Seit knapp vier Jahren unterstützt der Klima-und Umweltfonds
gemeinsam mit dem Lebensministerium den Aufbau von
E-Mobilitätsregionen.
Mittlerweile acht derartige Regionen gibt es inÖsterreich. Die
daraus gewonnenen Erfahrungen werden auf die Entwicklung der
E-Mobilität in Österreich großen Einfluss haben. "Unser Ziel ist es,
bis zum Jahr 2020 rund 250.000 Elektrofahrzeuge auf Österreichs
Straßen zu haben und damit jährlich 430.000 Tonnen CO 2 einzusparen",
sagt Umweltminister Nikolaus Berlakovich.
Das Lebensministerium hat seine Förderungen für Elektromobilität im
Rahmen des Klima-und Energiefonds ausgebaut. In den ausgewiesenen
Modellregionen wird der Umstieg auf Elektromobilität forciert und
eine klimaschonende Verkehrszukunft geprobt, seit 2009 wurden für die
Modellregionen 15,6 Millionen Euro an Förderungen zur Verfügung
gestellt.
"Vlotte" verkaufte 357 E-Fahrzeuge
Die erfolgreichste und gleichzeitig auch erste Modellregion startete
im Vorarlberger Rheintal. Die seit 2008 bestehende "Vlotte" zählt
unter Federführung des Energieerzeugers Illwerke vkw mittlerweile zu
einer jener Regionen mit der europaweit größten
Elektrofahrzeugdichte. Auf 100.000 Einwohner kommen dort 80
Fahrzeuge. "Bis dato wurden 357 E-Fahrzeuge verkauft und 2,5 Mio. km
zurückgelegt. Die gesamte Energiemenge wurderegional durch
zusätzliche, erneuerbare Energiequellen -drei Photovoltaikanlagen mit
einer Nutzfläche von 757 m 2 und ein Kleinwasserkraftwerk -gewonnen.
Dadurch konnten mehr als 400 Tonnen CO 2 eingespart werden", sagt
lllwerke-vkw-Vorstandsvorsitzender Dr. Ludwig Summer. Seit Dezember
2009 istSalzburg Modellregion für Elektromobilität und bietet
Elektrofahrzeuge in Stadt und Land Salzburg an. Die ElectroDrive
Salzburg GmbH (106 Elektroautos, 603 E-Fahrräder, 16 E-Roller), eine
Tochter des Energieversorgers Salzburg AG, bietet im Rahmen ihres
Geschäftsmodells Mobilität im Abo an. DieFahrzeuge können entweder
geleast oder gemietet werden. Zu den jüngsten Projekten zählt ein
E-Car-Sharing, das in der Stadt Salzburg seit März 2012 erfolgreich
läuft.
Bis 2014 sollen die Ziele der Modellregion Wien "e-mobility on
demand" umgesetzt werden. Der Konsortialvertrag wurde erst vor einem
Monat unterzeichnet. Gemeinsam mit potenten Partnern aus der
Wirtschaft sollen unter der Leitung der Wiener Stadtwerke
verschiedene Maßnahmen realisiert werden: "Dazu zählen das Anschaffen
von 175 mehrspurigen E-Fahrzeugen, die Installation von 440 neuen
E-Ladestationen, die Investition in erneuerbare Energiesysteme zur
Betreibung der E-Fahrzeuge und die Weiterentwicklung multimodaler
Produkte und Dienstleistungen", sagt Stadtwerke-Sprecher Mag. Thomas
Geiblinger. Geplant und genehmigt ist auch die Errichtung einer
Photovoltaik-Anlage an der Fassade des Westbahnhofes, sowie die
Eröffnung eines bereits in Bau befindlichen Windparks in Glinzendorf
(NÖ), der jährlich rd. 18 Megawatt Energie liefern soll.
Post testet Elektro-Fuhrpark
In der Modellregion Großraum Graz liegt der Schwerpunkt auf
intelligenten, systemischen Mobilitätslösungen, die sowohl die
Nutzung von E-Fahrzeugen als auch Formen des öffentlichen Verkehrs
attraktiver machen sollen. Seit 2010 wurden dort unter Leitung der
Energie Graz und der Energie Steiermark mehrere Photovoltaik-Anlagen
realisiert, derzeit sind 36 E-Autos in Betrieb.
Die Modellregion Eisenstadt (30 E-Autos, 75 einspurige E-Fahrzeuge)
stellt seit 2010 mit ihren Partnern unter der Führung der Bewag
City-Taxis auf E-Autos um, darüber hinaus wurde ein Verleihsystem für
E-Bikes realisiert. Die Errichtung eines Logistikzentrums und einer
Werkstättenhalle am Stadtrand von Klagenfurt für ein
Fuhrparkmanagement von 200 E-Nutzfahrzeugen samt Vermietung an
Logistik-und Dienstleistungsunternehmen bildet seit heuer einen
Schwerpunkt der Modellregion "E-Log Klagenfurt". Die seit heuer
aktive Modellregion "e-pendler in niederösterreich"(102 Elektroautos,
3 Elektro-Kleinbusse und 86 Elektro-Leihfahrräder) will den
Berufsverkehr zwischen Wien und Wiener Neustadt durch Verlagerung zum
offentlichen Verkehr in Verbindung mit dem Einsatz von
Elektrofahrzeugen für individuelle Fahrten energieeffizienter und
klimaschonender gestalten.
Im vergangenen Jahr startete die Modellregion "E-Mobility Post": DieÖsterreichische Post AG wird bis 2015 309 E-Autos, 300 E-Mopeds und
548 E-Fahrräder beschaffen, um den praktischen Einsatz im
Zustellverkehr des gesamten Bundesgebietes zu testen und zu
erforschen.