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Dieser Abschied fällt schwer

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Ein Jahr und über 50.000 Kilometer war der Toyota Proace Verso zu Gast in unserem Fuhrpark. Dass der Abschied schwer fällt, liegt an den vielen Qualitäten des Achtsitzers, vom Platzangebot über technische Finessen bis hin zum feinen und sparsamen Turbodiesel-Triebwerk.

Als sich Ende Februar 2017 der Toyota Proace Verso in unseren Testfuhrpark gesellte, wussten wir schon in etwa, was uns erwarten würde. Schließlich hatten wir bereits bei der Präsentation die Möglichkeit, erste Testkilometer mit dem Bus abzuspulen. Bei der Konfiguration wurde so gut wie nichts ausgelassen, einzig eine Anhängerkupplung wäre noch fein gewesen. Und die Wunschfarbe, dieses dunkle Orange, ging beim Importeurauch nicht durch. Vermutlich eben nicht gerade die gefragteste Farbe im Segment. Basierend auf der Familiy-Ausstattung wurden abgesehen davon aber alle Kreuzerl gemacht, die einem das Leben in so einem Fahrzeug so angenehm wie möglich gestalten. Während das redaktionsinterne "Griss" um ein Fahrzeug dieser Spezies normalerweise nicht so groß ausfällt wie bei einem Pkw, hat sich schnell herumgesprochen, dass es dem großen Toyota an nichts fehlt.


Ein echter Dauerläufer

 

 

Das beweist auch der Kilometerstand nach zwölf Monaten, da wurde doch tatsächlich die 50.000er-Grenze geknackt. Kein Wunder, schließlich war der in Zusammenarbeit mit PSA entwickelte Japaner beinahe permanent unterwegs. Und das nicht nur innerhalb bekannter Gefilde, sondern auch auf richtig großen Touren. Gleich zwei Mal ging es der Liebe wegen nach Weißrussland. Ein Kollege fand dort die Frau fürs Leben und nutzte den Proace Verso auch gleich als Hochzeitsshuttle, um mitsamt der heimischen Verwandtschaft die neuen Schwiegereltern gleich zwei Mal zu besuchen. Eine Bewährungsprobeerfuhr der Japaner auch beim zweiwöchigen Roadtrip nach Stockholm. Unter Ausnutzung aller verfügbaren Sitzplätze -acht in unserem Fall -geht so manchem Auto bei der Zuladung schnell einmal die Puste aus. Nicht so dem Toyota, der es dank der Nutzfahrzeug-Gene bis zu einer Tonne aufnimmt. Und zudem mit ordentlich Platz und Komfort für seine Passagiere aufwartet. Es gibt den Proace in drei Längen und mit zwei Radständen. Die Kompaktvariante ist mit 4,61 Metern auch innerstädtisch ein dankbarer Begleiter, unser "Medium"(4,96 Meter) bietet freilich noch mehr Kofferraum. Darüber gibt es noch eine Version mit längerem, hinterem Überhang, die Gesamtlänge von 5,31 Metern ist dann aber nicht mehr wirklich handlich.

 

Mehr Fotos aus einem Jahr mit dem Proace finden Sie hier. 

Maximale Flexibilität und Top-Ergonomie

 

 

Die beiden hinteren Sitzreihen bieten jeweils Platz für drei Personen und sind in je einer 2+1-Konfiguration angeordnet. Beide Reihen lassen sich längs verschieben und ermöglichen so eine maximale Flexibilität. Dank einzeln ausgeformter Sitze übertrifft der Komfort den einer klassischen Sitzbank auch deutlich. Apropos Komfort, hiervon haben alle Passagiere reichlich, ganz besonders aber Fahrer und Beifahrer. Sitzheizung und mittige Armlehne werden hier noch durch eine Massagefunktion ergänzt. Die reicht zwar nicht wirklich an Systeme der Luxusklasse heran, sorgt aber dennoch dafür, dass man auf langen Fahrten nicht so schnell ermüdet. Vorbildlich zeigte sich unser Testwagen auch in Sachen Ergonomie. Die wichtigsten Schalter und Regler, etwa für die Klimaautomatik, wurden dankenswerterweise nicht in ein Untermenü des Touchscreens verbannt, auch der Tempomatist einfach zu bedienen. Und das ist heutzutage leider nicht einmal mehr bei den deutschen Herstellern selbstverständlich. Die adaptive Abstandsfunktion hätte man sich aber getrost sparen können, sie ist schlichtweg unbrauchbar, da kein Bremseingriff erfolgt und sich das System bei leichtem Bremsen des Vordermannes einfach ausschaltet. Dankenswerterweise lässt sich auch mit herkömmlichem Tempomaten fahren.


Technische Leckerbissen und viel Platz

 

 

