Kia EV3 – schon gefahren: Kein Jausengegner
Mit dem EV3 bringt Kia den kleinen Bruder des Flaggschiffs EV9. Die Optik ist speziell, Platzangebot, Reichweite und Bed...
Beim Vorarlberger Technologieunternehmen Obrist macht man sich Gedanken über eine ökobewusste individuelle Mobilität jenseits des rein batterieelektrischen Antriebes. Im Zentrum der Idee einer "CO2-negativen Mobilität" steht ein mit synthetischem Methanol betriebener "Zero Vibration Generator" (ZVG).
Umweltbewusst Autofahren – wer diesen Traum technisch verwirklichen kann, wird in den nächsten Jahrzehnten vermutlich ausgezeichnete Geschäfte machen. Während Politik und Industrie trotz aller Zweifel bezüglich Rohstoffen oder Strommixen bereits auf die batterieelektrische Mobilität fixiert scheinen, gibt es abseits dieser vorgezeichneten Pfade noch abweichende Ideen, wie eine zukunftsträchtige Mobilität zu verwirklichen wäre.
With a little help from my frunk
Bei der Lustenauer Obrist Gruppe glaubt man an den elektrischen Antrieb – allerdings mit ein bisschen Hilfe durch einen Verbrennungsmotor, der als Generator nicht für Vortrieb sorgt, sondern die Batterie speist. Bereits 2018 wurde ein solcher HyperHybrid auf Basis eines chinesischen Geely EC7 der Öffentlichkeit präsentiert. Heute, mehrere Entwicklungsschritte später, ist der Generator im Frunk (also dem vorderen Gepäckraum) eines Tesla Model 3 verbaut, welches die Ingenieure bei Obrist öffentlichkeitswirksam mit der eigenen Technologie verbessert haben. Dazu wurde die Batterie von circa 77 auf unter 14 Kilowattstunden Kapazität verschlankt.
Die Kritik am Ausgangsfahrzeug – und der Elektromobilität im Ganzen – ist nicht neu: Der Strom kommt nicht aus der Steckdose, sondern vorher aus dem Kohle- beziehungsweise Gaskraftwerk, die Erzeugung der viel zu großen und schweren Batterie frisst teure Rohstoffe fragwürdigsten Ursprungs. Neu ist auch die Lösung nur auf den zweiten Blick, hat sich das Prinzip eines Zusatzgenerators im E-Fahrzeug doch schon bei Range-Extender-Fahrzeugen wie BMW i3 oder Opel Ampera nicht durchsetzen können. Aber sie ist eben doch neu, die Antwort der findigen Vorarlberger. Denn anstatt eines herkömmlichen Kleinwagen- oder Rollermotors ist in der Obrist-Konzeptstudie HyperHybrid ein eigens entwickelter, extrem vibrationsarmer und effizienter Zweizylinder verbaut, der mit synthetischem Methanol betrieben werden soll.
Das 999-Kubikzentimeter-Aggregat wiegt ohne Flüssigkeiten gerade einmal 110 Kilogramm und leistet 45 Kilowatt. Es ist mit knapp 70 x 50 x 30 Zentimeter äußerst kompakt und in einer isolierten Box verbaut, um die Lärmemissionen möglichst gering zu halten. Vibrationen im Motor werden durch ein zweistufiges System in Schach gehalten, ein ausgeklügeltes Auspuffsystem minimiert ebenfalls Geräusche.
Sonnenkraft für die Mobilität von morgen
So wenig E-Mobilität mit Kohlestrom Sinn ergibt, so sinnlos wäre ein HyperHybrid mit fossilem Brennstoff. Der Kraftstoff für den Vorarlberger Zukunftsantrieb soll in gigantischen Solarkraftwerken im "sun belt" der Erde erzeugt werden, wo Strom um weniger als ein Cent pro kWh erzeugt werden kann. Obrist hat dazu auch gleich die Kraftwerke – "Modern Forests" – konzipiert. Es handelt sich um 2 x 5 Kilometer große Solarfelder plus "Nebengebäude", in denen je ein Kilogramm eMethanol, genannt "aFuel", aus zwei Kilogramm Meerwasser sowie 13,18 kWh Strom und dem aus 3.350 Kilogramm Luft abgeschiedenen CO2 entstehen soll. Während andere erneuerbare Energien bestenfalls CO2-neutral sein könnten, sei bei "aFuel" sogar eine CO2-negative Gesamtbilanz drin, rechnet man bei Obrist vor. Investoren werden gesucht.
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