Das Solarmobil Stella lux produziert mehr Strom, als es verbraucht.
Es bietet komfortabel Platz für vier Personen und fährt an sonnigen
Tagen bis zu 1.000 Kilometer weit.
Während die Elektroauto-Industrie immer noch an Kinderkrankheiten wie
etwa der noch relativ löchrigen Ladeinfrastruktur und den
eingeschränkten Reichweiten um die 200 Kilometer leidet und deshalb
mittlerweile von den Kunden geachtet, aber immer noch weitestgehend
ignoriert wird, beweist ein Studententeam der Technischen Universität
Eindhoven, dass die Sache eigentlich ganz einfach wäre. Ihr Solarauto
Stella Lux fährt nämlich bis zu 1.000 Kilometer weit - und das, ohne
einmal an einer Steckdose Energie zu tanken. Die holt sich das
Fahrzeug der Nachwuchsforscher nämlich von oben - der Sonne - und
produziert so mehr Strom, als es verbrauchen kann.
Platz für vier Personen
"Das Auto ist ein Positivenergie-Fahrzeug. Das heißt, es erzeugt mehr
Energie, als es verbraucht", erklärt Projektmanager Tom Selten. "Ein
normales Auto dient dazu, von A nach B zu kommen. 95 Prozent des
Tages steht es jedoch ungenutzt herum. In dieser Zeit produziert
unser Auto Strom und lädt sich von selbst auf." Dafür stehen am Dach
des Fahrzeugs insgesamt 5,8 Quadratmeter Solarzellen bereit, die den
Akku bei Sonnenschein in wenigen Stunden vollladen. Die kurze
Ladezeit ist auch der Speicherkapazität der Batterie geschuldet,
schließlich ist die mit 15 Kilowattstunden sogar kleiner als die in
einem Elektro-Smart (17,6 Kilowattstunden). Der gravierende
Unterschied: Stella Lux schafft aber trotz weniger Speicherkapazität
die mindestens vierfache Reichweite - und das mit doppelt so vielen
Passagieren an Bord.
Ein Hauch von Luxus
Die Grundzutaten für diesen Rekordwert ist eine Symbiose aus
Leichtbau und Aerodynamik. Und überspitzt formuliert, sieht der Wagen
mit einer Länge von 4,52 Metern, einer Breite von 1,75 Metern und
einer Höhe von nur 1,12 Metern auch so aus. Ein unübersehbarer
Mitteltunnel durchzieht das ganze Fahrzeug und lässtes
katamaranähnlich und mit geringem Luftwiderstand über die Straßen
gleiten. Dank dem überwiegenden Einsatz von kohlefaserverstärkten
Kunststoffen und Aluminium wiegt der Wagen außerdem nur 375
Kilogramm. Dabei war dem Nachwuchsforscher-Team jedoch auch der
Reisekomfort wichtig. So sind dievier Schalensitze nicht nur leicht,
sondern auch bequem. Außerdem gibt es einen großen Touchscreen,
Getränkehalter, LED-Ambientebeleuchtung und ein intelligentes Navi,
das etwa die sonnigste Route auswählt.