Schon gefahren: Cupra Terramar
Mit dem Terramar präsentiert Cupra das bisher wichtigste Modell. Das 4,52 Meter lange SUV punktet mit emotionalem Desi...
Laut einer Uscale-Studie steigen die Lade-Preise an öffentlichen Ladepunkten aufgrund steigender Roaming-Gebühren. Das verärgert Kunden und lässt sie zu den großen Anbietern wechseln.
Wer einen Ladevertrag hat und unterwegs bei anderen Anbietern laden will, muss aufgrund steigender Roaming-Gebühren oft tief in die Tasche greifen. Viele reagieren auf den Preisanstieg und wechseln ihre Anbieter, zeigt die neue Lade-Services-Studie 2024 des Marktforschungsunternehmens USCALE aus Stuttgart. Die Befragung ergab, dass E-Fahrer, die öffentlich laden, durchschnittlich 3,5 Ladekarten, Ladeapps oder Verträge nutzen. Wer zu günstigeren Preisen im gesamten öffentlichen Ladenetz laden möchte, muss also wieder Verträge mit mehreren Anbietern abschließen.
Entschied man sich früher für Anbieter, die Zugang zu mehreren 100.000 Ladepunktenn in Europa zum Einheitspreis ermöglichten, wählen man jetzt häufiger Anbieter mit einem möglichst großen eigenen Ladenetz. Das finden sie bei Betreibern, den sogenannten Charge Point Operatoren (CPOs). Lade-Service-Anbieter, die sogenannten eMobility Service Provider (eMSPs), die nur Zugang, aber kein eigenes Ladenetz anbieten, geraten durch die Roaminggebühren, die bei ihrer Nutzung mit jedem Ladevorgang verbunden sind, unter Druck. Deren Marktanteil ist im letzten Jahr deutlich zurückgegangen.
Die zweite Ursache für den Schwenk zu CPO-Anbietern liegt in Kooperationen. So konnte ARAL pulse die Hälfte seiner Kunden durch eine Kooperation mit dem ADAC gewinnen. Auch Autohersteller setzen zunehmend auf Kooperationen mit großen Anbietern, statt eigene Ladedienste zu entwickeln. Beispiele sind die Kooperation von Hyundai mit ARAL und BYD mit Shell.
Der dritte Grund: Neuen Nutzergruppen, die jetzt auf ein E-Auto umsteigen. Während die EV-Haudegen der ersten Generation mehrere, auch kleine Anbieter mit spezifischen Vorteilen nutzen, neigt die nächste Generation häufiger zur Wahl von bekannten Anbietern mit großem Versorgungsnetz.
Der Hintergrund: Anders als beim Mobilfunk ist das Roaming im Lademarkt noch nicht reguliert. Die Preisdifferenzen sind inzwischen Anlass politischer Petitionen, die beklagen, dass die Ladesäulenverordnung und die AFIR-Regulierung der EU allein keinen ausreichenden Kundenschutz bieten. Kritiker erkennen in den aktuellen Entwicklungen einen neuen Ladedschungel, der auch die Etablierung der Elektromobilität behindert.
Axel Sprenger Geschäftsführer USCALE GmbH: „Wir beobachten ein Erdbeben im Lade-Anbieter-Markt. Die hohen Roaminggebühren haben die Intransparenz und im Mittel auch die Ladepreise erhöht. Das macht nicht nur das Laden für E-Auto-Fahrende teurer, sondern für alle, die die hohen Roaminggebühren vermeiden wollen, deutlich unkomfortabler. Kunden reagieren und gehen häufiger zu den großen Anbietern. Mit der sich abzeichnenden Konzentration ist der Lademarkt auf dem Weg in Richtung einer oligopolistischen Struktur, wie wir sie von Tankstellen kennen.“
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