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Annual Leasing Convention: Weichen der Zeit

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Die Annual Convention von Leaseurope brachte keine neuen Themen auf die Bühne, sehr wohl aber überraschende Sichtweisen und teils sehr konkrete Lösungsansätze.

Eigentlich Gründe, sich zu freuen. Peter-Jan Bentein, Generalsekretär von Leasing Nederland, betonte in seiner Ansprache, dass es auf fast der ganzen Welt Wachstum gab. Zehn Prozent allein in Kanada, 6,8 in den USA, immerhin 5,8 in Europa. Allein Großbritannien ist der größte Leasingmarkt der alten Welt, gefolgt von Deutschland und Polen – einem der größten Wachstumsmärkte. „Die einzige Ausnahme ist – Überraschung – China! Bis jetzt ist der Markt stark gewachsen, nun gibt es erstmals einen Rückgang um 3,9 Prozent.“ Warum das so sei? „Covid-Effekte, eine Restrukturierung der Industrie, was auch immer das ist, und Finanzierungsprobleme, aber es gibt keine klare Antwort.“ Dafür betonte Bentein, dass das Reich der Mitte der größte Investor bei Clean Energy sei: „14 Millionen E-Autos wurden heuer verkauft, davon allein acht Millionen in China, also mehr als die Hälfte.“

Deindustrialisierung
Eine überraschende These stellte Peter Campbell von der Financial Times auf: Warum sollten gebrauchte BEV überhaupt an Wert verlieren? Schließlich benötigen sie auch im Alter kaum Service, es kann praktisch nichts kaputt gehen und die Batterien werden ja auch immer besser. Kollektives Stirnrunzeln war zu vernehmen, wobei Campbell gleich anmerken musste, dass dieser Umstand derzeit nicht der Fall ist und dass die großen Schritte in der Technologie noch genug Potenzial für Preiskämpfe bieten werden. Harald Waiglein, Chef der Sektion für Wirtschaftspolitik, Finanzmärkte und Zölle im österreichischen Finanzministerium, befasst sich beruflich zwar hauptsächlich mit Banken, zum Thema Automobil hat er sich aber natürlich auch Gedanken gemacht. Und besonders besorgt ist er derzeit über ein Phänomen namens CDDD. Diese Corporate Sustainability Due Diligence Directive dient eigentlich dazu, dass Unternehmen, die in der EU operieren, zur Achtung von Menschenrechten und der Umwelt in globale Wertschöpfungsketten verpflichtet werden sollen. Klingt in der Theorie gut, „für viele Firmen wird das aber ein Albtraum. Viele wollen das nicht, weil das viel zu viel Bürokratie bedeutet.“ Also macht man künftig einfach keine Geschäfte mehr mit bestimmten Ländern. „Das wird die Deindustrialisierung der dritten Welt fördern.“ Zum Thema Leasing meint Waiglein, dass daran, wie die EZB agiert, klar zu erkennen sei, dass man die Kontrolle über den Leasingsektor zurückerlangen möchte. „Alle, die diese Aktivitäten ausgliederten, werden unglücklich“, wobei Waiglein auf große Autohersteller anspielt, die ihr Leasinggeschäft bewusst ausgliederten und nun wieder reintegrieren müssen, was natürlich mit hohen Kosten verbunden ist.

Immer wieder 
Positiv muss Waiglein vermerken, dass die Anzahl der Neuverträge zwar nachgelassen hat, was durchaus verständlich ist. „Die gute Nachricht ist, dass das Finanzierungsvolumen nicht so gefallen ist. Hybride und EV sind nun mal viel teurer als Verbrenner.“ An einem Punkt kommt Waiglein natürlich nicht vorbei: die Sache mit den gebrauchten BEV. „Wir denken, das ist ein Problem. Es wurden noch nicht viele Autos mit Batterien verkauft, aber von denen, die wir sehen, sind die Menschen nicht sehr begeistert, sie als Gebrauchten zu kaufen. Wie ein Smartphone, das vier Jahre alt ist.“ Zur Frage, wie riskant E-Autos wirklich fürs Geschäft seien, konterte Berno Kleinherenbrink, Group Deputy Chief Executive Officer bei ALD, gekonnt: „Und was ist mit den Verbrennern? Es herrscht natürlich noch eine höhere Unsicherheit, ob der Durchbruch bei der Akkutechnologie kommt. Aber es wird riskanter werden, Verbrenner auf die Straße zu bringen.“ Nicht fehlen durfte die Diskussion um Big Data. Kleinherenbrink: „Von den produzierten Daten nutzen wir weniger als ein Prozent, aber das wird dramatisch mehr werden. Da können wir viel machen bei der Sicherheit, dem Service und so weiter.“ Wer im Besitz der produzierten Daten sei, ist für Kleinherenbrink ebenso völlig klar: „Wir besitzen das Auto, also sind das auch unsere Daten.“ Bart Beckers, Chief Commercial Officer bei Arval, sieht die Sache mit den Restwerten überraschend pragmatisch: „Es ist wichtig, nicht in Prozenten, sondern in Geld zu reden. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, müssen Erklärungsarbeit leisten, wie E-Autos zu nutzen sind.“ Sein Vorschlag, wie man den Wiederverkauf gebrauchter BEV in den Griff bekommt? „Wenn das Auto vom ersten Kunden zurückkommt, verleast man es einfach immer und immer wieder weiter. Dafür sind EV ideal.“

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