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Wie Sprit aus Stroh entstehen könnte

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eFuels basieren auf Wasserstoff und gelten als energieintensiv in der Produktion. Außer man bedient sich eines Rohstoffs, der ohnehin weggeworfen werden würde. Und tatsächlich gibt es erste Versuche, Stroh als Basis für synthetische Kraftstoffe zu verwenden.

Irgendwie scheint es, als ob die Debatte um sogenannte E-Fuels die Branche in zwei Lager teilt. Die einen sehen in ihnen die Lösung. Andere eher einen Irrweg, denn die Produktion ist nicht so einfach: Wasserstoff und CO2 müssen unter hohem Druck und Hitze erst behandelt werden, was nur mit großem Energieeinsatz möglich ist. - Energie, die man ja auch direkt in ein Elektroauto stecken könnte. Was aber, wenn man synthetischen Kraftstoff auf Basis eines Rohstoffs produzieren kann, der ohnehin da wäre? In unserem Fall wäre das tatsächlich Stroh!

Negatives Eisen
Grundsätzlich ist diese Idee nicht komplett neu. Schon länger gibt es vereinzelt Betriebe, die aus diesem Material Biomethan generieren, das für Fahrzeuge mit Gasbetrieb verwendet werden kann, wobei auch hier die benötigte Energiemenge nicht zu unterschätzen ist. Genau hier hakt die Technische Universität Darmstadt ein, die sich genau auf diesen Umwandlungsprozess gestürzt hat. Die Idee: Die Transformation soll ohne zusätzliche Energie ablaufen. Stroh und Bioabfälle werden mithilfe einer neuen Vergasertechnologie erhitzt, wobei der dafür benötigte Sauerstoff durch die Oxidation eines reichlich verfügbaren und ungiftigen Metalloxids gewonnen wird. Dadurch ist es in einem weiteren Schritt auch möglich, das bei diesem Prozess entstehende CO2 über eine Synthesegas-Reinigungsanlage gezielt abzutrennen, um es dann zum Beispiel für andere chemische Produkte nutzen zu können. Geht dieser Plan auf, würde das somit sogar einen negativen CO2-Fußabdruck bedeuten. Natürlich läuft das alles nicht ohne Abfälle ab. Diese beschränken sich aber auf Abwasser, das ganz normal aufbereitet werden kann, und auf Eisenstaub, der laut TU Darmstadt zum Beispiel in der Stahlproduktion wiederverwendet werden kann.

Feldreste
Das Endprodukt sind sogenannte Fischer-Tropsch-Produkte, Kohlenwasserstoffe also, die in weiterer Folge die Grundlage für Kraftstoffe bilden können. Zugleich fallen aber auch langkettige Kohlenwasserstoffe an, die für die chemische Industrie durchaus interessant werden können. So oder so entstehen Materialien, die ansonsten aus Erdöl gewonnen werden müssen, was insofern interessant wird, wenn man sich die Rohstoffgewinnung genauer ansieht. Tatsächlich stehen allein in Deutschland 20 Millionen Tonnen Stroh pro Jahr zur Verfügung, wovon ein großer Teil nach der Ernte auf den Feldern einfach verrottet. Würde man diesen in Kraftstoffe umwandeln, gehen Studien davon aus, dass man damit gut 50 Prozent des Schwerverkehrs bedienen könnte.

Doch das ist noch Zukunftsmusik. Zwar wird bereits an einer Pilotanlage mit einer Leistung von einem Megawatt gebaut, zuerst muss der kritische Vergasungsprozess aber noch optimiert und die einzelnen Schritte exakt ausgearbeitet werden. Vor allem die Reinigung und anschließende Umwandlung des Methans ist derzeit ein zentraler Forschungspunkt, weswegen die TU mit 13 verschiedenen Instituten weltweit (auch mit der TU Wien) zusammenarbeitet. Da das Konzept aber vielversprechend klingt, fördert die EU das Projekt Strohsprit mit fünf Millionen Euro.

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