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Jetzt kommt Farbe ins Spiel

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Der Ford Transit Connect bringt frischen Wind in die Klasse der kompakten Kastenwagen. Wie er sich im Vergleich zum ebenfalls noch jungen Mercedes Citan und zum Evergreen VW Caddy schlägt, welche besonderen Vorzüge er mitbringt und wie es um den Werterhalt bestellt ist, klärt der ausführliche FLOTTE-&-Wirtschaft-Test.

Die kompakten Lieferfahrzeuge gewinnen immer mehr an Bedeutung. Kein Wunder, ist doch das Verkehrsaufkommen in den Städten stärker denn je und sind Parkplätze eine teure Mangelware geworden. Zudem profitiert diese Fahrzeugklasse auch vom Internet. Mit Amazon und Co hat der Versand kleinerer Pakete in den letzten Jahren exorbitant zugenommen und bei Post und Paketdiensten für Geschäftszuwachs gesorgt. Und natürlich erfreut sich diese Fahrzeuggattung nach wie vor bei Handwerkern der unterschiedlichsten Branchen großer Beliebtheit.

newcomer gegen Evergreen Grund genug, die beiden jüngsten Neuzugänge, den Ford Transit Connect und den Mercedes Citan, gegen den etablierten VW Caddy antreten zu lassen. Seit 2003 auf dem Markt, wurde dieser bereits einigen Facelifts unterzogen, die Grundstruktur blieb aber unangetastet. Mit einem Nachfolger ist übrigens nicht vor 2015 zu rechnen. Der Mercedes Citan basiert auf dem Renault Kangoo und wird seit Ende 2012 im nordfranzösischen Werk Maubeuge gebaut. Mercedes legt Wert darauf, dass es sich dabei nicht um eine einfache Kopie, sondern um ein in vielen Details verändertes Fahrzeug handelt.

Brandneu ist der Ford Transit Connect, ein wichtiger Bestandteil der seit 2012 mit dem Transit Custom gestarteten Nutzfahrzeug- Modelloffensive. Die moderne Linienführung zeugt ebenso davon wie der hochwertige Innenraum und zahlreiche praktische Details.

AbMESSUnG&LADEKAPAzITäT

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, eins gleich vorweg. Der Ford Transit Connect tanzt nicht nur aufgrund seiner roten Farbe aus der Reihe, es handelt sich beim Testmodell auch um die Ausführung mit langem Radstand. Um den Test einheitlich zu gestalten, vergleichen wir bei den Daten natürlich Äpfel mit Äpfel und Birnen mit Birnen, sprich alle 3 Fahrzeuge mit kurzem Radstand und Normaldach.

Was die Außenabmessungen betrifft, so liegt das Trio relativ eng beisammen. Mit einer Länge von 4.418 mm ist der Ford der Längste, gefolgt vom VW mit 4.406 mm und dem Mercedes mit 4.321 mm. Wer im Umkehrschluss annimmt, dass der Ford auch den volumenmäßig größten Laderaum hat, der liegt nicht ganz richtig. Die 2,9 m 3 des Transit sind nicht schlecht, werden allerdings vom Citan mit 3,1 m 3 bzw. dem Caddy mit 3,2 m 3 überboten.

Clevere Durchlademöglichkeit beim Ford

Die Retourkutsche gibts dann bei der maximalen Länge des Laderaums. Zwar hat der Volkswagen mit 1.781 mm zwischen Hecktür und Trennwand zum Fahrgastraum auch hier die Nase vor Ford und Mercedes mit jeweils 1.753 mm, der Transit Connect hat allerdings noch einen Trumpf im Ärmel. Optional lässt sich eine Durchladeluke (siehe Seite 43) ordern, die bis in den Beifahrerfußraum reicht und Gegenstände bis zu einer Maximallänge von 3.000 mm aufnimmt, die man normalerweise aufs Dach geben müsste. Dank eines Notsitzes kann man nach wie vor zu zweit fahren. Citan und Caddy setzen dem eine ebenfalls optionale und praktische Leiterklappe im hinteren Bereich des Dachs entgegen.

