Test: VW Caddy eHybrid
Mehr Caddy als beim eHybrid mit Flexible-Option ist derzeit einfach nicht möglich. Doch macht all die aufwändige Techni...
Das Entwicklungszentrum der leichten Renault Nutzfahrzeuge in Villiers-Saint-Frédéric feiert seinen 60. Geburtstag. Wir haben einen Blick hinter die Kulissen geworfen und gesehen, worauf es bei einem neuen Fahrzeug ankommt, wie weit die Digitalisierung fortgeschritten ist und welchen Stellenwert die Akustik hat.
Fahrzeughersteller gewähren in der Regel nicht allzu gern einen Blick hinter die Kulissen, erst recht, wenn es dabei um Forschung und Entwicklung geht. Renault hat vor kurzem eine Ausnahme gemacht und nach Villiers-Saint-Frédéric, ein beschauliches Städtchen westlich von Paris, eingeladen. Denn dort ist seit 60 Jahren das Entwicklungszentrum der leichten Nutzfahrzeuge untergebracht. In den von außen unscheinbaren Industriehallen arbeiten über 1.000 Menschen an intelligenten Lösungen und Fahrzeugen, die den Nutzern einen echten Mehrwert bieten. Bereits 1965 erkannte Renault die speziellen Herausforderungen und gliederte die zuvor in der Pkw-Sparte angesiedelte Nutzfahrzeug-Entwicklung aus.
Physisch und digital
Im Laufe der Jahre wurden in Villiers-Saint-Frédéric echte Nutzfahrzeug-Legenden zum Leben erweckt, darunter Modelle wie der Kangoo oder der Trafic, um nur zwei Beispiele zu nennen. Bevor die Transporter aber zum Kunden rollen dürfen, wird jahrelang geforscht und entwickelt. Was zu Beginn noch mühsame Handarbeit in Form von Prototypen war, wird mittlerweile virtuell deutlich erleichtert. Die dafür zuständige Abteilung nennt sich „phygitale Werkstatt“ und kombiniert physische Vorgänge mit digitalen. Die neue Estafette – der elektrische Lieferwagen mit Spezialaufbau für Paketdienste, der 2026 auf den Markt kommt – wurde in diesem Labor entwickelt. Vorgabe war es, die Arbeitsabläufe des Paketboten möglichst effizient, ergonomisch und sicher zu gestalten. Im Gegensatz zum klassischen Lieferwagen geht dieser dann direkt vom Führerhaus in den Laderaum, holt sich das entsprechende Paket und verlässt das Fahrzeug durch die Schiebetür auf der Beifahrerseite. Dieser komplette Vorgang wurde „phygital“ entwickelt, ehe der erste klassische Prototyp gebaut wurde.
Akustik im Fokus
In einem eigenen, entsprechend großen Akustiklabor geht’s unerwünschten Geräuschen an den Kragen. Da die Fahrer oft den gesamten Arbeitstag im Auto verbringen, hat die Akustik eine ganz besondere Bedeutung. Schließlich bedeutet Lärm Stress und davon hat diese Berufsgruppe im Regelfall ohnedies schon mehr als genug. Oder wie es Amélie Malpot, Managerin des Acoustics Performance Teams, ausdrückt: „Wenn ein Fahrzeug zum Arbeitsplatz wird, ist der akustische Komfort nicht länger Luxus, sondern eine Notwendigkeit.“
24 Stunden Testbetrieb
Nicht minder bedeutend ist die Robustheit und Verlässlichkeit der Fahrzeuge. Hält man sich vor Augen, dass Nutzfahrzeuge in einem 10-jährigen Einsatz bis zu 900.000 Türöffnungs- und -schließvorgänge, 450.000 Ein- und Ausstiege und bis zu 120.000 Kilometer im Jahr durchstehen müssen, weiß man, wie hoch die Ansprüche sind. Im Test- und Entwicklungszentrum altern die Fahrzeuge deutlich schneller, 400.000 Kilometer oder 20 Jahre Nutzung werden hier in nur 18 Monaten abgebildet. Vor allem das Fahrwerk wird hier richtig gequält, auf eigenen Prüfständen wird der Alltag mit Hydraulikstempeln abgebildet und penibel festgehalten, wie sich das auf die einzelnen Komponenten auswirkt. 2.000 Sensoren liefern die Daten, die von 80 Ingenieuren ausgewertet werden, 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr.
Auf- und Umbauten
Großes Augenmerk wird in Villiers-Saint-Frédéric aber auch auf die Auf- und Umbauten gelegt, kein Wunder, werden doch 60 Prozent beim Kangoo, 55 beim Trafic und 50 beim Master modifiziert, ob klassische Fahrzeugeinrichtung, Kipper-Umbau, Rettungswagen, Behindertentransporter oder sogar Wohnmobil. „Es ist unerlässlich, die Bedürfnisse unserer Kunden zu antizipieren und sie bereits in den frühen Phasen von Fahrzeugprojekten zu integrieren, so Sébastien Alix, Leiter Umbauten.
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