Der neue Jaguar Xe möchte es mit der etablierten Premium-Konkurrenz
von Audi, BMW und Mercedes aufnehmen, im Test schlägt sich der kleine
Jag jedenfalls wacker.
Jaguar hat es nicht immer leicht, im Segment der Firmenautos Fuß zu
fassen, auch wenn die Kurve nach oben zeigt. Denn während Audi, BMW
und Mercedes als sozial verträglich gelten, kämpft Jaguar mit einem
"Über-Image", das mitunter hinderlich ist. Schließlich gibt es
durchaus Branchen und Unternehmen, die beim Außenauftritt keine
Neider auf den Plan rufenwollen. Mit dem XE hat Jaguar jetzt ein
Auto im Programm, das sich durchaus gegen A4, 3er und C-Klasse
behaupten könnte. Optisch sportiv und eher dezent, dazu ausgestattet
mit sehr wirtschaftlichen Motoren, könnte dem kleinen Jag gelingen,
was den größeren Modellen verwehrt wurde. Größtes Manko: Ein Kombi
ist (noch) nicht in Sicht.
Flott, aber akustisch präsent
Kommen wir zu unserem Testwagen, motorisiert mit dem stärkeren der
beiden Diesel. Mit 180 PS aus zwei Liter Hubraum ist flottes und
unangestrengtes Vorankommen garantiert, erst recht in Kombination mit
dem 8-Gang-Automatikgetriebe. Nach 7,8 Sekunden zeigt der Tacho Tempo
100 km/h, bei 228 km/h ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Der
werksseitig angegebene Normverbrauch von 4,2 Litern ist in der Praxis
nicht zu knacken, um die sechs Liter sind dennoch anständig. Weniger
artig sind die Manieren des Selbstzünders, der aus seinem
Verbrennungsprinzip kein Hehl macht. Der raue Ton passt nicht zum
durchaus noblen Ambiente, besonders nach dem Kaltstart dürften es
gern ein paar Lagen zusätzlicher Dämmung sein.
Großer Kofferraum
Das Platzangebot im Innenraum entspricht dem Klassenschnitt, im Fond
sind Kopf-und Beinfreiheit nicht allzuüppig bemessen. Dafür
überrascht der Kofferraum mit ordentlichem Volumen, 455 Liter sind
aller Ehren Wert. Keine Kritik gibt es auch bei der Ergonomie und der
Verarbeitung des Jaguar XE. Der Multifunktions-Touchscreen in der
Mittelkonsole wurde überarbeitet, die wichtigsten Menüpunkte sind
auchmit Direkttasten erreichbar. Preislich startet der XE bei 37.000
Euro für den 163-PS-Diesel mit Handschaltung, unser Testmodell kommt
auf einen Basispreis von 40.250 Euro in der Pure-Ausstattung. Wer
sich die Top-Variante "Portfolio" gönnt und auch sonst bei den Extras
nicht zimperlich ist, der knackt auch die 60-Tausender-Hürde.
Das gefällt uns: die sportliche Optik, unkonventionelle Lösungen
Das vermissen wir: eine bessere Akustikdämmung des Diesels
Die Alternativen: Audi A4, BMW 3er, Mercedes C-Klasse