Ford und Mercedes schlucken Euro-Paletten quer

Ein nicht unwesentliches Kriterium bei Transportern ist der Abstand zwischen den Radkästen. Wer eine bzw. sogar zwei Euro-Paletten (1.200 x 800 mm) quer transportieren möchte, benötigt dementsprechenden Platz. Kein Problem für den Ford Transit, mit 1.226 mm geht sich die Palette ebenso problemlos aus wie beim Mercedes Citan mit 1.219 mm. Der Caddy von Volkswagen muss da mit seinen lediglich 1.172 mm passen, die ältere Basiskonstruktion macht sich hier leider negativ bemerkbar. Last but not least noch ein Blick auf die maximale Laderaumhöhe, mit 1.269 mm (Ford), 1.258 mm (Mercedes) und 1.244 mm (VW) liegen die drei Probanden nahezu gleichauf.

Die maximale Nutzlast variiert

Die Nutzlast der Fahrzeuge variiert ausstattungsabhängig. Beim von uns getesteten VW Caddy liegt die Zuladung zwischen 419 und 610 kg, beim Mercedes Citan sind es bis zu 545 kg und für den Transit Connect gibt Ford bis zu 551 kg an. Wer damit nicht das Auslangen findet, kann bei Mercedes und Ford auch eine aufgelastete Variante mit einer Nutzlastvon rund 750 kg ordern.

ANtriEb&VErbrAuch

Auch wenn es mittlerweile durchaus interessante Benzinmotoren auf dem Markt gibt - wie etwa den 1.0-Liter-Turbo von Ford -so dominiert auf dem Nutzfahrzeugsektor ganz klar der Turbodiesel. Beim VW Caddy kommt der bewährte 1,6-Liter-TDI mit 102 PS zum Einsatz. Das maximale Drehmoment von 250 Nm steht bereits ab 1.500 Umdrehungen zur Verfügung, um in Fahrt zu kommen, muss man zunächst allerdings ein deutlich spürbares Turboloch überwinden, ehe es dann durchaus flott vorwärts geht. Dass man dadurch das Gaspedal automatisch tiefer durchdrückt, hat sich trotz unserer Befürchtungen auf der Verbrauchsrunde nicht negativ bemerkbar gemacht. 5,8 Liter (Normverbrauch 5,1 Liter/100 km) genehmigte sich der Wolfsburger auf einer gemischten Strecke mit Stadt, Überland und Autobahn, kein schlechter Wert.

Spritzig, sparsamer Citan Der 110 PS starke Mercedes legt eine andere Motorcharakteristik an den Tag. Keines der anderen beiden Testfahrzeuge kam an die Spritzigkeit des Citan heran, trotz des mit 240 Nm geringfügig geringeren Drehmoments. Dass die Schaltung etwas hakeliger als bei Ford und VW ist, stört somit weniger, schaltfaules Fahren lässt sich mit dem Franko-Schwaben am besten realisieren. Beim Verbrauch macht das von Renault stammende 1,5-Liter-Triebwerk eine gute Figur, 5,9 Liter (Normverbrauch4,6 Liter/100 km) waren es auf unserer gemeinsam gefahrenen Testrunde.

Mit 6,3 Litern blieb der 115 PS starke Ford zwar zunächst etwas hinter VW und Mercedes zurück, korrigiert man aber den höheren Verbrauch der Variante mit langem Radstand, relativiert sich der Wert auf rund 6,0 Liter (Normverbrauch 4,7 Liter/100 km). Beim Transit Connect erfreute aber besonders das exakt zu schaltende Getriebe.

Die Fahrleistungen aller drei Kandidaten im Prospekt liegen aufähnlichem Niveau: In 12,2 Sekunden ist der Caddy auf 100 km/h, ein Zehntel mehr benötigt der Citan. Trotz des nominell stärksten Motors vergehen beim Transit Connect 13,0 Sekunden.

Ford: Fahrwerk-Maßstab

Das Fahrwerk betreffend setzt sich Ford an die Spitze des Trios. Das hohe Pkw-Niveau wurde auch in diesem Bereich auf das Nutzfahrzeugübertragen, die guten Gene des Focus sind spür-und erfahrbar.

Zwar hat der Citan, wie auch der Transit Connect, eine Verbundlenker-Hinterachse, das Abrollverhalten fällt aber deutlich weniger geschmeidig aus. Selbiges gilt auch für den Caddy, der noch mit einer Starrachse bestückt ist.

