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Studie: Hersteller im Strategiewandel

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Bild von Bilderandi auf Pixabay

Der Verband markenunabhängiger Fuhrparkmanagementgesellschaften zeigt, wie Corona & Co die Strategien der Autohersteller geändert haben, welchen Einfluss diese auf diese Branche haben und warum es demnächst wieder ganz anders sein könnte.

Ob sich die Wogen langsam glätten oder sich einfach jeder an die neue Situation gewöhnt hat – fest steht jedenfalls, dass die Autowelt nach den letzten Jahren mit all den Lockdowns, Lieferengpässen, Chip-Krisen und Technologieumstellungen eine völlig andere geworden ist. Begriffe wie Lagerfahrzeuge oder Tageszulassungen sind Zeichen der Vergangenheit, was natürlich nicht nur Auswirkungen für die Kunden hat. Sondern auch für die Hersteller selbst, die ihre Pläne entsprechend umkrempeln mussten. Doch was hat das genau zu bedeuten? Das wollte der Verband markenunabhängiger Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMF) herausfinden und hat zu diesem Zwecke gemeinsam mit Corporate Value Associates (CVA) eine Studie erarbeitet – mit zum Teil interessanten Einsichten.

Herstellerzäsur
„Die Wertstrategien der Hersteller beeinflussen das gesamte automobile Ökosystem, das von weniger Fahrzeugen und einem deutlich höheren Preisniveau geprägt ist. Hierauf müssen Flottenbetreiber wie Leasinggesellschaften und Vermieter sich einstellen“, sagt Dr. Markus Collet, Partner bei CVA. Sprich: Es findet ein Switch von quantitativem zu qualitativem Vorgehen statt. Wert- statt Volumenstrategie also. „Vor der Pandemie lag der Fokus der Hersteller vor allem auf Volumen, um die Kapazitäten der Werke auszulasten. Durch dieses Überangebot sanken die Preise der Neufahrzeuge“, sagt Frank Hägele, Vorsitzender des VMF. Entsprechend der hohen Stückzahlen gab es durchwegs hohe Rabatte und zu niedrige Margen – in Zeiten des Mangels also eine nicht länger mögliche Strategie. „Die Reduzierung der produzierten Mengen und die geringere Auslastung der Werke zwangen die Hersteller dazu, auf eine Wertstrategie umzustellen“, so Collet weiter.

Daraus ergeben sich natürlich massive Umwälzungen im gesamten automobilen Ökosystem für alle Beteiligten. Neben Preissteigerungen auf Konsumentenseite bedeutet das für Leasinggesellschaften vor allem auch eine Abhängigkeit von Erstausrüstern, reduzierte Rabatte und Konkurrenz durch Autobanken und Händler – zumindest derzeit. Die Studie stellt nämlich auch die Theorie auf, dass die Hersteller bald wieder auf eine Volumenstrategien zurückfallen könnten. Schließlich hätte ein Ende von Mikrochip- und Lieferkettenproblemen und wirtschaftliche Faktoren wie Inflation, Vermögensverluste und hohe Energiepreise zur Folge, dass die Fahrzeugnachfrage zurückgehen könnte.

Erste Anzeichen dafür gibt es schon heute. Nicht nur der Chip-Markt zeigt sich entspannter als die Jahre zuvor. Auch die Tatsache, dass es neben steigender Gebrauchtwagenpreise auch wieder Rabatte bei Neuwagen gibt, sprechen für eine mögliche Trendumkehr. „Der Extrempunkt scheint erreicht“, meint Collet, zudem bremsen Inflation und Zinssteigerungen bereits die Nachfrage nach Autos. „Die meisten Experten sind überzeugt, dass die Hersteller grundsätzlich an der beschriebenen Wertstrategie festhalten wollen und werden, auch wenn sich die Transaktionspreise wieder etwas normalisieren werden. Die längere Haltbarkeit von Fahrzeugen, und speziell von E-Fahrzeugen, wird dazu führen, dass alle Marktteilnehmer versuchen werden, die Fahrzeuge möglichst lange und intensiv in der eigenen Wertschöpfungskette zu halten“, ergänzt Hägele.

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