So manch einer hegt das ein oder andere Vorurteil gegenüber den
großen Jeep-Modellen, umso überraschender war dann das
Aufeinandertreffen mit dem Grand Cherokee.
Sich gegenüber der Konkurrenz aus Europa zu behaupten, fällt Jeep
nicht gerade leicht. War der Grand Cherokee in den 90er-Jahren der
King of( f) the road, so liefen ihm die neumodernen SUVs in den
letzten Jahren den Rang ab. Grund genug, der aktuellen Generation
einmal ordentlich auf den Zahn zu fühlen, nicht zuletzt, um dem ein
oder anderen Vorurteil nachzugehen.
Souveräne Power und sittsame Trinkmanieren
Beginnen wir beim Motor. Ja, der Grand Cherokee benötigt schon auf
dem Papier 14 Liter. Allerdings nur, wenn er vom
6,4-Liter-Achtzylinder-Benziner befeuert wird, der mit seinen 468 PS
hierzulande wohl bestenfalls in homöopathischen Dosen vom Hof des
Händlers rollt. Die mit Abstand meisten Kunden greifen zum
Dreiliter-Turbodiesel, den es in zweiAusbaustufen mit 190 und 250 PS
gibt. Zweitgenanntes Aggregat hat auch unseren Testwagen angetrieben
und das mehr als ordentlich. 8,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h sind
eine Ansage, rund 8,5 Liter Praxisverbrauch ebenso.
Bärige 570 Nm Drehmoment sorgen für eine lässige Kraftentfaltung, das
serienmäßige 8-Gang-Automatikgetriebe für perfekte Gangwechsel, das
können die Premium-Marken auch nicht besser. Das ebenfalls
serienmäßige Luftfahrwerk bietet ein sehr hohes Komfortniveau, zum
Ein-und Aussteigen lässt sich der Jeep sogar absenken.
Akkurate Verarbeitung
Auch der Innenraum weiß zu überzeugen. Durchwegs tadellose
Materialien und auch von einer schlampigen Verarbeitung ist der
Italo-Ami-Jeep gehört ja zu Fiat -weit entfernt. Auch wenn das
Navi-und Entertainment-System nicht ganz mit BMW und Co mitkommt, es
ist in Ordnung und zudem ebenfalls serienmäßig. Wie übrigensalles,
was Sie auf diesen Bildern sehen.
All inclusive
Ob Lederpolsterung, 20-Zoll-Alufelgen, elektrische Heckklappe,
Sitzbelüftung, radargesteuerter Tempomat, Memory-Funktion,
schlüsselloser Zugang und natürlich das mittels Drehschalter
steuerbare Allradsystem samt Untersetzung, alles ohne einen Cent
Aufpreis. Und für diese üppige Serienmitgift sind 77.790 Euro schon
beinahe ein Kampfpreis, bewegt man sich doch beivergleichbaren
europäischen Produkten bei gut 100.000 Euro.
Das gefällt uns: der feine Motor, die üppige Serienausstattung
Das vermissen wir: vielleicht eine bessere Restwertprognose
Die Alternativen: Audi Q7, BMW X5, Mercedes GLE, Land Rover Discovery