Anfangs von manchem Fahrer etwas belächelt, hat sich das auf einer separat aufklappenden Scheibe befindliche Head-up-Display schnell großer Beliebtheit erfreut. Nicht nur die aktuelle Geschwindigkeit ist so perfekt im Blickfeld, auch Navigationshinweise werden dort eingeblendet. Die Bedienung des mittigen Touchscreens erfolgt einfach und genau, praktisch ist die auf den jeweiligen Schlüssel programmierbare, individuelle Einstellung, die etwa die Radiosender oder andere Fahrzeugparameter umfasst und das bei mehreren Fahrern lästige Einstellprozedere vor Fahrtantritt vermeidet. Da wäre übrigens das Tüpfelchen auf dem i, wenn der Fahrersitz nicht nur elektrisch verstellbar -serienmäßig bei unserer Ausstattung -, sondern auch mit einer Memory-Funktion versehen wäre. Für Fahrer und Passagiere gleichermaßen angenehm sind die elektrischen Schiebetüren auf Fahrer-und Beifahrerseite. Diese lassen sich nicht nur auf Knopfdruck im Fond und beim Fahrer bedienen, sondern auch mit dem Fahrzeugschlüssel aus der Entfernung und mittels Fußschwenk hinter den Hinterrädern. Dank des praktischen, schlüssellosen Zugangs-und Startsystems reicht auch ein Zug an der versperrten Türschnalle aus, um die Schiebetür nach hinten gleiten zu lassen. Ohne elektrisches Öffnen und Schließen muss allerdings die Heckklappe auskommen, aber das ist beim Mitbewerb im Segment nicht anders. Dahinter verbirgt sich -je nach Sitzkonfiguration -ein riesiges Gepäckabteil, das zwischen 603 und 2.381 Liter schluckt. Womit der Toyota Proace Verso dank ausbaubarer Sitze auch für größere Transportaufgaben prädestiniert ist.


Agile Fahrleistungen bei niedrigem Verbrauch

 

 

Wer schon bei der Ausstattung aus dem Vollen schöpft -der Proace Verso wird übrigens auch als Executive-Version mit Konferenzbestuhlung samt Tisch im Fond angeboten -, der möchte natürlich auch einen entsprechenden Motor unter der Haube, spätestens dann, wenn die Zuladung ordentlich ausgenutzt wird. Toyota hat auch für diese Aufgabe das perfekte Aggregat im Angebot. Der Zweiliter- Turbodiesel bringt es auf satte 177 PS und ein Drehmoment von 400 Newtonmetern, die dann serienmäßig an eine 6-Gang-Automatik weitergegeben werden. Ein Kombination, die sich bei den unterschiedlichen Fahrern großer Beliebtheit erfreut hat, verbindet sie doch Komfort mit einer Prise Sportlichkeit. Sportlichkeit? Natürlich geht es in dieser Fahrzeugklasse um andere Dinge, über ordentlichen Durchzug hat sich aber wohl noch kein Fahrer beschwert. Nach nur 10,1 Sekunden hat der Proace Verso Tempo 100 erreicht, Schluss ist bei 170 km/h und damit etwas früher als etwa beim VW T6. In der Praxis ist das aber selbst in Deutschland vernachlässigenswert. Interessantes Detail: Statt eines klassischen Wählhebels gibt es ein Drehrad (Bild rechts), das nach kurzer Eingewöhnung eine feine und noch dazu platzsparende Alternative darstellt.


Ein unplanmäßiger Werkstattaufenthalt

 

 

Der Vierzylinder-Selbstzünder erweist sich nicht nur als Kraftprotz, er zeigte sich über die gesamte Testdauer -die auch Vollgasetappen auf deutschen Autobahnen beinhaltete -auch als durchaus sparsam. Der Gesamtschnitt von 7,9 Litern ist in Anbetracht von Größe, Zuladung und Leistung ein wirklich tadelloser Wert. Das Fahrverhalten ist auf Komfort getrimmt und das ist für diese Spezies ja auch sinnvoll. Die Serviceintervalle von 25.000 Kilometern beziehungsweise ein Mal pro Jahr gehen in Ordnung, ein einziges Mal musste unser Auto dann bei rund 40.000 Kilometern unplanmäßig mit scherenden Bremsgeräuschen die Werkstatt aufsuchen. Dort wurden Scheiben und Beläge vorsorglich auf Kulanz getauscht, Grund war eine Verhärtung im Bremsbelag, offenbar ein Fertigungsfehler. Abgesehen davon lief der Testwagen wie ein Uhrwerk.

 


Niedriger Aufbau nimmt Garagen ihren Schrecken

 

 

Das haben auch die zahlreichen Testfahrer regelmäßig bestätigt, negative Fahrtenbucheinträge wie etwa das Fehlen mehrerer offener Ablagemöglichkeiten im Cockpit blieben in der Minderheit. Während das Panoramaglasdach bei den Passagieren Anklang fand, war es etwa beim Fahrer die mit - je nach Spezifikation -maximal 1,95 Metern relativ geringe Aufbauhöhe. Zwar büßt man dadurch etwas an Volumen ein, kann dafür ohne Probleme in die allermeisten Garagen einfahren, was im Alltag deutlich wichtiger ist. Anfangs beinahe übersehen, erwies sich auch die separat zu öffnende Heckscheibe als ein durchdachtes Feature, vor allem in engen Parklücken. Auf der Kofferraumabdeckung abgelegte Dinge wie Jacken oder Schirme konnten somit auch dann problemlos aus dem Fahrzeug genommen werden, wenn ein Öffnen der Heckklappe nicht mehr möglich gewesen wäre. Erwähnenswert ist auch der Totwinkel-Warner in den Außenspiegeln, ein Tool, das geradein dieser Fahrzeugklasse die Sicherheit deutlich erhöht.

Faire Preise und viele Varianten Aktuell startet die Preisliste -alle Preise exklusive MwSt, inklusive NoVA -des Toyota Proace Verso bei 29.142 Euro für den einfacher ausgestatteten "Shuttle" mit 116 PS Turbodiesel. Der 177 PS starke "Family" ist ab 40.871 Euro zu haben, in der von uns gefahrenen Vollausstattung kommt man auf rund 48.000 Euro, ein wirklich fairer Deal. Seit Kurzem gibt es den 150-PS-Turbodiesel-Handschalter des Toyota Proace Verso übrigens auch mit Allradantrieb, womit er gerade hierzulande für viele Firmen noch einmal interessanter geworden sein dürfte.

Mehr Fotos aus einem Jahr mit dem Proace finden Sie hier. 

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