafos gibt es lange Lieferzeiten, aber es ist heute schon entspannter als noch vor zwei Jahren.“

 Der Ausbau des Ladenetzes auf Billa-Parkplätzen hat aber auch ganz handfeste Gründe für das alltägliche Geschäft. Pany: „Es dient auch zur Erhöhung der Verweildauer im Geschäft, aber selbstverständlich auch zur Erreichung der Rewe-Klimaziele.“ Allerdings hat man schon früh bemerkt, dass man mit 11-kW-Ladern mehr Kundenschmerz als -zufriedenheit bewirkt, daher setzt man konsequent auf Schnellladen. „Und zusätzlich dient all das auch dem Image als umweltbewusstes Unternehmen. Als Beispiel dient die Billa Box bei der Autobahnabfahrt Wr. Neudorf, die man mit vier HPC-Ladern und acht Ladepunkten etwas pushen möchte.“

Orlen
Orlen ist eine Mineralölvertriebsgesellschaft aus Polen, die erst vor wenigen Monaten die Turmöl-Tankstellen von der Doppler-Gruppe übernommen hat. „Wir sehen die Tankstelle als Dreh- und Angelpunkt der Mobilitätswende“, sagt Matthias Damberger, Head of E-Mobility Orlen Austria GmbH, „doch die Fragt ist, wie die Tankstelle der Zukunft aussehen muss?“ Fakt ist für Damberger: Sie wird auch weiterhin den täglichen Bedarf an einem Standort abdecken. „Coffee Shops, Paket Shops, natürlich auch die Autowäsche oder Aussaugen, und zu guter letzt natürlich Treibstoffe für alle Mobilitätsformen wird es geben. Ein großer Punkt ist natürlich die E-Mobilität, aber auch HVO und Wasserstoff.“

Die Herausforderung besteht natürlich darin, bestehende, auf die Abgabe von flüssigem Kraftstoff ausgelegte Standorte entsprechend umzurüsten. Platzmäßig ist man hier auf Billa-Parkplätze natürlich im Vorteil, denn bei Orlen hat man streng genommen gleich mit mehreren Kundengruppen zu tun: Die, die nur zum Kraftstoff-Nachfüllen kommt. Die, die im Shop einkaufen möchte. Und auch die Fahrzeugpfleger, die natürlich auch ihren Platz will und braucht. Schnell kann man sich da also gegenseitig in die Quere kommen, und dennoch sieht Damberger in der Transformation große Vorteile für das eigene Tankstellennetz.

 „Ich gehe nicht davon aus, dass die Tankstellenanzahl zurückgehen wird. Nur die Anzahl von Abgabepunkten für fossile Kraftstoffe. Aber gerade im ländlichen Bereich, wo ohnehin nur wenig Erlös hängen bleibt, ist das eine gute Möglichkeit, die Standorte für alternative Kraftstoffe und Strom umzumodeln.“

Dass Unternehmen derzeit so gerne in derartige Anlagen Geld pumpen, liegt aber auch an einem bestimmten Geschmacksverstärker der Politik. So gibt es speziell für Betriebe eine neue Förderkategorie für HPC-Anlagen mit mehr als 300 kW Leistung. Einzige Bedingung: Eine Zugänglichkeit rund um die Uhr muss gegeben sein, dann sind die Anforderungen erfüllt. Pro Einheit werden übrigens 30.000 Euro übernommen, wobei die Gesamtfördermenge je Unternehmen mit maximal drei Millionen Euro beschränkt ist. Die Summen sind nicht aus der Welt gegriffen, sei am Rande bemerkt, denn neben der 30.000-Euro-Grenze gibt es auch noch die Auflage, dass höchstens 30 Prozent der Kosten übernommen werden, womit man bei Kosten von rund 100.000 Euro je HPC-Punkt so eine ziemliche Punktlandung schafft.

 Alles in allem kommt man so zum Beispiel beim erwähnten HPC-Standort bei der Billa Box in Neudorf eine Investitionssumme von 900.000 Euro, alles in allem. „Dazu kommen noch im Schnitt 2.000 Euro an Servicekosten pro Jahr und pro HPC-Punkt“, ergänzt Hauke Hinrichs, CEO SMATRICS und COO SMATRICS EnBW. „Zudem muss bei Ladepunkten mit mehr als 50 kW dann auch die Möglichkeit gegeben sein, mit EC-Karte zahlen zu können. Wir werden das innerhalb eines Jahres an allen Standorten nachrüsten, aber auch das erhöht natürlich die Kosten.“

Generell, meint Hinrichs, werde man sich in der Branche in Richtung Tankstelle entwickeln, was die Tarife angeht: Es wird eine Preisdifferenzierung kommen. Der Trend geht in Richtung lokationsbasierte Preise. Wenn man den Strom aus Eigenerlös schon selber hat, dann kann man schon mal um zehn Cent günstiger anbieten.“

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