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"es gibt noch viele missverständnisse"

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erstmals wurde ein self Driving track Day inÖsterreich veranstaltet, auf dem ÖamtC testgelände in teesdorf. Das Projekt aus Großbritannien bringt einerseits gefragte Datenspezialisten und it-techniker mit der autoindustrie zusammen. andererseits will es interessierte "auf eine reise mitnehmen" und mehr Verständnis für die entwicklungenbei fahrerlosen autos vermitteln, sagt Organisator alex lawrence-Berkeley im Gespräch mit leo szemeliker.

Wie war die Resonanz auf den ersten Self Driving Track Day inÖsterreich?

Wir hatten rund 85 Teilnehmer, so viele habe ich ungefähr auch erwartet. Das freut mich, wenn man bedenkt, dass wir bisher noch nie in Österreich waren. Und das Event ist auf diese Größe ausgerichtet, es ist also unwahrscheinlich, dass wir beim nächsten Mal hier mehr als 150 Teilnehmer haben werden. Das Feedback war insgesamt sehr positiv. Es istetwas Einzigartiges, ich hoffe, wir haben viele Leute inspirieren können, einiges über die Zukunft der Mobilität zu erfahren, und über die Firmen, die all das möglich machen.

Wer sind Ihre Partner?

Wir haben einen guten Sponsor-Mix wie AutonomouStuff, LeddarTech, NXP, Intempora, Quantum and NovAtel aus der Industrie, aber auch andere wie zum Beispiel DataSpeed, die Zeit und Mühe in uns investieren. Ohne sie würde das alles nicht laufen. Heute sind auch Personen von mehr als 20 Universitäten hier. Ein Team der TU Graz, konkret vom Virtual Vehicle Research Center, hat auch einen Workshop betreut und einige Sensor-Technologien in ihren Forschungsfahrzeugen vorgezeigt.

Woher kommen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen?

Wir hatten eine Reihe von Unternehmen, Universitäten, Forschungseinrichtungen dabei -aus der Autoindustrie und darüber hinaus. Die Leute wollen sowohl die Technologie, aber auch die Geschäftsmöglichkeiten verstehen. Wir hatten Gastredner aus Frankreich, den USA, Großbritannien und Ungarn, und Teilnehmer vor allem aus Österreich, aber auch aus Großbritannien, Deutschland und Polen -alle, vom Studenten bis zum erfahrenen Forscher und Entwickler.

Ist so ein Event eigentlich ausschließlich etwas für den Buben-Club?

Der Grad an weiblicher Beteiligung ist von Land zu Land verschieden. Nordwesteuropa ist nicht das Schlimmste. Es gibt immer mehr jüngere Technikerinnen. Aber es ist sicher noch immer nicht ausgewogen. Was wirklich nicht gut ist. Wir hatten, glaube ich, zehn Prozent Teilnehmerinnen in Teesdorf. Besser als auf anderen Autoevents, bei denen ich war. Alle -Schulen, Universitäten, Arbeitgeber -sollten sich für mehr Frauen in derAutoindustrie einsetzen -aber am meisten wahrscheinlich die Eltern. Wir tun das auch mit unserem Programm "Women in Engineering".

Menschen, die ihre Fahrzeuge beruflich nutzen, sind sie auch eine spezielle Zielgruppe?

Die Self Driving Track Days sind für jene, die sehen wollen, wie sich fahrerlose Autos entwickeln, von einem Forscherstandpunkt aus, aber auch als Geschäftsidee. Viele Fahrerjobs werden in den kommenden 20 Jahren verschwinden, wenn eine immer besser werdende Technologie immer mehr Unfälle vermeiden hilft. Aber das wird sich graduell entwickeln, nicht über Nacht. Berufskraftfahrer werden also die Möglichkeit haben, sich über die kommenden 20 Jahre umzuorientieren. Mit dem Fortschritt der Technologie werden wir entweder fahrerlos fahren oder hohe Versicherungsprämien zahlen müssen, wenn wir manuell fahren wollen. Aber die Gesellschaft insgesamt wird profitieren, weil Autounfälle selten sein werden.

Sprechen Sie auch Flottenmanager an?

Flottenmanager interessieren sich für Sicherheit und Effizienz. Wenn Flotten mit der richtigen Technologie ausgestattet sind, kann man weiter reisen, Verzögerungen vermeiden, Sprit sparen und den Kunden einen besseren Service bieten. Und man hat weniger Unfälle. Effektive Flotten können ein Geschäftsfeld komplett verändern. Deswegen arbeiten manche Daten-und Technologie-Firmen auch ausschließlich für Flotten. Nauto fällt mir hier ein. Ich glaube, deren Technologie wird einen Riesenunterschied ausmachen.

Wie sind Sie auf die Idee dieser Events gekommen?

Wir arbeiten eng mit Technologie-Zulieferern bei einem anderen Event, AutoSens, zusammen, einer Konferenz für Sensorik- Ingenieure. Dabei sind wir draufgekommen, dass viele Firmen händeringend nach den richtigen Leuten suchen, um ihre Aufträge erfüllen zu können. Daher bringen wir Menschen mit gefragten Fähigkeiten in Feldern wie Robotik, künstlicher Intelligenz, Software-Entwicklung auf die Idee,sich mit der Autoindustrie auseinanderzusetzen. Außerdem gibt es so viele neue Geschichten über fahrerlose Autos, hohe F&E-Kosten, riesige Investitionen, Mergers und Firmenkäufe. Und es gibt sehr viele Missverständnisse. Vor allem bei Menschen, die noch nie ein fahrerloses Auto gesehen haben, die die Technologie nicht kennen, die nicht wissen, wie die Industrie funktioniert. Das wollen wir überwinden. Fahrerlose Autos werden sonst nicht gesellschaftlich akzeptiert werden. Das alles kann man aber nicht in einem Artikel, an einem Tag erklären. Deswegen nehmen wir die Leute mit auf eine Reise. Ich selbst arbeite seit einem Jahr in diesem Feld -und lerne jeden Tag etwas Neues dazu.

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