Im Zuge der Fachtagung "e-mobil in niederösterreich" wurde das
ambitionierte Ziel von 50.000 E-Autos bis zum Jahr 2020
unterstrichen, das Potenzial des Landes sei groß.
Mit der E-Mobilität ist das so eine Sache, wirklich ökologisch ist
diese bekanntlich nur dann, wenn auch der Strom entsprechend "grün"
erzeugt wird. Österreich ist hier in einer privilegierten Position,
so wird aktuell etwa in Niederösterreich mit einem Anteil von 104
Prozent bereits mehr erneuerbare Energie produziert als verbraucht.
Entsprechend optimistisch blicken die Landesverantwortlichen auch in
die Zukunft, was die E-Mobilität betrifft. Wirtschaftslandesrätin Dr.
Petra Bohuslav unterstrich etwa in der Eröffnungsrede, dass sich
Wirtschaft und Umwelt nicht ausschließen würden.
Das Bevölkerungsinteresse steigt stark
Ziel sei es, sich als E-Mobilitäts-Vorzeigeregion in Europa zu
positionieren, die Vorzeichen würden jedenfalls stimmen: "Die
aktuellen Bestandszahlen bestätigen, dass das Interesse der
Bevölkerung an E-Mobilität stark steigt. In den ersten Wochen 2017
wurden in Niederösterreich 94 E-Fahrzeuge neu zugelassen. Insgesamt
tragen 2.707 E-Fahrzeuge ein niederösterreichisches Kennzeichen."
Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf ergänzt: "Ohne flächendeckenden
Einsatz von Elektromobilität werden die Klimaziele nicht zu erreichen
sein. So haben wir gerade in Niederösterreich in den letzten Jahren
engagiert daran gearbeitet, die Rahmenbedingungen für die
großflächige Nutzung von Elektromobilität zu optimieren: Seit 2015
decken wir 100 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien."
Intermodale Mobilitätskonzepte
Keynote-Speaker Dr. Weert Canzler nahm die Mobilität generell
kritisch unter die Lupe, so haben alle Sektoren in den letzten Jahren
Fortschritte bei den Treibhausgas-Emissionen erzielt, einzig beim
Verkehr seien diese sogar leicht angestiegen. Als Lösungsansatz rät
Canzler dazu, sich intensiv mit intermodalen Mobilitätskonzepten zu
beschäftigen, Ziel müsse sein, dass die alternativen Angebote -von
öffentlichen Verkehrsmitteln über Fahrräder oder Carsharing-Autos -
möglichst einfach nutzbar gemacht werden müssen, idealerweise
zusammengefasst in einer App. Das private Auto müsse entprivilegiert
werden, dann sei es für eine Verkehrswende noch nicht zu spät.
Technische Herausforderungen und große Ziele
Dipl.-Ing. Günter Pauritsch stellte Auszüge aus seiner Studie zur
Flexibilisierung des Stromsystems vor. Ziel sei es, Stromspitzen
abzufedern und ein attraktives System zu schaffen, mit dem
E-Auto-Besitzer ihre Fahrzeuge etwa nach Mitternacht laden, wenn die
Anforderungen an das Stromnetz deutlich geringer sind. Clemens Wasner
gab anschließend einen interessanten Aus-und Rückblick auf die
Entwicklungen in Sachen E-Autos in China und unterstrich dabei, dass
die dort präsentierten Zulassungszahlen ebenso wie manch technische
Entwicklung mit Vorsicht zu genießen seien. Dipl.-Ing. Oliver
Danninger, Manager "e-mobil in niederösterreich", unterstrich noch
einmal die drei Hauptziele des Landes, bis 2020 50.000 E-Autos auf
die Straßen zu bringen, 25.000 Menschen zum Umstieg auf E-Mobilität
und den öffentlichen Verkehr zu bewegen sowie die Wertschöpfung im
Land zu forcieren und einen kooperativenWeg zwischen Politik,
Verwaltung, landesnahen Institutionen, der Wirtschaft und den Bürgern
zu finden.