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Umfrage FPM: Die führenden Anbieter im Gespräch

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Spannende Antworten zu brennenden Fragen rund um die Investitionsprämie bei Leasing, Auto-Abos und mehr.

Wie handhaben Sie die Investitionsprämie beim Leasing, kann diese über Sie in Anspruch genommen werden?

Martin Kössler / Geschäftsführer ALD Automotive: Wir geben die Investitionsprämie zu 100 Prozent in Form reduzierter Leasingraten an unsere Kunden weiter.  Für diese ist das eine optimale Unterstützung bei der Integration von E-Mobilität in den Fuhrpark. Ein Thema, das unsere Kunden mehr denn je beschäftigt.

Mag. FH Nikolaus Engleitner / CCO Alphabet Austria: Wir sind unverändert der Überzeugung, dass das Gesetz im Kontext KFZ und Leasing falsch aufgesetzt wurde. Es sollten direkt die Unternehmen profitieren, welche die Entscheidung treffen zu investieren. Es werden uns zudem diverse Pflichten überbunden, die nicht in unserem Einflussbereich liegen. Als Konzern miteinem unerreicht investitionsintensiven Fußabdruck in der österreichischen Wirtschaft, haben wir klar das Nachsehen, da auch die Konzernobergrenze rasch erreicht wurde.

Kálmán Tekse / Managing Director Arval Österreich: Das ist natürlich möglich. Wir sind gerade dabei, entsprechende Vereinbarungen zu treffen. Das Interesse unserer Kunden ist groß, auch im Hinblick auf die gesamtwirtschaftliche Situation.

Dr. Hans-Peter Strasser / EBV-Leasing: Leider nein, da die Investitionsprämie nur derjenige in Anspruch nehmen kann, der das Fahrzeug bei sich in der Bilanz aktiviert.

Norbert Streicher / Commercial Director LeasePlan Österreich: Ja, wir beantragen die Investitionsprämie selbstverständlich für unsere KundInnen. Die notwendigen Voraussetzungen für die Prämie erfüllen die KundInnen selbst. Dazu zählen unter anderem das Laden aus rein erneuerbarer Energie, keine vorzeitige Vertragsauflösung oder die Mindestnutzung von 36 Monaten. Auch der E-Mobilitätsbonus wird von uns kalkulatorisch berücksichtigt, hier sind jedoch die dafür geltenden Bedingungen zu berücksichtigen.

Roland Leitner / Leitung Flottenmanagement Porsche Bank: Gerne übernehmen wir die Beantragung der Investitionsprämie für unsere Kunden. Damit die Prämie möglich ist, müssen alle gesetzlichen Anforderungen für förderungsberechtige E-Fahrzeuge und PHEV eingehalten werden und wir brauchen einen klaren Auftrag vom Kunden. Die diesbezüglichen erforderlichenDokumente stellen wir gerne zur Verfügung. Sofern der Porsche Bank die Investitionsprämie zuerkannt wird, werden wir diese am Vertragsende abzüglich zehn Prozent Handling-Fee an den Kunden weitergeben.

In den letzten Wochen sind mehrere Auto-Abo-Anbieter auf den Markt gekommen, ist das eine Alternative zur Finanzierung?

Martin Kössler / Geschäftsführer ALD Automotive: Privatkunden möchten vermehrt sorgenfreie und flexible Mobilität und dennoch planbare Kosten. Deswegen bieten wir mit unserem Private-Rent-Angebot ein Abo-Modell an, das mit einer fixen monatlichen Rate alle fahrzeugbezogenen Leistungen inkludiert und jederzeit an geänderte Mobilitätsbedürfnisse angepasst werden kann.


Mag. FH Nikolaus Engleitner / CCO Alphabet Austria: Für temporären Mobilitätsbedarf durchaus, aber da es sich bei den Kunden dieser Angebote primär um Privatkunden handelt, sehen wir als reiner B2B-Anbieter unsere Kunden mit der bestehenden Produktwelt bereits sehr gut versorgt. Konkret spreche ich hier von AlphaRent, wo unsere Kunden seit jeher unkompliziert Ersatz-und Interimsfahrzeuge bei temporärem Bedarf buchen können.

