Keine Ladeweile
Auf der vierten "e-mobil in Niederösterreich" wurde der Erfolg der E-Mobilität überprüft und der Blick über die Grenze gewagt. Dazu stand der Austausch unter den Besuchern im Fokus.
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Killer-Argument Luftverschmutzung Neben rund einem Dutzend Ausstellern referierten zahlreiche Expertenüber E-Mobilitäts-Themen und verwandte Aspekte. Karl Steiniger vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel konstatierte in seinem Vortrag etwa, dass die Menschheit ein "unkontrolliertes Experiment auf unserem Planeten" durchführen würde und der Klimawandel den Staat "pro Jahr etwa eine Milliarde Euro" kosten würde. Die Luftverschmutzung in den Städten ist laut Frank G. Rieck von der Rotterdam University of Applied Science außerdem sprichwörtlich ein "Killer-Argument" für den ausstehenden Mobilitätswandel. In seinem Vortrag wies er außerdem darauf hin, dass man heutzutage schondie Energie "eines halben Barrel Öls investieren müsse, um ein Barrel Öl zu fördern". Es sei daher höchste Zeit, verstärkt auf Elektroautos zu setzen.
Stabiles Stromnetz Matthias Prandstetter (AIT Center for Mobilty Systems) und Marcus Fehringer vom TÜV Austria Automotive die Chancen und Herausforderungen bei der Implementierung von Elektroautos in betriebliche Fuhrparks in den Fokus. Während Prandstetter vor allem über die Prozessoptimierung im Bereich der Fahrzeugreservierung und über Möglichkeiten der Auslastungssteigerung beim CorporateCarsharing referierte, präsentierte Fehringer im Rahmen des Konzepts "e-fleet - Der Fuhrpark der Zukunft" einen ganzheitlichen Lösungsansatz im Bereich der elektrifizierten Fuhrparks. Franz Angerer, Leiter des Sachgebiets Energie und Klima (NÖ Landesregierung), berichtete zudem über einen erfolgreichen Feldversuch in Seitenstetten, bei dem in zwei Drittel aller Haushalte über sechs Wochen mit 23 E-Fahrzeugen die Auswirkungen der Ladetätigkeiten auf das Niederspannungsnetz untersucht wurden. Die gute Nachricht: Auch wenn alle gleichzeitig ihre Fahrzeuge an die 16-Ampere-L a d e s t a t io n e n anschlossen, blieb das Netz stabil. Die Mär vom zusammenbrechenden Stromnetz konnte damit ins Nirwana geschickt werden.