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Studie: BEV-Vormachtstellung in Flotten bis 2028 fraglich

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Laut einer Umfrage von Geotab schwindet der Glaube bei Flottenbetreibern in Deutschland langsam, dass E-Autos bis 2028 die dominante Rolle in Fuhrparks einnehmen werden.

Reichweite, Kosten und Ladezeiten – sieht man sich die Ergebnisse der Geotab-Studie im Detail an, kommen die üblichen Problematiken der E-Mobilität als Hauptgründe dafür heraus, warum Fuhrparkmanager nicht mehr so ganz überzeugt davon sind, dass sich Elektroautos in den nächsten fünf Jahren durchsetzen werden können. Vielleicht liegt es auch nur an den ersten Erfahrungen, die man bereits gesammelt hat, denn diese Meinung herrscht noch nicht lange vor.
Vor vier Jahren nämlich zeigten sich 57 Prozent der deutschen Fuhrparkmanager optimistisch, dass E-Modelle in ihren Flotten bis 2028 eine dominante Rolle spielen werden. Doch in der nun veröffentlichten Nachfolgestudie gehen nur noch 25 Prozent der Befragten davon aus, dass sie dieses Ziel erreichen werden. Stattdessen rechnen 32 Prozent mit einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren, 26 Prozent sogar noch länger. Und selbst wenn man ab 2035 – so wie es jetzt aussieht – eh keine Diesel und Benziner mehr kaufen wird können, bleibt dennoch die Frage, was sich ändern muss, um E-Flotten für Fuhrparks attraktiver zu machen?

Schleppend voran
Fakt ist, dass die grundsätzliche Bereitschaft zur Umstellung fast durchwegs angekommen ist. 82 Prozent der Befragten halten das Thema Nachhaltigkeit in ihrer Rolle als Flottenmanager für (eher) wichtig, auf Managementebene liegt dieser Wert mit 84 Prozent sogar noch etwas höher. Unter den derzeitigen Voraussetzungen will aber lediglich ein Viertel der Befragten in den nächsten fünf Jahren mindestens die Hälfte seiner Flotte auf E-Fahrzeuge umstellen. Deutlich mehr – nämlich 35 Prozent der Manager – haben dagegen keine Pläne für eine Fuhrpark-Elektrifizierung bis 2028. Doch woran liegt diese grundsätzliche Zurückhaltung?
60 Prozent der Flottenmanager nannten hierfür die geringe Reichweite als großes Hindernis, 47 Prozent die hohen Kosten, 36 Prozent die langen Ladezeiten und 30 mangelhafte öffentliche Ladeinfrastruktur. In diesen Punkten hat sich seit der letzten Umfrage 2019 nicht viel geändert – und nicht nur das. Auch alle anderen wahrgenommenen Herausforderungen sind im Großen und Ganzen die gleichen geblieben, weswegen sich das durchschnittliche Verhältnis der verschiedenen Antriebsarten erst langsam Richtung Elektroantrieb verschiebt: Waren 2019 noch 77 Prozent der Fahrzeuge Diesel, 21 Prozent Benziner und lediglich zwei Prozent Elektro, liegt der Wert für Letztere heute mit acht Prozent etwas höher – höher sogar als Hybride, die nur auf sieben Prozent kommen.
19 Prozent der Befragten planen jedenfalls grundsätzlich, ihren gesamten Fuhrpark zu elektrifizieren. „Die Fortschritte bei der Elektrifizierung der Fuhrparks nehmen nur langsam Fahrt auf, da sich die Timeline für viele Manager deutlich nach hinten verschoben hat und nur noch eine Minderheit daran glaubt , dass E-Modelle 2028 in ihren Flotten eine Vormachtstellung einnehmen werden“, sagt Klaus Böckers, Vice President Nordics and Eastern Europe, bei Geotab. „Dabei gibt es bereits Lösungen für viele der Herausforderungen, die sie von der Elektrifizierung abhalten. Beispielsweise lassen sich Routen mithilfe von Telematiklösungen speziell für Elektrofahrzeuge optimieren oder die Ladezyklen in die Planung einbeziehen. Dieser Möglichkeiten sollten Flottenmanager sich bewusst sein, doch bislang setzen nur die wenigsten von ihnen auf Telematik. Investitionen in eine eigene Ladeinfrastruktur oder die Erzeugung von Strom durch erneuerbare Energiequellen, die manche Unternehmen schon tätigen, tragen zudem dazu bei, sich zukunftsfähig aufzustellen.“

Fehlende Anreize
Durchaus entscheidende Gründe, denn die Studie zeigt weiters, dass bisherige staatliche Maßnahmen nicht den gewünschten Effekt bringen. Dieselfahrverbote (in deutschen Städten) oder das Verbrenner-Aus ab 2035 stellen nicht einmal für sieben Prozent eine Motivation dar, die E-Flotte auf- oder auszubauen. Dennoch sprechen sich 38 Prozent für staatliche Anreize aus, etwa in finanzieller Form. Genau wie für eine weitere Verbesserung der Ladeinfrastruktur (51 Prozent), wobei 63 Prozent der Studienteilnehmer höhere Reichweiten als wichtigstes Mittel sehen.
Insofern verwundert es wenig, dass ein Drittel der Befragten (32 Prozent) keine wesentlichen Benefits durch die Elektrifizierung ihrer Flotten sehen, wobei: Ein Umdenken findet definitiv statt. So versprechen sich 47 Prozent neben Umweltvorteilen auch eine Reduzierung der Kosten für Betrieb, Wartung und Instandhaltung ihrer Flotte und 34 Prozent meinen mit BEV, die steigenden Kraftstoffkosten besser bewältigen zu können.

Ein probates Hilfsmittel für einen reibungsloseren Ablauf täglicher Einsätze wären Telematiklösungen, die Fuhrparkmanagern und Fahrern Echtzeitinformationen über den Batteriestand, die voraussichtliche verbleibende Reichweite oder verfügbare Ladestationen liefern. Immerhin setzen schon 17 Prozent der Befragten auf diese Systeme – ein Anstieg um zwei Prozentpunkte im Vergleich zu 2019. Doch nur vier Prozent können sicher sagen, dass dieses auch Elektrofahrzeuge unterstützt. „In 20 bis 25 Jahren droht Flottenmanagern ein böses Erwachen: Dann nämlich, wenn ihre Verbrenner-Fahrzeuge nicht mehr funktionstüchtig sind und sie mit einem Schlag auf Elektroantrieb umstellen müssen“, ergänzt Böckers. „Viel sinnvoller wäre es, in den kommenden Jahren ihre Flotten Schritt für Schritt mit Elektrofahrzeugen zu bestücken. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht lohnt sich dies mehr, als immer mehr Geld in die Wartung und Reparatur von Dieseln und Benzinern zu stecken, in der Hoffnung, dass sie so möglichst lange durchhalten werden. Denn Geotabs EVSA (Electric Vehicle Suitability Assesments) zeigt, dass sechs von zehn Fahrzeugen in Fuhrparks heute schon problemlos auf Elektroantrieb umgestellt werden können.“

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