InnEnRAUM&VERARbEITUnG

Was das Interieur betrifft, so ist der Fall ebenso klar. Eigentlich braucht es nur eine Sitzprobe, um festzustellen, welches der drei Autos hier die Nase vorn hat. Mercedes und VW können den Nutzfahrzeug-Charakter nicht leugnen, graues Plastik dominiert vom Dachhimmel bis zur Fußmatte. Funktionell gibt es zwar nichts auszusetzen, großes Wohlfühlklima zählt aber nicht zum Standardrepertoire der beiden Nutzfahrzeuge.

Ganz anders der Ford. Zugegeben, die Trend-Ausstattung lässt das Cockpit in besserem Licht erscheinen, aber auch die Basisversion überflügelt die Kontrahenten. Das Platzangebot ist besser, das Raumgefühl sowieso. Und der vielzitierte Pkw-Charakter lässt sich im Transit Connect auch wirklich spüren, ist nicht nur Marketing-Schmäh. Kein Wunder, schließlich stammen viele Elemente aus dem Ford Focus, diese Zutaten machen sich bezahlt.

Transit Connect auch akustisch top

Und zwar nicht nur optisch, sondern auch akustisch. Ford hat es geschafft, den Transit Connect dämmungstechnisch beinahe auf Pkw-Niveau zu hieven. Je schlechter die Straße, desto größer wird der Vorsprung. Das Kopfsteinpflaster der Wiener Höhenstraße ist zwar nicht der typische Untergrund für diese Fahrzeuge, dennoch kommen die Unterschiede hier besonders deutlich zum Tragen. Der unangenehm dröhnende Mercedes ist der Lauteste, aber auch der VW Caddy kommt nicht an den Ford heran.

AUSSTATTUnG&KOSTEn

Die Basisausstattung ist bei Nutzfahrzeugen traditionell eher mickrig. Klimaanlage, Lederlenkrad, Radio oder Freisprecheinrichtung kosten Aufpreis, was den relativ günstig erscheinenden Preis relativiert. Mit den von uns getesteten Motoren startet der VW Caddy 1,6 TDI BMT bei 16.112,50 Euro, der Mercedes Citan 111 CDI bei 15.750 Euro und der Ford Transit bei 17.140 Euro, jeweils netto. Beim Ford ist zu berücksichtigen, dass der 115-PS-Turbodiesel nur in der Top-Ausstattung Trend zu haben ist.

Ford Transit Connect L1

eckdaten laderaum

Nutzlast: bis 551 kg

Volumen: 2,9 m 3

Breite zw. Radkästen: 1.226 mm

Länge: 1.753 mm

Höhe: 1.269 mm

Mercedes Citan Lang

Eckdaten Laderaum

Nutzlast: bis 545 kg

Volumen: 3,1 m 3

Breite zw. Radkästen: 1.219 mm

Länge: 1.753 mm

Höhe: 1.258 mm

VW Caddy Kastenwagen

Eckdaten Laderaum

Nutzlast: 419-610 kg

Volumen: 3,2 m 3

Breite zw. Radkästen: 1.172 mm

Länge: 1.781 mm

Höhe: 1.244 mm

Technische Daten, Ausstattung, Preis und Restwert im Vergleich

Die Vergleichstest-Bilanz

Der neue Ford Transit Connect weiß auf Anhieb zu gefallen. Beim Fahrwerk und der Geräuschdämmung lässt er VW Caddy und Mercedes Citan deutlich hinter sich. Der 115-PS-Turbodiesel und vor allem das geschmeidige 6-Gang-Getriebe machen ihre Sache gut, der starke Selbstzünder ist allerdings nur in der Top-Ausstattung "Trend" zu haben. Dadurch ist der Ford zwar das teuerste Auto des Vergleichs, ausstattungsbereinigt relativiert sich das aber schnell.

Der in Zusammenarbeit mit Renault gebaute Mercedes Citan kann vor allem motorischüberzeugen, die Kraft bei niedrigen Drehzahlen macht das Fahren entspannter. Die Ausstattung ist allerdings nicht so vielfältig wie bei Ford und VW, der Restwert im Vergleich am niedrigsten.

Dem VW Caddy merkt man die lange Bauzeit in einigen Dingen an, zum alten Eisen gehört er aber noch lange nicht. Der niedrige Verbrauch gefällt ebenso wie die Variantenvielfalt, als einziges Modell gibt es hier Automatik und sogar Allradantrieb. Und auch beim Restwert hat der Caddy die Nase vorn.

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