Schon gefahren: Audi A5/S5
Bei Audi erkennt man die Antriebsart künftig an der Typenbezeichnung, gerade Zahlen für E-Antrieb, ungerade für Verbrenn...
Mifa 9 nennt Maxus seinen achtsitzigen, rein elektrisch betriebenen Bus, der auf europäischem Boden gegen alteingesessene Gegner antritt. Wir konnten mit einem Vorserienmodell auf der IAA Transportation erste Runden drehen.
Das Bremspedal etwas fester drücken als gewohnt, damit man einen Gang einlegen kann, das war' s. Wenn man wirklich nach Dingen suchen möchte, die noch nicht ganz so perfekt sind, wie man sich das von einem Serienfahrzeug erwartet, dann wäre das die einzige Notiz, die man sich auf seinem Schreibblock notieren würde. Der große Rest aber passt, was für eine doch noch recht junge Marke schon erstaunlich ist.
Exakte Ziele
Maxus stammt ebenso wie MG von SAIC Motors aus Shanghai und während MG vor allem Privat- und Pkw-Kunden im Auge hat, geht Maxus gezielt auf die Nutzfahrzeugklientel los. Aber nicht nur mit Pritschen und Kastenwagen, die in Österreich ausschließlich mit batterieelektrischem Antrieb zu haben sind. Auch das Feld der Busse und Personentransporter möchte man entern und genau hier kommt 2023 der Mifa 9 zu uns. Ein ausgewachsener Bus von 5,3 Meter Länge, zwei Meter Breite und zwei großen Schiebetüren. Es gibt ihn mit maximal acht Sitzplätzen, die allesamt leicht zu entern sind und auch für Erwachsene genügend Platz bieten. Als Antrieb fungiert ein 180-kW-Motor mit 350 Newtonmeter Drehmoment, der seine Energie aus einem 90 kWh großen Akku bezieht, die nach dem WLTP-City-Zyklus für 595 Kilometer Reichweite gut sein sollen. Den WLTP-Mix-Wert verrät Maxus zwar noch nicht, doch für die angestrebte Klientel ist der Stadtwert vermutlich eh interessanter, denn Taxi- und Mietwagenfirmen könnten hier durchaus Interesse haben. Schließlich bleibt selbst bei voller Bestuhlung noch genügend Platz im Kofferraum für die Trolleys übrig, die jeder zweite Fahrgast mit hat, der zum Flughafen möchte.
Viel gelernt
Genug philosophiert, auf zu ersten Probefahrt. Wie heute üblich, gibt es keinen echten Startknopf mehr. Aufsperren, (fest) die Bremse drücken, Fahrstufe wählen und schon kann's losgehen. Und zwar äußerst komfortabel. Es war die richtige Entscheidung, auf optische Effekthascherei zu verzichten – und damit auch auf große Räder. Dank der wuchtigen Reifen dämpft und federt der Maxus souverän, Schlaglöcher oder Kopfsteinpflaster sind keine echte Herausforderungen. Dennoch fühlt sich der Mifa 9 nicht unpräzise an. Trotz des hohen Leergewichts lenkt er sauber und agil ein, die Lenkung ist ein guter Mix aus Direktheit und Feingefühl, die dennoch fast frei von Antriebseinflüssen bleibt.
Qualität und Verarbeitung? Definitiv ein Kapitel, wo sich der Newcomer nicht zu verstecken braucht. Man merkt nicht nur an Details die europäische Auslegung. Die Sitze sind groß dimensioniert und sauber gefertigt, das Infotainmentsystem lässt trotz zahlreicher (vielleicht etwas zu großer) Touchscreens keine Fragen offen, wenngleich es ein paar Knöpfe für die wichtigsten Funktionen mehr sein dürfte. Und so eckig der Mifa vielleicht auch sein mag, im Alltag hat der Kantenhauber seine echten Vorteile, da er leicht zu überblicken und daher einfach zu rangieren ist.
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