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Die 5. FLEET Convention überzeugt mit 51 Partnern und knapp 700 Besuchern aus dem heimischen Flotten- und Fuhrparkbusiness auch heuer wieder mit erstklassigen Referenten und Inhalten am Puls der Zeit. Ein Bericht vom Event-Vormittag.
Das erste Jubiläum der FLEET Convention – das größte unabhängige Flotten-Event Österreichs fand am 4. Juni 2019 bereits zum fünften Mal in der Wiener Hofburg statt – repräsentierte perfekt die hohe Bedeutung der Veranstaltung für die heimische Fuhrparkbranche. Einerseits rückten mit 51 Ausstellern so viele Dienstleister und Fahrzeugaussteller ihre Produkte und Services wie noch nie zuvor in den Mittelpunkt, andererseits konnte mit über 700 Teilnehmern ein neuer Besucherrekord verbucht werden.
Dabei repräsentierten die auf der Fachveranstaltung anwesenden Fuhrpark- und Flotten-Besucher mehr als 230.000 Fahrzeuge, wobei zwei Drittel einen Fuhrpark mit mehr als 100 Fahrzeugen betreiben. Angesichts eines Neuzulassungsvolumen von rund 310.000 Fahrzeugen pro Jahr eine besonders beeindruckende Zahl.
Die 5. FLEET Convention bot dabei in der einzigartigen Atmosphäre der Wiener Hofburg abermals eine ideale Möglichkeit, sich in der Branche zu vernetzen und sich über neue Entwicklungen, Services, Fahrzeuge und Dienstleistungen zu informieren. Wobei das Programm auf der Hauptbühne am Vormittag den Bogen von aktueller Marktinformation über Best-Practise-Beispiele bis zu den Vorteilen der unterschiedlichen Antriebsarten spannte. Die wichtigsten Inhalte kurz zusammengefasst:
Über die Leistungen des TÜV Austria Automotive berichtete Geschäftsführer Ing. Mag. Christian Rötzer. Das Spektrum reicht dabei von Tuning, Räder und Reifen, Homolgation und e-fleet – bei Letzterer handelt es sich um eine gesamtheitliche Lösung für die Herausforderungen der Mobilität der Zukunft – zählten zu den wichtigsten Geschäftsbereichen des Unternehmens. „Wir planen auch die Erweiterung des Prüfzentrums um 3.500 Quadratmeter mit Schwerpunkt auf Elektromobilität“, so Rötzer.
Zahlen und Fakten zum österreichischen Flottenmarkt präsentierte etwa Andreas Kral, Country Manager bei Jato Dynamics Austria in aller Kürze. Während sich in Pkw-Flotten die Antriebsarten ein wenig vom Diesel weg verschieben, hat sich der Selbstzünder bei den Nutzfahrzeugen mehr als behauptet. Interessanter Aspekt zur E-Mobilität in Flotten: Die Leasing-Quote bei E-Fahrzeugen liegt bei 50 Prozent, Benziner werden nur zu 10 Prozent geleast.
Ein und dasselbe Fahrzeugmodell könne unterschiedliche TCOs verursachen, je nach Einsatz und Region, das sei der „Fluch des Durchschnitts“, wie Horst Ulrich Mooshandl, Fuhrparkmanager bei der Post AG – die einen der größten Flotten Österreichs betreibt. Generell sei bei einem größeren Fuhrpark die vollständige Berechnung aller Kfz relevanter Kosten von großer Bedeutung. Mooshandl betonte, dass sich E-Mobilität mittlerweile als günstige Alternative etabliert habe, bei der Post seien derzeit über 1.500 E-Fahrzeuge im Einsatz. Der Tausch von Treibstoff gegen Strom, der im Augenblick sehr günstig sei, wirke sich positiv auf die laufenden Kosten aus. Generell gelte: „Je größer ein Fuhrpark desto wichtiger Daten“, unterstrich Mooshandl, der dazu riet, ab einer Fuhrparkgröße von 500 Fahrzeugen professionelle Software nutzen.
