Test: Opel Grandland Electric
Die zweite Generation des Grandland rollt einem auf der Straße optisch deutlich eleganter und technisch vielseitiger ent...
Reifen haben sich längst zu einem wichtigen Budgetposten entwickelt. Der Umstieg auf Ganzjahresreifen muss aber nicht immer der entscheidende Sparfaktor sein. Wir zeigen, worauf zu achten ist.
Schwarz, rund und oftmals teuer sind sie alle. Aber dennoch sollte man das Thema Reifen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Schließlich stellen sie nicht nur das einzige Bindeglied zwischen Fahrzeug und Straße dar, sind also das primäre Sicherheitselement, das im Zweifelsfall über Leben und Tod entscheidet. Sind haben sich in Zeiten des digitalen Fuhrparkmanagements auch als veritabler Budgetposten entpuppt, der für gut drei Prozent der Total Cost of Ownership verantwortlich sein kann. Und das kann in Zeiten knapper werdender Kohle oftmals entscheidend sein. Und ganz abgesehen davon: Ausfallzeiten kosten immer viel Kohle, und eine Reifenpanne als Grund für eine Zwangspause ist nun wirklich etwas, das leicht zu vermeiden ist. Gutes Fuhrparkmanagement schließt kompetentes Reifenmanagement also mit ein, wobei auch hier von Fall zu Fall zu kalkulieren ist, ob sich ein Auslagern an externe Anbieter nicht rentieren könnte. Viele Leasing- und FPM-Anbieter haben diesen Punkt ebenso im Programm. Es gibt aber auch Firmen, die sich auf diesem Gebiet spezialisiert haben, einer Übersicht über die wichtigsten Anbieter finden Sie auf Seite 34. Was genau sind aber nun die wichtigsten Eckpunkte des allgegenwärtigen Pneu-Themas?
Fuhrparksoftware
Auch hier können die digitalen Zauberlehrlinge von entscheidender Bedeutung sein: Zum einen können zum Beispiel regelmäßige Luftdruck- und Profilmessungen als Erinnerungen an die Mitarbeiter versendet werden, da kein Fuhrparkleiter tagtäglich den gesamten Fuhrpark überprüfen kann. Zum anderen bieten moderne Systeme über TPMS-Sensorik auch an, diese Werte direkt an den Zuständigen zu übermitteln. Weicht ein Reifen vom Normwert ab, kann Alarm geschlagen werden, was gleich mehrere Vorteile bringt: Zum einen natürlich beugt man so einem vermeidbaren Ausfall vor. Zum anderen spart man natürlich die unnötigen Kosten für mindestens zwei neue Reifen. Und selbst wenn nichts passiert ist: Zu geringer Luftdruck ist einer der Hauptgründe für hohen Kraftstoffverbrauch, der sich so in den Alltag einschleichen kann. Und das gilt übrigens auch für Elektroautos.
Telematik & KI
Geht es in den Bereich künstliche Intelligenz, kann man sogar noch ein paar Schritte weitergehen. Aufgrund der durchschnittlichen Laufleistung der einzelnen Fahrer können Prognosen erstellt werden, wann außerplanmäßige Reifenwechsel nötig sein können, oder ob es sich zum Beispiel noch lohnt, die alten Winterreifen noch eine Saison weiterzubenutzen. Moderne Telematik liefert hierfür die passenden Basiswerte, die einem schnell verraten, wie die durchschnittlichen Kilometerleistungen ausfallen, aber auch, wenn jemand zum Beispiel eher als andere Kollegen mit gleichem Fahrzeug einen neuen Satz schwarze Rundlinge benötigt, was zum Beispiel auf eine unnötig motivierte Fahrweise schließen lässt. Die Auswertung erfolgt auf Knopfdruck. Oder je nach Einstellungssache auch automatisch, was in Zeiten der CO2-Reportings einen zusätzlichen Vorteil schafft.