Kálmán Tekse / Managing Director Arval Österreich: Auch Arval bietet mit dem Mid-term-Rental eine flexible Miete, von einem Monat bis zu 24 Monaten Laufzeit. Der Vorteil daran: hohe Flexibilität und Mobilität für einen kurzen Zeitraum mit allen gewohnten Vorteilen eines Full-Service-Leasingvertrags.

Dr. Hans-Peter Strasser / EBV-Leasing: Bei unseren Kunden ist das grundsätzlich noch keine Alternative, da die Fahrzeuge nach den Bedürfnissen der jeweiligen Firma ausgewählt werden. Bei Nutzfahrzeugen ganz im Besonderen. Oft sind die Fahrzeuge aus Marketingzwecken auch mit dem Firmenlogo gebrandet.

Norbert Streicher / Commercial Director LeasePlan Österreich: Gerade in unsicheren Zeiten ist hohe Flexibilität gefragt. Für den kurz- bis mittelfristigen Mobilitätsbedarf sind AboModelle eine gute Alternative. Mit unserem Produkt „FlexiPlan“ bieten auch wir von LeasePlan eine ideale Lösung für den kurzfristigen Fahrzeugbedarf in Unternehmen: Die Fahrzeuge sind sofort verfügbar, jederzeit kündbar und mit unserem bewährten Rundum-Service. Aber bei längeren Laufzeiten und regelmäßiger Nutzung ist Leasing kostenmäßig nach wie vor erheblich attraktiver.

Roland Leitner / Leitung Flottenmanagement Porsche Bank: Mit „autoabo“ bietet auch die Porsche Bank flexible Mobilitätslösungen an. Der Kunde kann je nach gewünschter Abo-Laufzeit (3, 6 oder 12 Monate) und aktuellem Mobilitätsbedürfnis das optimale Fahrzeug wählen. In unserer heutigen Zeit wird eine individuelle und unabhängige Mobilität immer entscheidender. Diesen Trend haben wir im Flottenmanagement bereits erkannt und mit Fleet on Demand schon seit Langem ein Produkt, das unsere Unternehmerkunden für flexible Mobilitätslösungen in Spitzenzeiten nutzen. 

Im Gespräch mit FPM-Kunden ist öfter Unmut über Intransparenz und (zu) hohe Endabrechnungen zu vernehmen, wie gehen Sie dagegen vor?

Martin Kössler / Geschäftsführer ALD Automotive: Das Thema Fahrzeugbewertung am Ende der Vertragslaufzeit ist sehr sensitiv. Für uns ist volle Transparenz jedoch die Basis einer erfolgreichen Geschäftsbeziehung. Das beginnt bereits bei Vertragsabschluss. Unsere Kunden erhalten umfassende Informationen über die Fahrzeugrückgabe und den Ablauf der Bewertung durch einen unabhängigen Sachverständigen. Dadurch sind die Kosten bei Vertragsende auch nachvollziehbar.

Mag. FH Nikolaus Engleitner / CCO Alphabet Austria: Egal wie man es dreht und wendet, die Rückgabe bzw. Endabrechnung wird immer ein heikler Prozess bleiben. Insofern haben wir besonders in den letzten zwei Jahren diese Prozesse ganz genau beleuchtet und Verbesserungen implementiert, die für mehr Transparenz und Vertrauen sorgen. Folglich würde ich auch behaupten, dass sich bei uns eingegenläufiger Trend zeigt. Das heißt, dass es immer seltener zu Beschwerden aufgrund von Endabrechnungen kommt.

Kálmán Tekse / Managing Director Arval Österreich: Wir haben einen Katalog zur Fahrzeugbewertung, in dem akzeptierte und nicht akzeptierte Schäden aufgelistet sind und kommunizieren diesen schon vor Vertragsabschluss an die Kunden.

Dr. Hans-Peter Strasser / EBV-Leasing: Endabrechnungen können naturgemäß zu Auffassungsunterschieden führen. Diese werden unsererseits in einem persönlichen Gespräch gelöst.

Norbert Streicher / Commercial Director LeasePlan Österreich: Bei LeasePlan haben wir klare und transparente Standards. Die Fahrzeuge werden nach Rückgabe an LeasePlan von innen und außen durch unabhängige Sachverständige von DEKRA Automotive Services genau geprüft. Die Fahrzeugbewertung erfolgt nach den Kriterien des "Fair Wear&Tear", einem vom TÜV Nord zertifizierten internationalen Industriestandard.

