Es vergeht kaum ein Tag, an dem unsere Dauertest-Caravelle
stillsteht.Über 25.000 Kilometer zeigt der Tacho aktuell, die
Einträge im Fahrtenbuch sind fast ausschließlich positiv.
Es braucht nur wenige Kilometer, um den T6 ins Herz zu schließen.
Zumindest im Fall unseres Dauertest-Autos. Kein Wunder, zeigt sich
der Durchzug der 150 Pferde agiler als vermutet, die Kombination mit
dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und dem Allradantrieb machen die
Caravelle zum echten Tausendsassa. Geschotterte steile Bergpfade
stellen den Neunsitzer vor keine Herausfordungen, im Gelände ist es
naturgemäß eher die eingeschränkte Bodenfreiheit, die den VW Bus an
schrofferen Touren hindert.
Aber auch als Zugfahrzeug macht er eine tadellose Figur, egal ob
normaler Anhänger oder Wohnwagen. Vorsicht ist hier nur bei der
Führerscheinklasse angesagt. Schließlich ist bei einem höchst
zulässigen Gesamtgewicht von 3.080 Kilogramm beim B-Führerschein
maximal noch ein leichter Anhänger bis 750 Kilogramm höchst
zulässigem Gesamtgewicht erlaubt, darüber braucht es den Führerschein
der Klasse BE beziehungsweise die Erweiterung mit dem Code 96. Wie
auch immer, mit 2.500 Kilogramm Anhängelast nimmt die Caravelle so
einiges an den Haken.
Guter Durchzug ohneübertriebenen Durst
Der Spritverbrauch hat sich mittlerweile bei rund 8,5 Litern
eingependelt, durchaus achtbar für 150 PS, Automatik, Allrad und dem
Luftwiderstandsbeiwert eines Wandschrankes ... Über neun Liter kommen
selbst die Kollegen mit schwererem Gasfuß nicht, einzig mit Wohnwagen
im Schlepptau steht ein 10er vor dem Komma. Generell gilt das Thema
"Gleiten statt Hetzen". Soll nicht heißen, dass manden Bulli nicht
auch flott bewegen kann, aber dieses Auto entschleunigt seinen Fahrer
auf angenehme Art und Weise. Für eine gemächliche Gangart ist
übrigens auch der Beifahrer dankbar. Die Zweiersitzbank bietet
spürbar weniger Seitenhalt als der Einzelsitz, wer die maximale
Passagierkapazitätvon acht Personen plus Fahrer ausnutzen möchte,
wird sich daran aber vermutlich auch nicht stoßen.
Platz ohne Ende
Das Platzangebot ist an acht Plätzen in drei Reihen hervorragend,
einzig vorn in der Mitte sind Beinfreiheit und Sitzbreite etwas
eingeschränkt. Für Kinder jeglichen Alters dennoch der klare
Nummer-Eins-Platz. Selbst bei voller Besetzung bleibt noch ein
ansprechender Kofferraum übrig, unterm Strich ist die Caravelle somit
auch ein ausgezeichneter Hotel-Shuttlebus. Erst recht, wenn man sich
für eine zweite Schiebetür und den Elektroantrieb beider Pforten
entscheidet. Das Verarbeitungsniveau ist VW-typisch sehr hoch, wer
sich für Comfort-oder Highline-Ausstattung entscheidet, bekommt ein
dem Multivan kaum nachstehendes, adrettes Cockpit.
In der kommenden Ausgabe der FLOTTE&Wirtschaft muss sich unsere
Dauertest- Caravelleübrigens dem Mercedes Vito Tourer 4x4 stellen,
man darf gespannt sein auf das Duell der beiden allradgetriebenen
Personentransporter.