Spuren einer Krise

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Spuren einer Krise
VW

Die jüngsten Statistiken der Pkw-Neuzulassungen zeichnet ein Bild, das vorhersehbar war. Die Big Player verzeichnen im September massive Rückgänge. Und alternative Antriebe gewinnen immer mehr an Fahrt.

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Das Gespenst der Halbleiterkrise geistert jetzt schon seit Monaten durch die Gazetten, aber so richtig bemerkbar war es für viele nicht wirklich – bis jetzt. Die Septemberzahlen der Statistik Austria zum Thema Neuzulassungen zeichnen ein Bild, das aufhorchen lässt.

Grundsätzlich wurden im September 2021 17.864 Pkw neu zum Verkehr zugelassen. Das sind 19,4 Prozent weniger als im September des Vorjahres bzw. 15,1 Prozent weniger als im September 2019. Am meisten Anteile verloren die Diesel (-60,7%; Anteil: 18,3%), gefolgt von den Benzinern (-23,8%; Anteil: 37,5%). Die beliebtesten Marken waren VW mit einem Anteil von 13,4 Prozent, gefolgt von Skoda (7,6 Prozent) und Hyundai (7,4 Prozent).

Am generellen Abwärtstrend konnten auch die gesteigerten Verkäufe bei Elektro und Hybrid nichts ändern. Im September 2021 wurden in Österreich 7.896 Neuwagen zugelassen, die keine klassischen Verbrenner waren. Damit lag der Anteil von Pkw mit alternativen Antrieben bei 44,2 Prozent. “Das ist höher als der Anteil neu zugelassener Benziner und mehr als doppelt so hoch wie der Anteil dieselbetriebener Pkw", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Das heißt auf gut Deutsch: Österreichweit wurde ein Achtel aller Pkw-Neuzulassungen von Jänner bis September 2021 mit rein elektrischem Antrieb (BEV) ausgeliefert. Dieser Anteil stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich an (2018: 1,6%; 2019: 2,9%; 2020: 5,0%; 2021: 12,7%). Es entfielen 16,2% aller BEV-Neuzulassungen auf Privatpersonen und 83,8% auf juristische Personen, Firmen und Gebietskörperschaften.

Die Gründe für den generelen Rückgang sind mannigfaltig. Zum einen liegt das natürlich an einem gewissen Sättigungseffekt nach einem durchaus erfolgreichen Frühjahr. Zum anderen aber vor allem an fehlenden Elektronikbauteilen, was heftige Auswirkungen hatte: Im Vergleich zum September gab es heftige Rückgänge für Mercedes (-34,9%), Ford (-32,1%), Skoda (-31,3%), VW (-25,5%), Audi (-17,9%), Hyundai (-16,2%) und Renault (-10,5%). Zulegen konnten dafür Kia (+20,4%), BMW (+20,2%) und Opel (+10,3%).

Entsprechend dieses starken Rückgangs kommt man nach den ersten drei Quartalen 2021 auf nur 189.881 neu zugelassene Pkw. Die Neuzulassungen lagen damit um 5,1% über den Wert vom Zeitraum Jänner bis September 2020, aber um 26,5 Prozent unter den ersten neun Monaten 2021 des Vorkrisenzeitraums Jänner bis September 2019 (258.272 Pkw-Neuzulassungen). Insgesamt wurden in den ersten drei Quartalen 2021 298.643 Kfz neu zugelassen, was gegenüber dem entsprechenden Zeitraum 2020 einem Zuwachs von 13,3% und gegenüber 2019 einem Rückgang von 14,4% entspricht.

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