Roland Leitner / Leitung Flottenmanagement Porsche Bank: Als Marktführer ist uns Transparenz gegenüber den Kunden sehr wichtig. Während der Vertragslaufzeit analysieren wir laufend den Fuhrpark und kommen bei Abweichungen mit entsprechenden Anpassungsvorschlägen bzw. Maßnahmen aktiv auf unsere Kunden zu. Dadurch können wir Überraschungen zum Vertragsende ausschließen. Außerdem stellen wir unseren Kunden einen Schadenkatalog zur Verfügung, in dem die Fahrzeugrückgabe genau geregelt und die laufleistungsanalogen Schäden aufgelistet und mit Bildern veranschaulicht werden.

Die Kluft zwischen Captives (herstellergebundene Anbieter) und Non-Captives wird auch preislich größer, wie schätzen Sie die aktuelle Lage ein?

Martin Kössler / Geschäftsführer ALD Automotive: Die preislichen Stärken von Captives liegen bei den Modellen der dahinterstehenden Marke. Bei unseren Kunden zeigt sich jedoch die Nachfrage nach zwei und mehr Marken in der Flotte. Hier können Non-Captives klar ihre Pluspunkte ausspielen. Eine markenunabhängige Beratung bei der Fahrzeugauswahl (z. B. mit unseremTool Optifleet) ermöglicht uns, Kunden die wirtschaftlich beste Lösung zu bieten.

Mag. FH Nikolaus Engleitner / CCO Alphabet Austria: Das können wir so nicht ganz bestätigen und sehen uns als Captive mit Multimarkenanspruch definitiv in keiner privilegierten Rolle. Bezogen auf die "Hausmarken" lassen sich aber sicher im erweiterten Kreis gemeinsam mit dem Importeur und den Händlern vor Ort attraktive Paketlösungen schnüren, die einen klaren Mehrwert für unsere Kunden bieten.

Kálmán Tekse / Managing Director Arval Österreich: Wir sehen Unterschiede nicht unbedingt in der Frage, ob es sich um einen Captive oder einen Non-Captive handelt, sondern vielmehr in der Risikobewertung und in der Einschätzung der zukünftigen Entwicklung.

Dr. Hans-Peter Strasser / EBV-Leasing: Auf den ersten Blick erscheint es häufig so. Dennoch lohnt zu Vergleichszwecken ein Anbot eines markenunabhängigen "Non-Captive". Bei vielen Kunden ist letztendlich auch nicht immer der Preis ausschlaggebend, sondern auch die persönliche Kundenbeziehung.

Norbert Streicher / Commercial Director LeasePlan Österreich: Eine Kluft sehen wir nicht. Vielmehr ermöglicht uns die Markenunabhängigkeit ein deutlich größeres Spektrum an attraktiven Angeboten. Letztlich geht es für die Kundinnen und Kunden immer um das Gesamtpaket: Preis, Qualität und Beratung. Zwar profitieren Captives von möglichen Quersubventionen innerhalb der jeweiligen Konzerne, es gibt aber auch viele Nachteile wie beispielsweise die starke Anfälligkeit für Konjunkturzyklen, eine begrenzte Flexibilität bezüglich unabhängiger TCO-Analysen oder ein zu homogenes Wiedervermarktungsportfolio.

Roland Leitner / Leitung Flottenmanagement Porsche Bank: ​Aufgrund der Zuordnung als Captive oder als Non-Captive ergeben sich per se keine Preisunterschiede. Entscheidend ist, dass die Kunden den genauen Leistungsumfang der angebotenen Produkte sowie die Dienstleistungsqualität analysieren. Das bedeutet z. B. welche Leistungen sind in einem Wartungsvertrag enthalten, wie sieht die Regelung für Mehr-/Minderkilometer aus, welche Reifentypen dürfen verwendet werden etc. Bei der Dienstleistungsqualität ist darauf zu achten, ob es ein echtes All-in-Angebot ist oder ob für einzelne Leistungen zusätzliche Gebühren anfallen.

Anm.: Raiffeisen Leasing Fuhrparkmanagement wollte die Fragen nicht öffentlich beantworten und fehlt daher dieses Mal in der Umfrage.

