Gegenwind für den Passat
Mit dem Optima möchte Kia auch im Flottenbereich punkten. Die erste Ausfahrt mit dem koreanischen Flaggschiff verlief vielversprechend: Design, Verarbeitung, Preis-Leistung und 7-Jahres-Garantie sind starke Argumente.
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Dass der Optima als neues Flaggschiff weltweit aber dermaßen gut einschlägt, hat sich Kia offenbar selbst nicht gedacht. Der Europa-Launch wurde mehrmals verschoben, da man den Koreanern vor allem in den USA das Fahrzeug aus den Händen reißt. Mehr als 12.000 Optima werden dort monatlich verkauft. Anfang 2012 fällt auch in Österreich der Startschussfür die elegante und moderne Kia-Limousine. Ein Kombi ist mangels Produktionskapazitäten allerdings noch nicht in Sicht, was das Fuhrpark-Potenzial einschränkt.
Außen hui, innen hui
Chefdesigner Peter Schreyer war für die Marke aus Fernost jedenfalls ein wahrer Glücksgriff, auch beim Optima bietet der Deutsche gewohnt hohe Design-Qualität. Die beschränkt sich aber nicht allein auf Äußerlichkeiten: Das Interieur ist fesch, sehr gut verarbeitet und hält auch haptisch, was die Optik verspricht. Die Ausstattung des Optima kann sich ebenfalls sehen lassen, bereits im Basis-Modell "Motion" sind unter anderem Zweizonen-Klimaautomatik, Tempomat, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Aluräder mit an Bord. In den Modellen "Active" beziehungsweise "Active Pro" werden Fahrer und Passagiere mit Features wie belüfteten Sitzen, Xenon-Scheinwerfern, Navi oder Einpark-Assistent verwöhnt. Daraus, dass man mit dem Optima ganz klar auf Passat-Kunden abzielt, macht Kia kein Hehl. Und betont zugleich, dass das Flaggschiff den Passat in den Abmessungen überall etwas übertrifft: Das üppige Platzangebot überzeugt, im Fond die Beinfreiheit ist riesig, der Kofferraum schluckt 505 Liter. Zum Marktstart ist ein 1,7 Liter Turbodiesel mit 136 PS zu haben, Mitte des Jahres folgt ein Zweiliter-Benziner mit 170 PS.
Erste Testfahrtüberzeugt
FLOTTE&Wirtschaft war mit dem Selbstzünder bereits auf erster Testfahrt, das Package konnte auf Anhieb überzeugen. Vor allem in Kombination mit der Sechs-Gang-Automatik präsentiert sich der Kia Optima als optimaler Reisewagen mit komfortablem Fahrwerk. Einzig der handgeschaltene Diesel-Optima muss sich leichte Kritik gefallen lassen. Unter 2.100 U/min. fehlt dem Motor etwas der Biss, die Automatik überspielt diese kleine Schwäche besser.
In der zweiten Jahreshälfte 2012 gesellt sich auch ein Hybrid-Modell hinzu, 150 PS kommen aus einem Zweiliter-Benziner, weitere 40 PS steuert ein Elektromotor bei. Damit will man auch bei dem ein oder anderen Flottenkunden punkten und andere alternativ angetriebene Fahrzeuge wie zum Beispiel die Elektro-Vorreiter Opel Ampera und Chevrolet Volt ausstechen. Die weitaus größere Bedeutung im Flottengeschäft hat natürlich der Turbodiesel.
Nicht zuletzt aufgrund derüppigen Serienmitgift und der einzigartigen 7-Jahres-Garantie, könnte bald der ein oder andere Mitarbeiter im Optima Platz nehmen. Und damit einen Firmenwagen fahren, der den Vergleich zur deutschen Konkurrenz nicht scheuen muss.