Im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge stiehlt Ford den Mitbewerbern
auf der IAA die Show, generell zeichnet sich ein Trend zu
Individuallösungen direkt vom Hersteller ab.
Alle zwei Jahre findet alternierend mit der IAA Pkw (Frankfurt) in
Hannover die Internationale Automobil-Ausstellung für Nutzfahrzeuge
statt. Auch wenn der Fokus auf den Bussen und vor allem den schweren
Lkw liegt -hier ist die Abgasnorm EURO VI das große Thema -sind auch
im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge einige Weltpremieren zu
bestaunen, auch der Boom der Pickups ist ungebrochen.
Ford
Ford gibt ordentlich Gas und hat nicht weniger als vier nagelneue
Nutzfahrzeuge im Programm. Der Pickup Ranger wurde bereits
vorgestellt, mit Transit und Tourneo Custom hat FLOTTE&Wirtschaft
bereits erste Testkilometer (Seite 22) gesammelt. In Hannover wurde
dem neuen Modell eine ganz besondere Ehre zuteil, der Transit Custom
darf sich mit dem Titel "Van of the year 2013" schmücken.
Weltpremiere feierte der "große" Transit, der mit selbstbewusstem
Kühlergrill die Blicke auf sich zieht und in rund einem Jahr zu uns
kommt. Wer einen amerikanischen Einschlag entdeckt hat nicht unrecht,
schließlich soll das Modell mit identer Optik weltweit und somit auch
in den USA auf den Markt kommen. Erstmals gezeigt wurde auch der
Mitte 2013 zu uns kommende Transit Connect, der die Palette der
leichten Nutzfahrzeuge nach unten abrundet und VW Caddy und Co mehr
Konkurrenz als bisher machen soll.
Fiat
Die Italiener haben die Hochdachvariante des Doblò mit dem langen
Radstand kombiniert und das Modell XL getauft. Der Laderaum wird dem
absolut gerecht, in Länge, Höhe, Breite der Schiebetür sowie mit der
niedrigsten Ladekante gibt der Fiat in seinem Segment den Ton an.
Zwei Turbodiesel-Motoren mit 105 bzw. 135 PS sorgen für die nötige
Power,der Einstiegspreis des Fiat Doblò Cargo XL liegt bei 16.600
€(exkl.).
Mercedes
Bei Mercedes dreht sich alles um den neuen Citan. Der auf dem Renault
Kangoo basierende Kompakt-Lieferwagen punktet nicht nur mit einer
eigenständigen Optik im Frontbereich und im Innenraum sondern auch
mit zahlreichen Verfeinerungsmaßnahmen, die die Mercedes-Kundschaft
zufrieden stellen soll. Einen Fahrbericht des Citan finden Sie auf
Seite 56. Der österreichische Allradspezialist Oberaigner zeigte auf
der IAA übrigens einen allradgetriebenen Kangoo, eine 4WD-Variante
des Citan dürfte somit nur noch eine Frage der Zeit sein.
Nissan
Die Japaner haben sichauf die Fahnen geheftetbis 2016 zum welt-weit
führenden Her-steller leichter Nutz-fahrzeuge aufzusteigen.Das
Produktportfolio wird in-nerhalb der nächsten beiden Jahredurch ein
rein elektrisch betriebenesFahrzeug ergänzt. Der e-NV200 feierte
inHannover seine Weltpremiere und ist mitder Technik des Nissan LEAF
ausgestat-tet. Die Ladekapazitätbleibt unverändert, mittels
Schnellladunglässt sich die Batterie in 30 Minuten auf eine Kapazität
von 80Prozent bringen. Im kommenden Jahr bringt Nissan zudem
eineabgespeckte Nutzfahrzeug-Variante des Navara auf den Markt.
Citroën&Peugeot
Der PSA-Konzern zeigt auf der IAA die elektrifizierten Variantender
Stadtlieferwägen, den Citroën Berlingo Electrique sowie den Peugeot
Partner Electric. Die Reichweite beträgt maximal 170Kilometer, die
Technik basiert in den Grundzügen auf jener desCitroën C-Zero bzw.
Peugeot iOn. Die Batterien sind unter der La-defläche angebracht,
das Ladevolumen bleibt somit voll erhalten.
Volkswagen
VW hat in Hannover Heimspiel und setzt sich dementsprechendin Szene.
Ein komplett neues Fahrzeug gibt’s heuer zwar nicht,dafür zahlreiche
Varianten bekannter Autos, z. B. den Amarok alsFahrgestell in drei
Längen. Serienreif ist der Cross Caddy, dereinen Hauch von Abenteuer
in den Arbeitsalltag bringt. Der VW eT! gibt Ausblick auf die
nächste, elektrisch betriebene Transporter-Generation und wartet mit
zahlreichen Zukunftstechnologien wie z. B. einem mehrteiligen,
elektrisches Türsystem oder einer Joystick-Steuerung und speziellen
Apps auf.