 

Unterschiedliche Herangehensweisen 

Bei der Handhabung der Investitionsprämie gibt es unter den Anbietern große Unterschiede, weitgehende Einigkeit herrscht zu den Themen Auto-Abo und Fahrzeugrückgabe.Offenbar war unsere Umfrage dieses Mal etwas brisanter als normal, so hat Raiffeisen Leasing Fuhrpark­management um Verständnis gebeten, aus Wettbewerbsgründen nicht daran teilzunehmen. Großes Thema ist und bleibt die Investitions­prämie, die von den Anbietern völlig unterschiedlich gehandhabt wird.

Während viele diese in verschiedener Art und Weise an die Kunden weitergeben, gibt es auch welche, die die Bestimmungen so auslegen, dass dies gar nicht möglich sei. In die Bredouille kommen jene, die die Prämie selbst nur schwer oder gar nicht für ihre Kunden in Anspruch nehmen können, da die Deckelung des Fördertopfs über den Gesamtkonzern ausgerollt wird und die Mittel schon ausgeschöpft sind. Das sind just jene Unternehmen, mit großen Investitionen in Österreich.

Fahrzeugrückgabe als Kundenbindung

Durch die boomenden Auto-Abos, sieht man weniger Konkurrenz, diese würden sich vorwiegend an Privatkunden richten, zudem haben viele Anbieter flexible Mietmodelle im Angebot, um kurzfristig notwendige oder auch kürzere Mobilität entsprechend zu gewährleisten. Beim Thema Fahrzeugrückgabe verweisen so gut wie alle auf bestehende Maßnahmen, Schaden­kataloge und unabhängige Gutachter. So weit, so gut, die Praxis zeigt aber – und dieses Feedback bekommen wir immer wieder von Fuhrparkverantwortlichen – dass offenbar doch nicht alles so glatt läuft, wie in der Theorie.

Dabei tun die Fuhrpark­management-Anbieter gut daran, großes Augenmerk auf diesen sensiblen Bereich zu legen. Denn auch diese Rückmeldung bekommen wir öfter zu hören: Firmen sind bereit, den ein oder anderen Euro mehr auszugeben, wenn man sich am Laufzeitende auf eine faire Behandlung verlassen kann. Das Match zwischen Captives und Non-Captives geht unentschieden aus, während die herstellergebundenen Anbieter von mitunter besseren Konditionen ihrer Marke profitieren, sehen sich die unabhängigen bei Mehrmarkenfuhrparks aber auch bei der Wiedervermarktung im Vorteil.

 

Facts

ALD Automotive ist seit 2004 inÖsterreich tätig und betreut mit rund 80 Mitarbeitern internationale als auch österreichische Unternehmen jeder Größenordnung und unterschiedlicher Branchen. Die Flotte beläuft sich aktuell auf rund 8.200 Fahrzeuge.

Alphabet Austria fungiert seit 2000 als separat aufgestelltes Dienstleistungsunternehmen im rein gewerblichen B2B-Fuhrparkmanagement für Flotten ab fünf Fahrzeugen. In Österreich werden 8.000 Pkw und Nfz verwaltet, weltweit sind es mehr als 700.000 Fahrzeuge.

Arval wurde 1989 gegründet und ist seit 2001 in Österreich tätig. Weltweit umfasst die Arval-Flotte über 1,3 Millionen Fahrzeuge, in der globalen Element-Arval-Gruppe sogar drei Millionen.

Die EBV-Leasing GmbH ist seit 1979 inÖsterreich tätig. Aktuell betreuen wir circa 8.000 gemanagte Fuhrparkfahrzeuge und circa 63.000 privat-finanzierte Kraftfahrzeuge.

LeasePlan Österreich ist Teil der LeasePlan Gruppe, wurde im Jahr 1983 gegründet und ist der führende Spezialist für Flottenmanagement in Österreich. LeasePlan verwaltet weltweit über 1,9 Millionen Fahrzeuge in mehr als 30 Ländern. 

Die Porsche Bank kann auf mehr als 50 Jahre Erfahrung zurückblicken und ist die Nr. 1 am österreichischen Kfz-Finanzierungsmarkt. Sie verwaltet weltweit mehr als 150.000 Fahrzeuge im Rahmen des Fuhrparkmanagements.

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