Schon gefahren: Audi A5/S5
Bei Audi erkennt man die Antriebsart künftig an der Typenbezeichnung, gerade Zahlen für E-Antrieb, ungerade für Verbrenn...
Das Nachmittagsprogramm der 4. FLEET Convention wurde von der Frage nach „dem Antrieb der Zukunft“ dominiert. Prof. Dudenhöffer und eine spannende Diskussion widmeten sich diesem Aspekt.
Keynote-Speaker Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer spannte in seinem Vortrag auf der 4. FLEET Convention von der „heilen Welt", die sich bisher aus den Zutaten „Diesel + Modellvielfalt + Full-Service-Leasing" zusammengesetzt hat, zum Status quo, der vom Nichterreichen der versprochenen Abgaswerte, der Luftverschmutzung in den Innenstädten rund um den Globus und „radikalen Innovationen" im Bereich der Elektro- und Roboterautos sowie der „Sharing Economy" geprägt ist.
Dudenhöffer wies außerdem darauf hin, dass Europa im Vergleich zu China oder den USA bei der Marktdurchdringung mit E-Autos noch massiv hinterherhinke und die „digitale Ökonomie" große Auswirkungen auf die Vertriebsstrukturen der Hersteller sowie das Mobilitätsverhalten der Menschen hat und haben wird. Er streute darüber hinaus Elon Musk Rosen. Der US-Amerikaner habe mit Tesla den „Markt verändert" und als erster „die 500-Kilometer-Reichweiten-Grenze" geknackt. Laut dem Automobilexperten sei es deshalb nur „eine Frage der Zeit bis Tesla in die Gewinnzone fährt", weil das „35.000 Dollar teure Model 3 derzeit für 28.000 Dollar produziert" werden würde.
In punkto Fuhrparks fragte er das Publikum: „Wenn Sie an Punkt A einsteigen können und vollautomatisch zu Punkt B gebracht werden, wieso brauchen Sie dann noch ein Firmenauto, wieso soll eine Firma einem Mitarbeiter noch einen Dienstwagen zur Verfügung stellen?" Handwerker, Servicearbeiter und Co. seien davon freilich ausgenommen, relativierte Dudenhöffer auf Nachfrage von Moderator Christian Clerici jedoch seine markige Ansage.
Podiumsdiskussion: Die Antriebe der Zukunft
Im Anschluss an seinen Vortrag fand noch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die Antriebe der Zukunft" statt, an der neben Prof. Dr. Dudenhöffer auch Dipl. Ing. Heimo Aichmaier (Austrian Mobile Power), Prof. Dipl.-Ing. Dr. h. c. Jürgen Stockmar (TU Wien) sowie Dipl.-Ing. Peter Jurik (Referent CNG Fachverband Gas & Wärme) teilnahmen.
TU-Professor Stockmar prophezeit dem Verbrennungsmotor dabei noch „eine große Zukunft" und einen Einsatz „auch nach dem Jahr 2050 - vor allem im Lkw- und Schwerverkehr", wobei er ebenso eingestand, dass die CO2-Emissionen ohne den vermehrten Einsatz von E-Fahrzeugen nicht zu reduzieren seien. Der Weg dahin führe aber nur über eine deutliche Reduktion der Batteriekosten - und einen niedrigeren CO2-Fußabdruck bei der Herstellung der Akkus.
Aichmaier sieht in der Diskussion um die Mobilität vor allem „den verbindenden Faktor Mensch", der für alle Ewigkeiten von A nach B reisen wird. Dennoch müsse sich jeder Einzelne an der Nase nehmen und „keinen Religionskrieg in Sachen Antriebsart vom Zaun brechen", denn jeder Antrieb habe seine Stärken und Schwächen. E-Autos seien aber „eine Grundvoraussetzung um aus der Karbonisierung der Mobilität" auszusteigen, wobei Österreich mit „einem Anteil von 70 Prozent an erneuerbaren Energien im Strommix" eine gute Startposition habe. Die Politik müsse jedoch dazu übergehen, die „Rahmenbedingungen an die auf dem Markt erhältlichen Produkte abzustimmen" - und dabei hinke Europa laut Aichmaier hinterher.
Jurik wies wiederum darauf hin, dass elektrische Energie schwer zu speichern sei und man die „Produktionsüberschüsse dazu nutzen könnte um Biogas in Methangas zu veredeln". Würde man etwa die Energie aus Wasserkraft dazu verwenden, dann wären sich die Gas- und Elektromobilität in Puncto „lokale Emissionen"sehr ähnlich. Jurik sieht einen weiteren Vorteil für CNG-Fahrzeuge in der Infrastruktur, die für Erdgasfahrzeuge deutlich leichter herzustellen sei, als etwa ein flächendeckendes Hochleistungsladenetz für E-Autos.
Hier finden Sie die besten Bilder und schönsten Impressionen der Veranstaltung. Ausgewählte Vorträge zum Download folgen in den nächsten Tagen auf www.flotteundwirtschaft.at!
Die nächste FLEET Convention findet am 04. Juni 2019 wieder in der Wiener Hofburg statt!
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