Schon gefahren: Toyota Hilux BEV
Als erste Variante des neuen Hilux kommt im Frühjahr 2026 die vollelektrische Version auch zu uns. Ein Modell mit erstau...
Als erste Variante des neuen Hilux kommt im Frühjahr 2026 die vollelektrische Version auch zu uns. Ein Modell mit erstaunlichen Eigenschaften und einer ziemlich klar gegliederten Zielgruppe. Die FLOTTE durfte bereits jetzt eine erste Proberunde drehen.
Neun Generationen, ein fast schon unzerstörbarer Ruf und weltweite Freunde aus allen Schichten – unbestritten kann gesagt werden, dass der Hilux über mehr als fünf Jahrzehnte zu einem echten Klassiker gereift ist – und prompt bricht er mit vielen Regeln, die ihn ausgemacht haben, nur um eine völlig neue Rolle einzunehmen: die des Spezialisten mit batterieelektrischem Antrieb. Als erste Version der Neuauflage schickt Toyota nämlich genau diese ins Rennen, und nach den ersten Proberunden kann zweifelsfrei gesagt werden, dass man sich viel überlegt hat, damit der EV dem allseits anerkannten Dieselhilux nicht von vornherein benachteiligt ist. Erstmals gibt es zudem hinten auch keine Starrachse mehr.
Der Grund dafür ist der Aufbau an sich. Ein E-Motor vorne, ein E-Motor hinten, das erfordert einen ganz anderen Unterbau, in diesem Fall eben mit De Dion-Achse. Die Möglichkeiten indes, die es offroad nun gibt, die wusste man sehr gekonnt für sich zu nutzen. Zahlreiche Fahrprogramme für nahezu alle vorstellbaren Untergründe bewirken ein ganz neues Level an Grip. Zum Umschalten muss auch weder stehengeblieben noch ausgekuppelt werden, dazu hilft das 474 Newtonmeter Drehmoment von der ersten Umdrehung an, gefühlvoller als je zuvor die nächstbeste Steigung zu erklimmen. Man muss tatsächlich zugeben, dass E-Power im Matsch erstaunliche Vorzüge offenbart. Gleichwohl ist man sich bei Toyota bewusst, dass man mit diesem Hilux nicht alle anderen ersetzen wird können. Schon alleine, weil man mit diesem nur 1,5 Tonnen Anhängelast bewegen darf. Und die reduziertere Bodenfreiheit aufgrund der anderen Achskonstruktion wird genauso einigen sauer aufstoßen wie die Reichweite von theoretischen 240 Kilometern. Mehr gibt der 59 kWh große Akku einfach nicht her. Aber – so ehrlich muss man sein – für viele Fälle reicht das locker. Vor allem, wenn der eigene Hof bereits über eine Photovoltaik-Anlage verfügt und man sich eh nur durch den eigenen Forst wühlt.
Dennoch ist klar, dass der neue Hilux auch als Diesel mit Mild-Hybrid-Technik kommen wird. Im Gegensatz zum EV läuft dieser aber nicht in Thailand sondern in Südafrika vom Band. Noch einmal spannend wird es dann 2028. Dann schieben die Japaner nämlich den Wasserstoff-Hilux nach – den weltweit allerersten H2-betriebenen Pick-up überhaupt. Ob es sich lohnt, darauf zu warten? Fakt ist, dass der elektrische bereits einen erstaunlich guten Gesamteindruck hinterlässt. Auch auf befestigten Wegen ist der Unterschied zum Vorgänger auf den ersten Metern spürbar. Lenkung, Eigenlenkverhalten, nicht zu vergessen die perfekte Gewichtsverteilung von 50:50 machen fast vergessen, dass man es hier mit einem mehr als zwei Tonnen schweren Nutzfahrzeug zu tun hat. Hier hat der Hilux im Vergleich zum Vorgänger kräftig aufgeholt, was natürlich auch für die anderen Antriebsformen seine Gültigkeit hat. Nicht aber bei Details wie dem Geräuschkomfort. Ohne Dieselgeknurre bemerkt man erst, wie laut die Windgeräusche bei einem so großen Auto sein können.
Ob dieser Paradigmenwechsel am Mythos des ewigen Hilux etwas anhaben wird können? Warten wir erst einmal die neue Selbstzündervariante ab. Im Gelände aber, so fair muss man sein, hat der Batterielux die nächste Stufe gezündet.
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