Henning Heise ist Geschäftsführer der fleetconsulting GmbH und
unabhängiger Fachmann im Flotten-und Fuhrparkbereich. Er steht vielen
Firmen beratend zur Seite.
Nicht jeder Unfall lässt sich vermeiden. Was ist also zu tun, wenn es
gekracht hat? Hier haben sich die sogenannten alternativen
Reparaturmethoden wie Spot-oder Smartrepairs und
Windschutzscheiben-kleben in den letzten Jahren sehr positiv
entwickelt. Die Qualität der Reparaturen hat deutlich zugenommen, was
auf der anderen Seite die Akzeptanz dieser Methodik bei den Fahrern
und Firmen verbessert hat.
Kleine Beschädigung, kleine Reparatur
Bei alternativen Reparaturmethoden wird nicht wie im klassischen Stil
ein ganzer Teil repariert, bei einer kleinen Beschädigung also nicht
der ganze Kotflügel, sondern nur die tatsächlich beschädigte Stelle.
Dies wirkt sich zum einen sehr stark in den Kosten aus - hier können
Einsparungen bis zu 80 Prozent erzielt werden - zum anderen wird auch
die Reparaturdauer deutlich verkürzt, von oft einigen Tagen auf einpaar Stunden oder mitunter noch weniger.
Blitzschnelle Steinschlag-Entfernung
Nimmt man den klassischen Steinschlag auf der Windschutzscheibe, so
lässt sich dieser oft durch ausharzen wieder beheben. Dies dauert in
etwa eine halbe Stunde, kostet um die 70 Euro und wird in der Regel
von der Versicherung zur Gänze getragen. Eine neue Windschutzscheibe
dagegen liegt zwischen 500 bis über 1.000 Euro und dauert zumeist ein
bis zwei Tage. Bei derReparatur kann der Mitarbeiter auf das
Fahrzeug warten. Beim Tausch bleibt das Fahrzeug stehen, es wird ein
Ersatzfahrzeug benötigt und am nächsten oder übernächsten Tag muss
das Fahrzeug wieder abgeholt werden, was viel Zeit kostet.
Potenzial bleibt auf der Strecke
Oft sind die Fahrerüber diese alternativen Reparaturmethoden aber
nicht informiert und wissen auch nicht, wo diese in Anspruch genommen
werden können. Dies kann durch ein aktives Schadensmanagement
erledigt werden. Viele externe Fuhrparkmanagement-Unternehmen bieten
eine solche Dienstleistung bereits an. Unternehmen, die ihren
Fuhrpark heute noch selber verwalten und dies ist die deutliche
Mehrheit, müssen sich selber um die Steuerung bei einem Unfall
kümmern.
Dienstleistung für Fuhrparks
In vielen anderen europäischen Ländern ist dies eine Dienstleistung,
die von Unternehmen bereits professionell angeboten wird. In
Österreich soll diese Marktlücke noch 2013 durch die Firma Consense
geschlossen werden. Die Einsparungen, die dadurch erzielt werden
können, liegen zwischen 15 und 25 Prozent, nimmt man nur die direkten
Kosten eines Unfalls. Dies wird nicht nur für die Unternehmen, die
einen Fuhrpark unterhalten interessant werden, sondern auch die
Versicherungen werden sich freuen.
Der Umwelt zuliebe
Neben den Kosten gibt es noch einen zweiten wichtigen Aspekt, die die
alternativen Reparaturmethoden mit sich bringen und dies ist der
Faktor Umwelt. Dies geschieht dadurch, dass zum einen deutlich
weniger Lack verwendet werden muss, wenn nur eine kleine Stelle
lackiert wird im Gegensatz zu einem ganzen Kotflügel, zum anderen
wird viel weniger Energie zum Trocknen benötigt.
Bei der Reparatur einer Windschutzscheibe wiegt dies oft noch viel
stärker, da keine Scheibe produziert werden muss, was Rohmaterial und
Energie der Herstellung vermeidet.
Eine echte Alternative
Alternative Reparaturmethoden sind somit nicht nur eine interessante
Alternative, wenn man auf die Kosten schaut, sondern auch wenn die
Arbeitszeit nicht außer Acht gelassen wird und das "böse" Auto auch
hier einen Betrag zur Reduzierung der Umweltbelastung beiträgt.