Test: Mini Aceman SE
Bislang war der Mini Clubman einer der coolsten Kombis, echter Nutzwert war nicht im Fokus. Mit dem Wegfall des Shooting...
Der ÖAMTC überprüfte in einem noch nie dagewesenen Vergleich, wie lange moderne Pneus halten. Wichtige Erkenntnis: Der Zielkonflikt zwischen hoher Sicherheit bei gleichzeitig geringem Verschleiß löst sich zunehmend auf.
Es ist keine neue Erkenntnis, dass das Thema Sicherheit beim Reifenkauf eine der größten Rollen spielt. Sicher darf er nicht zu teuer sein, aber Grip bei Nässe und Kürze des Bremswegs zählen zu den primären Kaufkriterien. Das ist in Zeiten wie diesen aber nicht mehr alles: „Speziell die Frage, wie viele Kilometer ein Reifen hält, bevor man einen neuen braucht, wird oft gestellt“, sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. „Neben wirtschaftlichen Aspekten – je höher der Verschleiß, desto häufiger braucht man neue Reifen – spielt hier auch ein gesteigertes Bewusstsein für Nachhaltigkeit eine Rolle."
Genau deswegen hat sich der Autofahrerclub 160 Reifentest-Ergebnisse seit 2023 (damals wurde die Umweltbilanz als neues Kriterium eingeführt) einer genaueren Analyse in Hinblick auf den Abrieb der einzelnen Modelle unterzogen und ist zu erstaunlichen Erkenntnissen gelangt: „Dabei hat sich gezeigt, dass nach wie vor große Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten bestehen. Gleichzeitig haben einige Hersteller den klassischen Zielkonflikt – 'entweder bieten Reifen guten Grip oder geringen Verschleiß, niemals beides' – mittlerweile in den Griff bekommen." Ausgewertet wurden alle Reifenmarken, die in den vergangenen Tests mindestens fünf Mal vertreten waren.
Preis allein nicht ausschlaggebend
Die mit Abstand abriebsärmsten Reifen kommen von Michelin: 52 Milligramm pro Kilometer und Tonne Kfz-Gewicht verlieren diese Reifen im Mittel. Auf den Plätzen zwei bis vier: Hankook (62 mg/km/t), Continental (63 mg/km/t) und Goodyear (65 mg/km/t), durchwegs Premium-Hersteller, deren Produkte weitgehend im oberen Preissegment liegen. „Wobei der Preis allein nicht ausschlaggebend ist – so schafften es bisher weder Pirelli noch Bridgestone im Mittel, sichere und gleichzeitig abriebsarme Modelle anzubieten", so Kerbl weiter. Auf dem letzten Platz;´: Firestone mit durchschnittlich 82 mg/km/t.
Rückgang bei Profiltiefe
Die Reduktion des Verschleiß führt zugleich zu einem interessanten Phänomen: Viele neue Modelle haben eine geringere Profiltiefe als ältere Ausführungen. Doch Kerbl kann hier mit einem Mythos aufräumen: „Wir werden immer wieder gefragt, ob es in Ordnung sei, dass neue Reifen über auffällig weniger Profiltiefe verfügen als früher. Wir können hier Entwarnung geben: Es ist tatsächlich der geringere Verschleiß, der dazu führt, dass sich moderne Reifen deutlich langsamer abnutzen – mehr Profil ist also gar nicht notwendig, weil es die allermeisten Menschen in der 'natürlichen' Lebensdauer der Gummis ohnehin nicht abfahren können."
Euro 7
Hinter all diesen Bemühungen der Industrie steht natürlich auch ein gewisser Eigennutzen. Schließlich tritt 2027 die Euro-7-Abgasnorm in Kraft, bei der erstmals auch das Thema Reifen thematisiert wird. Kerbl: „Die bisherigen Euro-Normen haben sich im Wesentlichen auf motorseitige Emissionen bezogen. Ab 2027 sind unter andere auch die Reifen davon erfasst – dabei geht es im Wesentlichen darum, wie viel Gummi- und sonstiger Abrieb pro Kilometer in die Umwelt gelangen darf.“
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