Bei einem launigen "Stammtisch"-Gespräch diskutierten der
Geschäftsführer des TÜV Austria Automotive, Ing. Mag. Christian
Rötzer und sein Mitarbeiter Ing. Marcus Fehringer über den Fuhrpark
der Zukunft.
Der Fuhrpark der Zukunft wird nicht nur den Fuhrparkmanager
beschäftigen, da sind sich sowohl Ing. Mag. Christian Rötzer,
Geschäftsführer TÜV Austria Automotive als auch Ing. Marcus
Fehringer, Projekt- und Innovationsmanagement Infrastruktur&Transport, beim "Stammtisch"-Gespräch einig. Denn der Einsatz von
E-Fahrzeugen erfordert unter anderem auch Investitionen in die
Infrastruktur, damit ist Teamarbeit und vor allem eine saubere
Planung unumgänglich. Doch von vorn.
"Süßwarenangebot"
WLTP ist die Abkürzung, die derzeit nicht nur den Herstellern den
Schweiß auf die Stirn treibt, sondern auch die Fuhrparkmanager und
Dienstwagennutzer beschäftigt. Beispielsweise heißt es aufseiten der
Nutzer, wer in Zukunft ein Allradmodell fahren will, wird mehr
Sachbezug zahlen. Das ist genauso ins Blech geschlagen, wie, dass es
"die Fuhrparkmanager in den nächsten sechs, sieben Jahren mit einem
hartnäckigeren" Gesetzgeber zu tun haben werden, besonders was die
Antriebsform anbelangt, ist sich Rötzer sicher. Als Alternative
bieten Bund und Länder dafür ein ganzes "Süßwarenangebot" an
finanziellen Zuckerln wie die Sachbezugsbefreiung oder die Ersparnis
bei den Lohnnebenkosten -es fehlt in diesem Punkt allerdings oft, da
sind sich Rötzer und Fehringer einig, das Wissen über die
Möglichkeiten. Ebenfalls einig sind sich die beiden, was die TCO
(Total Cost of Ownership) betrifft. Denn während diese bei den
Verbrennern steigt, sinkt sie bei E-Fahrzeugen. Doch spätestens mit
dem Jahr 2020 wird die Fokussierung der "Elektro-Taliban auf der
einen und der Verbrennerfraktion auf der anderen Seite" noch einmal
durchgeschüttelt, glaubt Rötzer. Ab dann gilt der Grenzwert von 95
Gramm CO2, "jedes Gramm darüber bedeutet 95 Euro pro Auto des
Herstellers pro Jahr in den Säckel des EU-Haushalts", erklärt Rötzer.
Dass das ein finanzielles Problem wird, erklärt sich von selbst. Und
dass damit die Auswahl an Verbrennern sinkt, dafür die Alternativen -
auch Erdgas könnte wieder ein Thema werden -steigen, ebenfalls.
Hybrid ist für Rötzer dabei die Brückentechnologie.
Förderung
Doch allein mit der Anschaffung von E-Fahrzeugen ist es nicht getan.
Immerhin wollen die Akkus auch geladen werden. In der Firma, zu Hause
und unterwegs. Von den unterschiedlichen Steckern, Kabeln und
Ladestärken noch abgesehen, die es aber auch einzuplanen gilt, stellt
sich für Firmen auch die Frage, ob zusätzlich eine PV-Anlage samt
Batteriespeicher sinnvoll ist. Dafür gäbe es übrigens noch drei
Millionen Euro im Fördertopf, bestätigt Fehringer.
Die Diskussion zeigt: Bei der Firmenflotte der Zukunft müssen
Fuhrpark und Infrastruktur aufeinander abgestimmt sein. "Es ist ein
Change-Prozess, der gegangen werden muss", betont Fehringer und "das
braucht Zeit", ergänzt Rötzer.