Ganzjahresreifen
Hier gibt es kein generelles Richtig oder Falsch. Zu sehr kommt es auf den jeweiligen Verwendungszweck an. Wo sich dieser Reifentyp zu Recht immer mehr durchsetzt, ist der Bereich leichter Nutzfahrzeuge, die vor allem im Flachland oder urbanen Bereich eingesetzt werden. Wirklich harte Winter gibt es schon lange nicht mehr, zudem hat dieser Pneutyp in den letzten Jahren auch deutliche Entwicklungssprünge durchgemacht, hält länger, bietet mehr Grip, rollt leiser ab. All das bleibt natürlich nach wie vor nur ein Kompromiss, denn Ganzjahresreifen können zwar alles ein bisschen, nichts aber wirklich gut. Als Faustregel gilt also nach wie vor: Je höher die jährliche Laufleistung und je weiter die Strecken, desto mehr empfiehlt es sich, das klassische Winterreifen-Sommerreifen-Modell zu verfolgen. Dabei geht es nicht nur um Sicherheitsaspekte. Diese Pneus sind auf die jeweiligen Temperaturbereiche der kalten und warmen Jahreszeit optimiert, was sich auch beim Verschleiß bemerkbar macht. So verschleißen Wintergummis im Sommer wie im Zeitraffer, und Sommerreifen bieten in der kalten Jahreszeit auch bei trockener Bahn nur unzureichende Traktion. Ganz abgesehen vom Komfort-Faktor, der natürlich auch eine Rolle spielt, zumindest bei den Pkw.
Über all dem steht natürlich die Frage, ob man denn überhaupt eine Wahl hat. Sind die Firmenfahrzeuge nämlich fremdfinanziert, kann es vertraglich meist festgelegt sein, entsprechende Reifenwechsel durchzuführen. Ein Blick in die Leasing-Unterlagen ist hier sicher kein Fehler.
Spritsparreifen
Ein Begriff, der vor einigen Jahren aufkam, um abrolloptimierte Reifen besser vermarkten zu können, die aber meist mit Defiziten bei Grip und Komfort einhergingen. Für bestimmte Fahrzeuge dennoch eine lohnende Investition, da die verwendeten Gummimischungen meist auch länger halten. Oftmals werden diese speziellen Typen aber auch zu entsprechend speziellen Tarifen veräußert, womit sich ein Kauf womöglich nur dann auszahlt, wenn man auch wirklich entsprechend viele Kilometer fährt. Noch dazu kommt, dass vor allem bei großen und schweren Wagen meist nur HP und UHP-Versionen verfügbar sind. Dafür aber gibt es immer mehr Modelle, die speziell für Elektroautos konzipiert wurden. Das äußert sich neben geringem Abrollwiderstand vor allem in stabilen Flanken für die meist deutlich höheren Grundgewichte als vergleichbare Verbrenner. Allein auf die Dimension beim Neuerwerb zu schauen, reicht heutzutage also schon lange nicht mehr. Einen Vorteil haben die schwergewichtigen E-Modelle aber: Da deren Bauartgeschwindigkeit meist deutlich niedriger ist als jene von Benzinern und Dieseln, müssen keine Reifen mit hohem Geschwindigkeitsindex besorgt werden, was man in Österreich eh nicht ausnutzen kann. Je nach Bauartgeschwindigkeit muss man aber den Wagen entsprechend bestücken – egal, ob man das jetzt für sinnvoll erachtet oder nicht.
Externes Reifenmanagement
Wie schon eingangs erwähnt, ist es völlig illusorisch, sich andauernd über den Zustand der Bereifung der gesamten Flotte auf dem Laufenden zu halten. Man kann ja nicht täglich mit dem Profilmesser über den Parkplatz huschen. Und da sich gerade bei Leasingfahrzeugen mit langen Serviceintervallen nur selten ein routinemäßiger Boxenstopp beim Vertragspartner ausgeht, gibt es Betriebe, die sich auf das Thema Reifenservice spezialisiert haben und somit auch bessere Preise für Service und Einkauf ausrufen können, da sie oft direkt mit Pneuherstellern zusammenarbeiten. Das heißt: Von der Einlagerung über die Terminerinnerungen bis zur Beschaffung neuer Pneus stammt alles aus einer Hand, genauso wie schnelle Hilfe im Falle einer Panne, da man als Flottenkunde meist bevorzugt behandelt wird. Ob sich ein derartiges Engagement für die eigene Firma auszahlt oder nicht, kann pauschal nicht beantwortet werden. Faktoren wie Anzahl der Fahrzeuge, geografische Lage und eigene Ressourcen spielen hier alle eine gravierende Rolle und müssen einzeln bewertet werden. •
Meist gelesen
Aktuelle Ausgabe
Letzte Meldungen
Mehr lesen >>Aktuelle Fahrzeugtests
Mehr lesen >>Kommende Veranstaltungen
© 2025 A&W Verlag GmbH All Rights Reserved Developed by itMedia