"E-Mobilität im Unternehmen - reine Utopie oder sinnvolle
Alternative?": Auf dem Fachkongress E-Mobilität 2015 diskutierten
namhafte Vortragende ein besonders aktuelles Thema.
Die Vor-und Nachteile, die Elektrofahrzeuge beim Einsatz in
Unternehmen undöffentlichen Einrichtungen generieren, waren das
Thema des Fachkongresses E-Mobilität 2015 (WEKA Verlag in
Zusammenarbeit mit Austrian Mobile Power), der am 1. Oktober im
Floridotower in Wien stattfand. Die rund 100 Besucher konnten sich
über informative Vorträge freuen. So referierte etwa der
E-Mobility-Experte Henry Kuhle vom Verband der Automobilindustrie
(VDA) über das Potenzial von E-Autos, während Dr. Roland Grabner,
Leiter der Abteilung für Umweltabgaben und Verbrauchsteuern im
Bundesministerium für Finanzen, die steuerlichen Rahmenbedingungen
für die Elektromobilität in Österreich darlegte. Praktiker wie Dr.
Michael-Viktor Fischer von Smartrics, Mag. Alexander Casapiccola,
Fuhrparkleiter der österreichischen Post, Nigel Storny,
Geschäftsführer von LeasePlan Österreich, oder Renato Eggner, Leiter
des Fuhrparkmanagement-Ausschuss im Verband Österreichischer
Leasing-Gesellschaften, komplettierten das fachlich hochkarätige
Speaker-Line-up.
Schon heute alltagstauglich
Schnell stellte sich der gemeinsame Nenner vieler Vortragender dar:
Die E-Mobilität kann unter Umständen für Firmen sehr interessant
sein. Ohne finanzielle Unterstützung und Anreize durch den Staat wird
sie aber nicht an Fahrt aufnehmen. Firmen, die bereits heute auf die
Stromer setzen würden, seien jedoch die Innovationstreiber und
-botschafter, so Heimo Aichmaier, Moderator und Geschäftsführer von
Austrian Mobile Power, da sie den Großteil der Neuzulassungen für
sich verbuchen und damit eine Vorbildfunktion darstellen würden. Der
Image-Gewinn und die positive Außenwirkung dürften auch die
Hauptgründe dafür sein, warum bereits heute viele Unternehmer - vor
allem im städtischen Umfeld - auf E-Fahrzeuge setzen. Der allgemeine
Tenor: E-Autos können konventionelle Antriebe bereits heute ersetzen,
auch weil die Reichweiten-Problematik im Alltag vielfach überbewertet
wird. Gleichzeitig wünschen sich die Unternehmer aber Erleichterungen
wie etwa beim Wiener Parkpickerl oder der Benutzung von Busspuren.
Grün ist teuer
Eines der Hauptprobleme sind jedoch nach wie vor die Kosten, die auch
Nigel Storny (Lease-Plan) zu einem Hauptthema eines Vortrags machte:
"Der hohe Wertverlust der Elektround Hybridfahrzeuge macht die
umweltfreundliche Art des Fahrens heute noch zu einer der teuersten
Arten der Fortbewegung". Erst wenn der Markt mit einer größeren
Anzahl von E-Fahrzeugen durchdrungen sei, würden in weiterer Folge
auch die Preise fallen.