Die Zukunft des Automobils ist CO2-neutral. Dabei sind sich Experten
und Autofahrer einig. In den nächsten Jahren wird das Angebot an
Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen deshalb stark steigen. Dazu
kommt: Das Aufladen der Batterie geht in Zukunft deutlich schneller
und in Bälde eventuell sogar ohne Stecker und Kabel.
Die Automobilbranche und immer größere Teile der autofahrenden
Bevölkerung sind sich einig: Die Zukunft der individuellen Mobilität
ist CO2-neutral. Autohersteller wie Zulieferer investieren deshalb in
den kommenden Jahren verstärkt in den Ausbau ihres
Elektroautoangebots. Und das reicht vom kleinen Stadtauto mit
E-Antrieb über fast 1.000 PS starke Supersportler und reicht bis zum
Luxus-SUV.
Vom Kleinwagen bis zum Elektro-SUV
Am Anfang der Bedürfnisskala steht etwa die strombetriebene
Neuauflage des Freizeitmobils Citroen Mehari, ebenso arbeitet Opel
gemeinsam mit dem Mutterkonzern an einem elektrifzierten
Kleinbeziehungsweise Kompaktwagen (Markteinführung im Jahr 2020), der
gegen VW e-Up! oder e-Golf antreten und rund 200 Kilometer Reichweite
ermöglichen soll. Apropos Volkswagen: Der vom Dieselskandal
gebeutelte Autohersteller spart kräftig bei einigen Modellen ein,
forciert aber bis 2020 mit 20 neuen Elektro- und
Plug-in-Hybridmodellen das emissionsfreie Fahren. Neben dem BUDDe,
einer Elektro-Bus-Studie, die im Jänner auf der Consumer Electronic
Show (CES) gezeigt wurde, soll auch bis 2019/2020 der Phaeton als
reines Elektroauto auf den Markt kommen und mit einer Batterieladung
500 Kilometer weit fahren. An ähnlichen Reichweiten und Fahrzeugen
arbeiten auch die VW-Töchter Audi und Porsche, die etwa einen
elektrifizierten A8, einen Plug-in-Hybrid Q7 e-tron oder den
Sportwagen Porsche Mission E entwickeln. Gleiches gilt für BMW und
Mercedes: Neben einer Plug-in-Hybrid-Variante des 2er Active Tourer
kommen in Bälde auch Stecker-Modelle vom 3er, 5er und 7er auf den
Markt. Bei den Stuttgartern werden etwa im Laufedes Jahres der neue
smart electric drive sowie in zwei, drei Jahren eine vollelektrische
Variante des GLC vorgestellt.
Von Deutschland bis Korea
Auch abseits der deutschen Autoindustrie tut sich einiges. So wird
etwa Hyundai mit dem Ioniq die obere Mittelklasse aufmischen. Der
Wagen soll ab 2016/2017 gleich mit mehreren unterschiedlichen
Antriebsvarianten (Elektro-, Hybrid-oder Plug-in-Hybrid) angeboten
werden und wird auf dem Automobilsalon in Genf erstmals der
europäischen Kundschaft vorstellt.
Doch nicht nur die Anzahl der Fahrzeuge soll drastisch steigen, auch
die Ladezeit soll verkürzt sowie die Reichweite deutlich (im Schnitt
wohl auf über 300 Kilometer) gesteigert werden. Zwar geht niemand
davon aus, dass sich in den nächsten zwei, drei Jahren die
Batteriekapazität verdoppelt oder verdreifacht, also eine Revolution
beim Energiespeicher vom Stapel gebrochen wird, doch Verbesserungen
wird es allemal geben. Und die betreffen auch das Laden. Erstens
sollen die zukünftigen Modelle in rund 15 Minuten zu 80 Prozent
vollgeladen werden können und zweitens sollen die lästigen Stecker
und Kabel bald der Vergangenheit angehören. Das Stichwort dazu
lautet: Kontaktloses oder genauer gesagt, induktives Laden. Dabei
wird der Strom berührungslos mittels einer Platte im Boden übertragen
und im Akku gespeichert. Kombiniert mit Technologien aus
autonomfahrenden Autos könnten die Fahrzeuge sogar selbstständig
einparken und würden die Stromtankstelle nur so lang besetzen, wie
sie tatsächlich zum Tanken brauchen. Neben den Stromern gibt"s auch
noch Erdgasfahrzeuge. Auch wenn die Nachfrage unter der der E-Autos
liegt, stellen wir sie auf den folgenden Seiten mit technischen Daten
vor.
CNG-Autos unter wert geschlagen
Seit Jahren hinken die Erdgasautos sogar den E-Fahrzeugen in der
Zulassungsstatistik hinterher. Völlig unverständlich und nur mit den
noch immer herrschenden Vorurteilen gegenüber den CNG-Fahrzeugen zu
erklären. Ihre Vorteile: Während E-Autos derzeit noch recht teuer
sind und noch an der Reichweiten-Thematik knabbern, kosten sie seit
Jahren schon nur unmerklich mehr als das vergleichbare Benzinmodell
und fahren im Kombi-Betrieb bis zu 1.400 Kilometer weit. Wer seine
Routen jedoch planen kann, der findet schon heute das passende
Elektroauto am Markt. Oder er setzt gleich auf einen Plug-in-Hybrid,
der zumindest für die Stadtfahrten völlig reicht.