Christoph v. Tschirschnitz, Managing Director von Sixt Mobility Consulting, rückte in seinem Kurz-Vortrag im Rahmen des neuen Programm-Elements „Fuhrpark 360“ im Besonderen die vor kurzem in Wien eröffnete Niederlassung zur Betreuung der österreichischen Kunden in den Mittelpunkt. Sixt Mobility Consulting betreue in vier Ländern rund 43.000 Fahrzeuge wobei das Angebot „von A bis Z“ das ganze Spektrum des Fuhrparkmanagements abdecke. So reicht es von einer Smartphone-App bis zur Beratung zur Optimierung des Fuhrparks bzw. der Sicherstellung der Mitarbeiter-Mobilität – die, wenn vom Angestellten gewünscht, anstatt mittels Firmenwagen mit einem Mobilitätsbudget sichergestellt werden kann.
Die Elektromobilität funktioniert, der Verbrenner hat ausgedient, ist sich Instadrive-Gründer Philipp Halla sicher, wie er in seinem "Fuhrpark 360"-Vortrag erklärte. Der Verunsicherung der Flottenmanager stellt er mit "Easing" ein Rundum-Sorglos-Paket gegenüber. Damit kommt alles rund um das Elektroauto aus einer Hand, Ängste wie Wiederverkauf oder Wertverlust werden genommen. Mit dem Modell "ePendler" kommt es für Unternehmer und Mitarbeiter zur Win-Win-Situation, beide Seiten sparen sich mir dem zur Verfügung gestellten Elektrofahrzeug Steuern und Abgaben.
Heinz Hollerweger, ehemaliger Leiter Entwicklung Gesamtfahrzeug Audi, referierte im Maschinengewehr-Tempo zur Entwicklung der Mobilität. Fazit: Während er sehr wohl an eine Zukunft für den „weltweiten Einheitskraftstoff Benzin“ für die nächsten 15 Jahre glaubt, sieht er bei der städtischen Mobilität gerade in Europa das Aufkommen von Micromobility, die geteilt und elektrifiziert – eventuell mit günstiger Niederspannungstechnik – realisiert werden wird.
Michael Sattler, Head of Future Energy bei OMV, brach auf der Bühne eine Lanze für die Verwendung von CNG als Treibstoff. Man hat mit der Porsche Holding eine Kooperation geschlossen, sodass Umsteiger in den Genuss von preislichen Aktionen (Gratistanken 1 Jahr lang) kommen. „CNG ist sofort verfügbar, das Netz ist trotz einiger weißer Flecken gut ausgebaut“, so Sattler. Ökologisch könne man mit CNG sofortige Umweltvorteile lukrieren – wenn es gelinge, psychologische Vorurteile (Gas im Tank, darf nicht in die Tiefgarage, …) zu überwinden.
Wolfgang Kriegler, FH Joanneum, glaubt an die Zukunft der Verbrennungskraftmaschinen. Bei allen Nachteilen sei die Verbrennungskraftmaschine zuverlässig, kalkulierbar und auch die Emissionen habe man im Griff. Well-to-wheel-Betrachtungen zeigen: „So gut ist das E-Auto auch wieder nicht“. Kriegler empfiehlt Flotten, prinzipiell bei bewährter Technologie zu bleiben und Plug-in-Hybride und EV in den Mix hineinzunehmen – nicht zuletzt, um etwas für das „grüne Image“ zu tun.
Philip Pascal Kalomiris, Kalomiris Consulting, sprach über Chancen und Herausforderungen, elektrifizierte Fahrzeuge in der Flotte zum Einsatz zu bringen. Oft sind etwa Faktoren wie hohe Anschaffungskosten, aber auch zu hohe Systemleistungen (bei PHEV) Hinderungsgründe, Mitarbeiter mit solchen Fahrzeugen auszurüsten. Auch wenn batterieelektrische Fahrzeuge geringe Betriebskosten aufwiesen, warnte Kalomiris vor Überraschungen bei den tatsächlichen Kosten fürs Laden, aber auch vor der sehr unterschiedlichen Förderlandschaft in Österreich.
Einen Bericht über das Nachmittagsprogramm der 5. FLEET Convention, den Vortrag von Rinspeed-Mastermind Frank Rinderknecht und die Haftung des Fuhrparkleiters finden Sie hier.
Fotos der FLEET Convention und alle Vorträge zum Download finden Sie am Mittwoch auf www.fleetconvention.at
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