Die Zauberworte für Flottenmanagementsysteme heißen künftig
"Predictive Analytics". Harald Trautsch, MSc MBA, CEO von Dolphin
Technologies GmbH, erklärt, wie die große Datenflut von
Telematiksystemen sinnvoll genutzt werden kann.
Mit einem Live-Votingtool zog Harald Trautsch die Besucher von Beginn
seines Referats an in den Bann. Schnell erfuhr der Gründer von
Dolphin Technologies, dass 37 Prozent des Publikums Telematik nicht
für ihren Fuhrpark geplant hatten beziehungsweise zehn Prozent nicht
einmal wussten, was Telematik ist. Diesen Teil der Hofburg galt es zu
überzeugen und die Argumente waren schlüssig. Denn auf einen Fuhrpark
wirken viele Faktoren ein, die Wahl des passenden Verkehrsmittels
etwa kann von der bevorstehenden Aufgabe, dem Wetter, dem
Transportbedarf etc. abhängen. Einiges wie die Parkplatzsituation vor
Ort, das Wetter nach dem Termin ist nicht abzuschätzen, es kommt zu
Ineffizienzen der Mobilität.
Komplexe Algorithmen helfen weiter
"Predictive Analytics" liefern die passenden Infos schnell undübersichtlich dargestellt. Wenn komplexe Algorithmen am Arbeiten
sind, gibt es drei potenzielle Ziele für den Fuhrpark: Mehr
Sicherheit für Fahrer und Güter, indem etwa automatische
Unfallmeldungen abgegeben werden können sowie mehr Information wie
etwa die aktuelle Position von Assets als Basis für weitere
Entscheidungen. Schlussendlich die Optimierung, indem risikoreiches
Verhalten von Fahrern eingeschränkt werden kann. Als
Best-Practice-Beispiel nennt Trautsch die goSmart-App, die
gefährlicher Handynutzung am Steuer Einhalt gebieten will. Dabei wird
auf Belohnungen gesetzt. Wer dasSmartphone während der Fahrt nicht
nutzt, sammelt Punkte, die dann in Incentives umgetauscht werden
können. Partner für diese Goodies liegen nicht zufällig am Weg der
Autofahrer: Wer gratis einen Kaffee bei der Tankstelle X oder Pommes
bei der Fast-Food-Kette Y bekommt, wird wohl mehr dort konsumieren.
Ähnliche Beispiele, mit denen den Besuchern die Nutzung von Big Data
vor Augen geführt wurde, sind Foodora (wo ist mein gerade Essen?)
oder Amazon (ist mein Packerl noch im die Lagerhalle?). Algorithmen
können in Echtzeit "Customer Journeys" kreieren, in dem sie das
"Was?", "Wo?" und "Wie?" verknüpfen. Einen Sinn bekommt das Ganze
immer erst durch das Antizipieren, was folgen könnte. Wer schon lang
unterwegs ist, bekommt in passender Distanz zur nächsten Raststation
etwa eine Voicemail "Gönn dir doch eine Pause!", bei drohendem
Schneechaos am nächsten Morgen auf der Autobahn wird dem
Außendienstmitarbeiter bereits am Vorabend der passende Zug zu seinem
Ziel angeboten und so weiter. Gute Flottenmanagementsysteme können
diese "Journeys" bauen und optimieren. Wer "Predictive Analytics"
zuerst zur Verfügung stellt, wird die Nase vorn haben.