Mit dem Ioniq war Hyundai im Vorjahr der erste Hersteller, der ein
Fahrzeug gleich mit drei verschiedenen elektrifizierten Antrieben
präsentierte. Mit dem neuen Plug-in-Hybrid ist die Ioniq-Familie nun
komplett, wir waren auf Testfahrt.
Die drei Ioniq-Modelle unterscheiden sichäußerlich nur durch
Kleinigkeiten wie zum Beispiel andere Farbakzente oder einen anderen
Kühlergrill, auch das Interieur ähnelt sich stark. Unter dem
Blechkleid sieht die Sache dann doch deutlich anders aus, gibt es das
Modell doch als klassischen Hybrid, sprich mit
Elektromotor-Unterstützung ohne externe Aufladung, als reine
E-Variante sowie nun auch als Plug-in. Diese Mischvariante aus den
beiden erstgenannten Modellen unterscheidet sich dadurch, dass die
rein elektrische Reichweite zwar deutlich kleiner als beim Ioniq
Electric, dafür aber auch deutlich größer als beim Hybrid ausfällt.
Überzeugende E-Reichweite
An dieser Technik beziehungsweise deren Sinnhaftigkeit scheiden sich
mitunter die Geister, nicht ganz zu unrecht. Die im Realbetrieb
erzielten Reichweiten waren mitunter so gering, dass das Aufladen nur
bedingt Sinn gemacht und das ganze Konzept somit ad absurdum geführt
hat. Dass ein Plug-in durchaus Sinn machen kann, hat nun der Ioniq im
Test unter Beweis gestellt. Auf unserer Testrunde betrug die rein
elektrische Reichweite rund 55 Kilometer, was bei dieser Technik ein
mehr als ansprechender Wert ist. Vor dem Kauf sollte man sich aber
dennoch überlegen, obdas Auto auch zum eigenen Fahrprofil passt. Für
den Außendienstmitarbeiter, der täglich mehrere hundert Kilometer auf
der Autobahn abspult, ist der elektrische Anteil verschwindend
gering. Interessant wird der Hyundai vor allem für jene Zielgruppe,
die zum Beispiel unter der Woche keine allzu großen Strecken
zurücklegt, aber das Fahrzeug auch auf längeren Strecken einsetzen
möchte. Und das können Private genauso sein wie Mitarbeiter einer
Firma.
Voraussetzung ist in beiden Fällen der Zugang zur entsprechenden
Ladeinfrastruktur, was sich in diesem Fall aber auf eine
entsprechende Steckdose in Reichweite des Autos beschränkt. Eine
Wallbox mit fixem Anschluss bietet freilich noch mehr Komfort, durch
die im Vergleich zum E-Auto deutlich kleineren Batterien ist der
Hyundai Ioniq ebenfalls mit Haushaltsstrom nach etwas über drei
Stunden wieder voll geladen. Und auch wenn die Akkus einmal ganz
geleert sind, wird der Fünftürer nicht zum Schluckspecht, im
Gegenteil. Der 1,6-Liter-Benziner mit 105 PS wird -wie beim normalen
Hybrid - weiterhin vom E-Motor unterstütztund fand in unserem
Testschnitt mit 4,5 Litern das Auslangen.
Lange Garantie, faire Preise
Nicht zuletzt aufgrund der umfangreichen Serienausstattung und der
5-jährigen Garantie ohne Kilometerbeschränkung (acht Jahre
beziehungsweise 200.000 Kilometer gibt es auf die Batterie) sind die
aufgerufenen 29.490 Euro ein sehr fairer Deal. Erst recht, da davon
auch noch Förderungen für Private und Unternehmen abzuziehen sind.
Selbst wer sich bei den Optionen austobt, kommt übrigens kaum über
35.000 Euro.
Alle Daten und Preise finden Sie auf Seite 22.