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Weißbäck: „NOX-Thematik ist technisch lösbar“

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Dipl.-Ing. Michael Weißbäck, Vice President Powertrain Systems Passenger Cars bei der Grazer Entwicklerfirma AVL List, hat mit FLOTTE & Wirtschaft über die Zukunft des Dieselantriebs gesprochen.

Heute in zehn Jahren: Glauben Sie, werden noch neue Fahrzeuge mit Dieselmotoren verkauft werden?

Weißbäck: Einzelne Hersteller haben für 2025 einen E-Fahrzeuganteil von 25 Prozent anvisiert. Wir haben in einem aggressiven Elektrifizierungs-Szenario für 2030 einen Anteil von 40 Prozent angenommen. Selbst dies bedeutet, dass noch 60 Prozent einen Verbrennungsmotor, durchaus in Kombination mit Elektrifizierung, verbaut haben werden. Speziell für Vielfahrer und größere Fahrzeuge wird hier der Dieselantrieb weiter eine wichtige Rolle spielen.

Aus technischer Sicht: Hat der Dieselmotor noch Entwicklungspotenzial?

Speziell in Verbindung mit einer kosteneffizienten milden Hybridisierung auf Basis von 48V lassen sich Attribute wie Fahrspaß und Effizienz als auch die Emissionen verbessern. In der Vorentwicklung wird bereits an der nächsten Generation gearbeitet. Wir sehen aktuell ein Verbrauchspotenzial von 15 bis 20 Prozent.  

Aus technischer Sicht: Ist der NOX-Ausstoß in Griff zu bekommen?

Fairerweise ist zu erwähnen, dass ein Großteil der am Markt befindlichen Dieselflotte tatsächlich ein NOX-Problem im Realbetrieb hat. Aber ja, die Thematik ist technisch lösbar, auch unter innerstädtischen Randbedingungen.  

Wie lang behält der Dieselmotor seine Vorteile für Vielfahrer im Vergleich mit anderen Antriebsarten? 

Speziell für Vielfahrer hat der Dieselmotor auch weiterhin Sinn, aufgrund des niedrigen Verbrauches im Vergleich zum Ottomotor sowie durch die kurze Betankungszeit im Vergleich zu einem Ladevorgang für ein batterieelektrisches Fahrzeug.  

Ab wann würden Sie realistischerweise sagen, dass die Elektro­autos jene mit Verbrennungsmotoren beim Marktanteil der Neuwagen überholen könnten?

Bei aller Unsicherheit betreffend rechtlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen würde ich aktuell den Zeitpunkt in Europa eher nach 2030 sehen.  

Was könnten die nächsten Meilensteine sein, auf der technischen Ebene? Beim Dieselmotor, beim Ottomotor, beim Elektromotor?

Ich würde gerne den Kampf Otto gegen Diesel gegen E-Motor aufbrechen. Den nächsten Meilenstein sehe ich in der sinnvollen Kombination Verbrennungsmotor und E-Motor. Hier sind für die kleineren Segmente Otto-Hybride sinnvoll. Mit steigendem Gewicht und steigender Fahrleistung kann der elektrifizierte Dieselmotor seine Stärken ausspielen. Bei Fahrzeugen mit Fokus auf Kurzstrecke kann der reine E-Antrieb mit lokal emissionsfreiem Fahrbetrieb punkten. Dazwischen wird es alle Spielarten von milder Hybridisierung bis hin zu Plug-in-Antrieben mit nennenswerten elektrischen Reichweiten geben. Der Kampf der Konzepte wird auf eine Segmentierung bezogen auf Einsatzbereich und Fahrzeugklasse hinauslaufen.

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