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Dauertest Update: Toyota bZ4X

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Stefan Schmudermaier

Nach über 5.500 abgespulten Kilometern ziehen wir eine erste Dauertest-Zwischenbilanz mit dem Toyota bZ4X. Es gibt viel Licht und wenig Schatten, besonders gefällt uns die unaufgeregte und zurückhaltende Art, wie man sie von Japanern kennt und schätzt.

Der bZ4X ist nicht irgendein Elektroauto, sondern das erste aus dem Hause Toyota. Die Japaner sind spät dran damit und schenkt man so manchen Unkenrufen Glauben, so ist Toyota selbst gar nicht so wirklich überzeugt von der E-Mobilität. Gar kein Angebot im Portfolio zu haben, kann man sich aber vor allem in Europa nicht leisten, auch wenn die allermeisten Geschäfte aktuell mit den vielen Hybrid-Modellen gemacht werden. Wie auch immer die Wahrheit aussieht, wir haben die Möglichkeit, den bZ4X ein halbes Jahr lang intensiv zu testen. Über 5.500 Kilometer wurden von der Redaktionsmannschaft bereits abgespult, da lassen sich etliche Aussagen treffen, die man bei einem Kurztest nicht tätigen könnte.

Dosiert und entspannt

Was das Design des 4,70 Meter langen SUV betrifft, so scheiden sich die Geister vor allem an den schwarzen Plastikbeplankungen. Wir mögen den Kontrast und auch die Robustheit, die das Fahrzeug dadurch ausstrahlt. Dass unser Testauto „nur“ der Fronttriebler und nicht der ebenfalls erhältliche Allrad ist, merken nur echte Kenner, zudem zeigt sich der Vorderradantrieb auch bei Nässe nicht überfordert. Während andere Hersteller schlicht zu viel Drehmoment an die Vorderachse schicken und die Reifen heillos überfordern, wird im bZ4X fein dosiert. Das gilt im Übrigen auch für die Beschleunigung, wer einen Supersportler im SUV-Kleid sucht, ist hier falsch. Die überbordende Potenz muss aber auch gar nicht sein, der Vortrieb ist flott und harmonisch, ohne dass den Insassen die Hinterköpfe gegen die Kopfstützen klatschen. Und außerdem ist man beim Fahren eines E-Autos im Regelfall ja um Effizienz bemüht, um möglichst lange Strecken ohne Nachladen zu bewältigen. Das Fahrgefühl ist sehr angenehm, die Akustik ebenfalls gut, was zu einem entspannten Gleiten führt.

350 Kilometer Praxisreichweite

Womit wir auch schon bei einem der Kernkapitel unseres Zwischenresümees angelangt wären. „Wie weit kommt er denn“, ist die nach wie vor meistgestellte Frage, wenn man sich als Fahrer eines Elektroautos offenbart. Nun, neben der Schwere des Gasfußes hängt dies auch maßgeblich von den Witterungsbedingungen ab. Im noch nicht allzu heißen Frühsommer herrschen ideale Bedingungen, hier muss nicht intensiv gekühlt und schon gar nicht geheizt werden, was einem der Akku mit 64 nutzbaren Kilowattstunden freundlich dankt. Die WLTP-Reichweite von 446 Kilometern ist in der Praxis dennoch schwer zu erreichen, erst recht, wenn man öfter auf der Autobahn unterwegs ist. Im Frühling hat Kollege Scharf auf unserer Testrunde einen Schnitt von 16,3 kWh geschafft, Mitte Juni haben wir den Wert bei knapp 30 Grad auf der identen Strecke mit 14,6 kWh sogar unterboten. Umgemünzt auf die Batteriegröße und unberücksichtigt von Ladeverlusten – die in der WLTP-Verbrauchsangabe enthalten sind – liegen wir somit bei einer Reichweite von knapp 440 Kilometern. Im sorglosen Alltagsbetrieb hat sich der Schnitt bei guten 18,3 kWh eingependelt, was rund 350 Praxiskilometer bedeutet.

DC-Laden mit maximal 150 kW

Wenn sich der Akku leert, kann man sich zwischen einem AC-Laden mit elf kW und DC-Schnellladen mit maximal 150 kW entscheiden. Ersteres dauert um die sechs Stunden von null auf 100 Prozent, zweiteres hängt zunächst von der Ladesäule, aber auch von der Akkutemperatur ab. Bei ungünstigen Bedingungen kann hier bereits bei unter 80 kW Schluss sein, zuletzt ging es mit knapp 130 kW aber deutlich flotter. Somit vergehen etwas über die bei maximal 150 kW angegebenen 30 Minuten, die Dauer bleibt aber im Rahmen. 

Entertainment-Ausfall

Und sonst? Die höhere Executive-Ausstattung kostet aufgrund größerer Räder etwas an Reichweite, bringt aber etliche Annehmlichkeiten mit, allen voran eine Sitzlüftung. Die verschachtelte Menüführung des Infotainment-Systems ist zwar gewöhnungsbedürftig, einmal eingestellt, ist der Besuch zahlreicher Menüs aber ohnedies nicht mehr nötig. Und da dem Autor dieser Zeilen die Navigation über Apple CarPlay beziehungsweise Android Auto und Google Maps ohnedies lieber ist als über das eingebaute Navi egal welchen Herstellers, erübrigt sich so mancher Klick. Einen Patzer hat sich der Toyota bZ4X übrigens bis dato geleistet, die Entertainment-Einheit hat die Arbeit verweigert und sich erst nach einem Werkstattbesuch wieder zum Mitmachen überreden lassen. 

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