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Kia Ceed: Tigerschnauze im Mainstream

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Der erste Eindruck mag wichtig sein. Die wahre Größe des Kia Ceed tritt jedoch nicht als Wow-Effekt zutage. Der Kompakte punktet überzeugend, aber ohne Schnörkel.

Kompaktklasse ist gleich Königsklasse, da sollten wir uns keinen Illusionen hingeben. Nach wie vor sind die prädestinierten Brot- und Butter-Autos die ungeschlagenen Anführer in den Zulassungsstatistiken. Die wichtigsten Autos, wenn auch nicht die aufregendsten. Und mit dem Ceed - eigentlich schon mit seinen Vorgängern namens c'eed - hat Kia ein starkes Ausrufezeichen ins heiß umkämpfte Kompaktsegment hineingesetzt.

Keine Experimente

Nun also die jüngste Auflage des unauffällig eleganten, auf analoge Weise praktischen, in Europa gebauten Koreaners mit nun vereinfachter Schreibweise. Die üppige Ausstattung überrascht nicht, eventuell stellt sich Erleichterung ein, dass man keine Experimente in Sachen virtuellen Instrumentariums vorfindet - stattdessen Drehregler, Knöpfe, Schalter. Wer will, kann sich ja einen iPad-Halter einbauen. Allerdings ist der verbaute Touchscreen nicht nur bedienerfreundlich hoch angeordnet, sondern reagiert auch schnell und bietet ein logisches User Interface, mit dem man sich schnell anfreundet. Das Fehlen von innovativen Bedienelementen trägt allerdings auch dazu bei, dass der Puls beim Hineinsetzen in den Ceed verdächtig ruhig bleibt. Keine Aufregung, das Interieur strahlt Qualität aus, der man sich ohne zu zögern anvertraut. Ruhige Fahrt voraus. Vielleicht ein bisschen zu ruhig. Denn der 1,6-Diesel mit 136 PS, im Testwagen mit einer präzisen 6-Gang-Handschaltung kombiniert, lässt sich etwas bitten. Man wünscht sich im Alltagsgewühl, jedenfalls aber auf der Autobahn, oft ein bisschen mehr Punch. Die Motorenpalette reicht bei den Benzinern von 100 bis 140 PS, bei den Selbstzündern sind 116 oder 136 PS erhältlich.

Überzeugender Verbrauch

Wenn schon gemütlich, dann bitte auch die 7-Gang-Doppelkupplungs-Automatik ankreuzerln. Zumal selbst hektisches Herunterschalten aus dem Wagen keinen Renner macht. Dafür kann sich die Wirtschaftlichkeit mit einem Testverbrauch von knapp fünf Litern sehen lassen. Platz ist dank 4,3 Meter Länge und einem Radstand von 2,65 ausreichend. Wer zum Kombi (oder gar zum ProCeed) schielt, dann wohl auch, weil dieser eine Spur eleganter wirkt.

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